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Helene Stöcker und die „Neue Ethik“

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Frauenbefreiung und Rassenideologie

Part of the book series: DUV Sozialwissenschaft ((DUVSW))

  • 125 Accesses

Zusammenfassung

Im November des Jahres 1869 wurde Helene Stöcker als Tochter eines Textilfabrikanten und erstes von 8 Kindern in Elberfeld bei Wuppertal geboren. Ihre Ausbildung folgte dem Bildungsideal der bürgerlichen Frauenbewegung. Nach dem Besuch der höheren Töchterschule ging sie 1892 nach Berlin, um dort durch das Lehrerinnenexamen für höhere und mittlere Mädchenschulen und die Teilnahme an Helene Langes Gymnasialkursen für Frauen die Zugangsberechtigung zur Hochschule zu erwerben. An der Friedrich-Wilhelm-Universität gehörte Stöcker dann zu den ersten Studentinnen, die seit 1896 als Gasthörerinnen zugelassen waren. Sie studierte Deutsche Literaturgeschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Deutschland, England und der Schweiz, wo sie 1901 über den Wandel der Kunstanschauung des 18. Jahrhunderts211 als erste deutsche Frau zur Dr. phil. promovierte.212 Die Ideen von Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und Toleranz, mit denen sie in den Vorlesungen Adolf Wagners und Gustav Schmollers über Sozialwissenschaften und Nationalökonomie, durch Werner Sombarts Marxismusanalyse sowie durch die philosophischen Betrachtungen Georg Simmeis und Wilhelm Diltheys konfrontiert wurde, sollten ihre gesamte weitere Geisteshaltung zu den gesellschaftspolitischen Problemen ihrer Zeit prägen.213 Sie schrieb:

„Der religiöse Geist, die ethische Grundatmosphäre meines Elternhauses, hatte sich bei mir, nach Überwindung der dogmatischen Dogmen [sie], umgesetzt in das Bestreben, den Himmel schon auf Erden zu schaffen,…. Die Umgestaltung der sozialen Verhältnisse, die auch den wirtschaftlichen Benachteiligungen Genugtuung schaffen sollte, war nur das Erste. Aber die freie, selbst verantwortliche Persönlichkeit, war doch der einzige Sinn allen Strebens, für die es sich im Grunde zu kämpfen lohnte.“214

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Literature

  1. Bré, Ruth: Erkrankungen durch erzwungene Kinderlosigkeit, in: dies. 1904, S.76–113

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  2. Bré, Ruth: Das neue Mutterrecht und die veränderte Lösung des sozialistischen Gedankens, in: dies. 1904, S.160

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© 1995 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Herlitzius, A. (1995). Helene Stöcker und die „Neue Ethik“. In: Frauenbefreiung und Rassenideologie. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91030-1_6

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

  • Print ISBN: 978-3-8244-4172-3

  • Online ISBN: 978-3-322-91030-1

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