Zusammenfassung
Die zentrale Funktion des Umweltcontrollings ist es, ökologisch relevante Informationen, die im Zusammenhang mit der betrieblichen Leistungserstellung und -Verwertung stehen, zu erfassen und aufzubereiten. Instrumente für die Erfassung dieser Informationen sind insbesondere Stoff- und Energiebilanzen bzw. Stoffstromanalysen, mit denen materielle In- und Outputs bestimmten Systemen wie einzelnen Prozessen, Produkten oder ganzen Betrieben zugeordnet werden können. Diese Informationen geben zwar technisch-pysikalische Sachverhalte wieder, stellen in der Regel jedoch noch keine geeignete Grundlage für Entscheidungen im Rahmen der betrieblichen Umweltpolitik dar. Bei Entscheidungen zwischen verschiedenen Verfahren, Einsatzstoffen oder Investitionsalternativen müssen nämlich aus ökologischer Sicht verschiedene Umweltwirkungen, wie etwa der Energie- und Ressourcenverbrauch oder die Entstehung fester, flüssiger oder gasförmiger Rückstände, miteinander verglichen werden. Nur für den Fall, dass eine Alternative in allen Umweltbereichen zumindest gleich gut und in mindestens einem besser als alle anderen beurteilt wird, d.h. eine eindeutig dominante Lösung vorliegt, kann diese ohne vergleichende Beurteilung der einzelnen Wirkungen als ökologisch günstigste Umweltschutzmaßnahme eingestuft werden. Trifft dies nicht zu, müssen die Wirkungen auf die einzelnen Umweltbereiche in ihrer relativen Bedeutung zueinander gewichtet werden, wofür nachvollziehbare Bewertungsverfahren erforderlich sind.1
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Posch, A. (2003). Darstellung und kritische Analyse ökologieorientierter Bewertungsverfahren. In: Tschandl, M., Posch, A. (eds) Integriertes Umweltcontrolling. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90514-7_5
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