Zusammenfassung
Der 125. Geburtstag von Ludwig Prandtl (1875–1953) ist Anlaß, des überragenden Strömungsforschers des 20. Jahrhunderts zu gedenken. Es gibt eine umfangreiche Literatur sowohl was seine wissenschaftlichen Arbeiten als auch was sein Leben angeht. Ich komme darauf zurück. Seine gesammelten wissenschaftlich-technischen Schriften, herausgegeben 1961, füllen drei Bände von insgesamt 1620 Seiten [1]. Akribisch sind dort alle Veröffentlichungen und wichtigen Äußerungen von ihm festgehalten. Es handelt sich nach wie vor um eine wahre Fundgrube für den Fachmann. Daneben ist vieles von historischem Interesse, weil es die rasche Entwicklung der modernen Strömungsmechanik in all ihren Disziplinen verstehen läßt und von erster Hand beschreibt. Zwei grundlegende Entdeckungen, dargestellt in Arbeiten ganz unterschiedlichen Umfanges: die eine „Über Flüssigkeitsbewegung bei sehr kleiner Reibung“ [2], die andere über „Tragflügeltheorie“ I, II [3], kann man mit Fug und Recht als Sternstunden — im Sinne von Stefan Zweig — der modernen Strömungsmechanik auffassen. Beide Arbeiten öffneten ein bisher verschlossenes Tor. Im ersten Fall geht es um den Reibungswiderstand eines umströmten Körpers. Prandtl zeigte, daß sich die hierfür entscheidenden Vorgänge in einer wandnahen „Grenzschicht“ verstehen und relativ einfach berechnen lassen. Im zweiten Fall geht es um die quantitative Erfassung der Umströmung von Tragflügeln. Die verschiedenen auftretenden Wirbelanordnungen fuhren schlußendlich zu Integraldarstellungen für den Auftrieb und den induzierten Widerstand.
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Literatur
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Zierep, J. (2000). Ludwig Prandtl, Leben und Wirken. In: Meier, G.E.A. (eds) Ludwig Prandtl, ein Führer in der Strömungslehre. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90498-0_1
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