Zusammenfassung
Bis zum 2. Weltkrieg waren deutsche Soziologie und Geschichtswissenschaft eng miteinander verwoben. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelten sie sich zu zwei getrennten Disziplinen und Diskursgemeinschaften. In diesem Zuge abstrahierte die Soziologie sowohl methodisch als auch theoretisch von der Zeitlichkeit sozialen Handelns. Erst in jüngster Zeit entdecken Soziologen die Kategorie „Zeit“ wieder. Im Gegensatz zu anderen sozialwissenschaftlichen Denkrastern — namentlich Handlungsbereichen, -ebenen und -räumen — bedarf die „Zeit“ als soziologische Denkkategorie deshalb noch der Präzisierung. Wie sehen Historiker die „Zeit“? Haben sie ihr mehr Aufmerksamkeit gewidmet als Soziologen? Wenn ja, können Soziologen diesbezüglich von Historikern lemen? Dies sind die Kernfragen, denen ich in diesem Kapitel nachgehe.
„’Wissenschaft von den Menschen’, sagen wir. Das ist noch viel zu ungenau. Man muß hinzufugen: ‚von den Menschen in der Zeit.’ Der Historiker denkt nicht nur über Menschen nach. Die Atmosphäre, in der sein Denken von Natur aus atmet, ist die Kategorie der Zeit.“
Marc Bloch, Apologie der Geschichtswissenschaft
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Baur, N. (2005). Zeit als theoretische Kernkategorie der modernen Geschichtswissenschaft. In: Verlaufsmusteranalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90815-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90815-5_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14727-7
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