„Rohmaterial“ oder „Halbfertigprodukt“ — Erwartungen an die Qualifikationen von Hochschulabsolventen im japanisch-deutschen Vergleich

Zusammenfassung

Wenn seit mehr als zwei Jahrzehnten darüber diskutiert wird, ob die Zunahme des Studienanfängeranteils an der entsprechenden Altersgruppe über den Bedarf des Beschäftigungssystems hinausgeht und ob eine zunehmende Zahl von Hochschulabsolventen mit einer inadäquaten Beschäftigung rechnen muß, so wird damit unausgesprochen angenommen, daß unsere Vorstellungen über die Art der Qualifizierung relativ stabil bleiben werden. Wir gehen im Grunde davon aus, daß mit dem Studium an der Hochschule ein hoher Grad an Spezialisierung erfolgt, und daß die Absolventinnen und Absolventen nach einer nicht allzu langen Zeit der beruflichen Einarbeitung professionelle Spezialisten ihres Fachs sind. Dabei ist zwar immer wieder Gegenstand der Diskussion, in welchem Maße die Fachhochschulen stärker berufsqualifizierend orientiert sind als die Universitäten, aber — im internationalen Vergleich gesehen — können auch die deutschen Universitäten als stark spezialisierend und stark vorbereitend angesehen werden.