Zusammenfassung
Mit den Überlegungen zum Hierarchischen in der Redner-Zuhörer-Beziehung erhält die Thematik dieses Buches eine besondere Brisanz. Mancher mag nämlich fragen, ob rhetorisches Geschehen nicht schon von seinem Ursprung her hierarchisch sei, da doch nur der Sprechende allein wisse, was er sagen wolle. Der Informationsvorsprung also kennzeichnet vielleicht schon eine Rangordnung in diesen kommunikativen Beziehungen. Denn er schafft eine Abhängigkeit des unwissenden, eben noch nicht informierten Zuhörers von den Gaben, die der Redner an seinem gedanklichen Tisch bereithält und von dort — oftmals auch aus der erhöhten Position — austeilt. Andere wiederum erblicken im Hierarchischen eine besondere Herausforderung für den Redner, weil seine Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit, sein sittliches Profil überprüft würden und er somit als Identifikationsgestalt akzeptiert oder abgelehnt werde.Dies gilt wohl für die meisten Repräsentanten der Politik, der Wirtschaft, der Kirche und anderer gesellschaftlicher Gruppierungen. An ihnen orientiert sich ein großer Teil der Zuhörerschaft und übernimmt gelegentlich manche Erfahrung oder gar Weisheit in sein eigenes Leben.
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© 1999 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Kirchner, A., Kirchner, B. (1999). Hierarchie und Sprache. In: Rhetorik und Glaubwürdigkeit. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90766-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90766-0_7
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-90767-7
Online ISBN: 978-3-322-90766-0
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