Grundbedürfnisbefriedigung durch Entwicklungspolitik?

Zusammenfassung

Erst kommt das Fressen, schrieb Bert Brecht. Aber nur für uns und unsereins, meinten die Nachfolger von Hitler und Idi Amin und Pol Pot, wie auch immer ideologisch oder politisch verbrämt. Nach dem Motto, Jenseits der Familie gibt es nur wilde Tiere“, gilt in manchen Kulturen die Nächstenliebe nur für die Nächsten; daß sie auch für die Fernsten gelte, wäre dort fast schon Perversion des sprachlichen Ausdruckes. In anderen Kulturen töten sie die (weiblichen) Säuglinge oder die Alten töten sich, wenn es nicht genug Nahrung gibt. Anderswo wiederum ist es dem Einzelnen nicht erlaubt, den Tod mehr zu werten als das Leben; Selbstmord ist ein strafbares Delikt. Gengestal­tung oder Genmanipulation wird diesen vier ethischen Dilemmata neue hinzufügen. Trotz alledem: Auf unsicherem Terrain besteht irgendwie eine Weltkultur, die trotz ständiger Einbrüche und Rückschläge — auch dort, wo man sie zuvor nie erwartet hätte — einen kategorischen Imperativ über die Unantastbarkeit menschlichen Lebens gebiert. Frauen und Kinder und Föten zu töten, gilt als besonders verwerflich.