Zusammenfassung
Wenn wir unsere neuen Kolleginnen und Kollegen an ihrem ersten Tag begrüßen, können wir ihnen keine funkelnden Produkte mit Stolz zeigen und sie in keine Werkshalle führen, die Macht und Ansehen des neuen Arbeitgebers vermitteln. Und wir können ihnen keinen geradlinigen Karriereweg bis oben zum Vorstandsvorsitzenden aufzeigen, mit allen zwölf Zwischenstufen, die es zu erklimmen gilt. Schon an ihrem ersten Tag machen die Neuen das, was sie in ihrer ganzen Ploenzke-Zeit tun werden: Menschen kennenlernen, Informationen austauschen und Stimmungen spüren. In der Unternehmenszentrale im Rheingau empfängt sie ein erfahrener Ploenzkianer. Er fördert den Prozeß des gegenseitigen Kennenlernens und führt sie durch alle Räume. Er läßt die zehn bis zwanzig Frauen und Männer das offene Unternehmensklima „schnuppern“, indem er gemäß dem Prinzip der offenen Tür jeden „stört“, der im Hause ist: die Schulungsteilnehmer in den Schulungsräumen, die Geschäftsleitung bei ihrer Strategiesitzung, Herrn Ploenzke (der sich dann gern eine Stunde Zeit für einen Plausch nimmt), die Mitarbeiterinnen der Buchhaltung und des Personalbereichs. Sie alle lassen sich gerne stören. An diesem Begrüßungstag und auch vorher in den Bewerbungsgesprächen nimmt das Thema „Karriere by Ploenzke“ einen breiten Raum ein, weil wir Karriere anders sehen als viele traditionsreiche Unternehmen. Die Kernaussagen hören sich dann etwa so an:
„Bei Ploenzke haben Sie Karriere gemacht.
wenn man Sie fragt,
wenn man Ihren Rat holt,
wenn man Ihnen Informationen gibt,
wenn man Ihnen viel zutraut,
wenn man Ihnen viel Spielraum (Raum zum Spielen) läßt,
wenn man Ihnen viel Verantwortung überträgt!
Kurz, wenn Sie gefragt sind — bei Ihren Kunden und Kollegen.“
Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.
Saint-Exupéry
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© 1992 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Fuchs, J., Besier, K. (1992). Personalentwicklung mit Perspektive — Querdenker statt Aufsteiger. In: Fuchs, J. (eds) Das biokybernetische Modell. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91044-8_9
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