Von der Fachberatung zur Prozeßberatung in einem Land­wirtschaftsministerium — Fallbeispiel Simbabwe

Zusammenfassung

Der in diesem Beitrag geschilderte Prozeß der Reorganisation der Zentrale des simbabwischen Landwirtschaftsministeriums und die mit dem Prozeß verbundenen tiefgreifenden Veränderungen der Organisation fanden im Rahmen eines von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im Auftrag der deutschen Bundesregierung unterstützten Projektes der “Regierungsberatung” statt. Der Prozeß und seine bis heute sichtbaren Ergebnisse waren ursprünglich als Projekt so nicht geplant, von einigen engagierten simbabwischen Mitarbeitern des Ministeriums und vom deutschen Berater ab einem bestimmten Zeitpunkt zwar erhofft, jedoch in der letztlich erlebten Dichte und Wirkung von niemand ernsthaft erwartet worden.

“Wer in Organisationen Veränderungsprozesse steuern und etwas bewegen will, kann es sich gar nicht leisten, sich schamhaft um das Thema Macht herumzudrücken. Er muß die Gesetze kennen, die der Bildung und Erhaltung von Macht zugrunde liegen. Erstens, weil er früher oder später bestehende Machtverhältnisse in Frage stellen und gegebenenfalls verändern muß. Und zweitens, weil dies mit guten Argumenten und frommen Wünschen nicht zu schaffen ist. Er braucht dazu selbst Macht. Und wenn er diese nicht schon hat, muß er sie aufbauen” (Doppler und Lauterburg 1994, 127 f.).