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Stiftung als Problemlösungsstrategie

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Handbuch Finanz- und Vermögensberatung

Zusammenfassung

Keine Frage: Wir leben in einer „Erbengesellschaft“.1 Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) wird im laufenden Jahrzehnt ein Vermögen von zwei Billionen Euro an gut 15 Millionen Haushalte in Deutschland vererbt. Zu den vererbten Vermögenswerten zählen Geldwerte — einschließlich Aktien und Wertpapiere -, Immobilien sowie Betriebs- und Gebrauchsvermögen. Natürlich werden nicht alle Haushalte gleichermaßen bedacht: 20 Prozent der Haushalte können bis zu 160.000 € erwarten und 13 Prozent bis zu 266.000 €; 10 Prozent aller Haushalte liegen über diesen Wert, werden also mit Vermögenswerten über 266.000 € bedacht.2 Ein paar weitere Zahlen, die diese einzigartige Erbschaftswelle dokumentieren: Das Pro-Kopf-Erbe betrug 1970 rund 28.000 DM; zwanzig Jahre später war es bereits auf 200.000 DM angestiegen. Für 2010 rechnet man gar mit einem Pro-Kopf-Erbe in Höhe von 600.000 DM bzw. 300.000 €.3 Die professionelle Nachlassplanung — das „estate planning“ — trifft also zweifellos auf einen Markt, ist in vielen Fällen auch zweifellos geboten. Wie in diesem Zusammenhang das Instrument der Stiftung zu situieren ist und was es für den Erblasser leisten kann, soll Gegenstand dieses Beitrages sein.

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Literatur

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  6. Dies wurde auch jetzt bestätigt durch die Stiftetstudie der Bertelsmann-Stiftung. Nähere Einzelheiten unter www.Bertelsmann-Stiftung.de/Stifterstudie.

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  8. Um einen Eindruck zu geben, wie bunt die Welt gemeinnütziger Zwecke ist und welche Möglichkeiten das Instrument der Stiftung bietet, hier eine kleine Auswahl interessanter Stiftungsideen: Die Emil und Arthur Kießling-Stiftung für die Papyrusforschung fördert die Wissenschaft auf dem Gebiet der Papyrusforschung. Albert-Maier-Stiftung. Diese Einrichtung hat zum Zweck, Suizidgefährdete zu heilen und Suizidverstorbene zu ehren. Sie kann mit gemeinnützigen Einrichtungen die ähnlichen Zwecken dienen, zusammenarbeiten und sie fördern. Die Baumann-Gonser-Stiflung hat den Zweck, die gärungslose Früchteverwertung in Zusammenarbeit, mit öffentlichen und privaten Stellen insbesondere mit den Berufsverbänden der Fruchtsaftindustrie in jeder Hinsicht zu fördern, um damit der natürlichen Lebenshaltung und der Gesundheit der Bevölkerung zu dienen. Die Sicherheit beim Skifahren zu fördern und Skiunfälle zu verhüten gehören zu den Hauptzielen der Stiftung Sicherheit im Skisport. Die Emil-Matthay-Missionsstiftung-St.-Laurentius fördert die Missionstätigkeit katholischer Missionare aus den Pfarrgemeinden St. Laurentius und St. Eligius in Essen-Steele. Die Stiftung zur Förderung von Bildung und Erholung der Arbeitnehmer der Miederindustrie mit Sitz in Düsseldorf nennt ihren Zweck direkt im Namen. Die Carl Mullerath Stiftung unterstützt allein stehende Kleinrentner, die das 65. Lebensjahr vollendet haben. Der Zweck wird u. a. durch Barzuwendungen anlässlich des Weihnachtsfestes erfüllt. Die Zumsande-Plönies-Stiftung in Münster verteilt Buchpreise an Schüler des Paulinum und anderer katholischer städtischer Schulen.

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  9. Für die Schweiz beispielsweise führen Ueli Mäder und Elisa Streuli eine sehr hohe Ungleichverteilung des Vermögens an: „In der Schweiz gibt es - 120.000 Millionärshaushalte oder drei Prozent, welche die Hälfte des gesamten Privatvermögens besitzen. - 12.000 Haushalte oder drei Promille mit 5 Millionen Franken oder mehr, die ein Viertel des gesamten Privatvermögens besitzen/’ Ueli Mäder, Elisa Streuli: Reichtum in der Schweiz: Porträts — Fakten — Hintergründe, Zürich 2002, S. 49.

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© 2004 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Martin, J. (2004). Stiftung als Problemlösungsstrategie. In: Moritz, G. (eds) Handbuch Finanz- und Vermögensberatung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90486-7_43

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90486-7_43

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

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