Zusammenfassung
Die Heterogenität der Fertigungssegmente kennzeichnet zunehmend die Produktionssysteme insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen1. Dies wird sowohl durch die in Kapitel 2 zusammengefasst dargestellte Literaturanalyse als auch durch die durchgeführte empirische Untersuchung bestätigt.
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Literatur
Diese Eigenschaft bleibt jedoch nicht nur auf KMU beschränkt. Auf der Ebene des Produktionssystems ist durchaus auch eine Vergleichbarkeit mit großen Unternehmen gegeben.
Die durch Hoitsch implizierte Synonymie von Typisierung, Typenbildung und Typologie existiert so nicht. Während Typisierung bzw. Typenbildung den Prozess kennzeichnen, bezieht sich Typologie auf das Ergebnis dieses Prozesses.
Kautz selbst greift bei seiner Darstellung gleichfalls auf Grosse-Oetringhaus (1974) zurück.
Dabei ist zu beachten, dass im Ergebnis von (empirischen) Untersuchungen nicht die Merkmale selbst sondern lediglich deren Ausprägungen (und hier auch nicht zwingend alle) ermittelt werden können. Die relevanten Merkmale sind Ergebnis eines sich anschließenden Analyse- und Induktionsprozesses. Da aber nicht davon ausgegangen werden kann, dass alle existierenden Merkmale zur Beschreibung des Untersuchungsziels herangezogen wurden, kann der Auswahlprozess wiederum nicht zwingend alle relevanten Merkmale hervorbringen (Dilemma der Typisierung).
5„Die Merkmale sind dann wesentlich, wenn mit ihrer Hilfe das allgemeine (spezielle — d. A.) Untersuchungsziel erreicht werden kann, wenn also zielorientierte ... und problemadäquate ... Typen gebildet werden können.“ (Grosse-Oetringhaus 1974, S. 52)
Dieses Ziel wird in der vorliegenden Systematik dadurch angestrebt, dass zunächst möglichst umfassend alle Merkmale zur Typisierung von Produktionssystemen mehrerer Autoren untersucht werden. Der sich anschließende Reduktionsprozess beruht jedoch (einschränkend) lediglich auf Plausibilitätsbetrachtungen.
Der subjektive Faktor im Prozess der Bestimmung und Auswahl der Merkmale und deren Ausprägungen sowie bei der Definition der empirischen Regeln zu ihrer Verknüpfung stellt eine wesentliche Einschränkung für den gesamten Prozess der Typenbildung dar und bleibt auch durch das von Ripperger entwickelte Verfahren erhalten.
i — Merkmalsindex; j — Merkmalsausprägungsindex; n — Anzahl der Merkmale und pi — Anzahl der Merkmalsausprägungen des Merkmals i
siehe Kapitel 2.3
vgl. dazu das Herangehen von Glaser/Geiger/Rohde 1992, S. 409 ff.
Die Einschränkung auf kleine und mittlere Unternehmen ist nicht zwingend, da sich Produktionssysteme von großen Unternehmen i. d. R. durch Subsystembildung nicht wesentlich von denen kleiner, insbesondere nicht von mittleren Unternehmen unterscheiden. Für die Produktionsplanung und -steuerung ergeben sich jedoch für große Unternehmen ggf. aus der Kopplung der autonomen Subsysteme erweiterte Anforderungen insbesondere auf strategischer und taktischer Ebene.
vgl. z. B. Grosse-Oetringhaus 1974, S. 110 ff.; Schomburg 1980, S. 87; Glaser/Geiger/Rohde 1992, S. 379 ff.; Hoitsch 1993, S. 11 ff.; Kautz 1996, S. 21 ff.; Rilling 1997, S. 145 ff.
Die Charakterisierung der Produktion als marktorientiert erscheint etwas irreführend, da auch (und gerade) die kundenorientierte Produktion die Eigenschaft der Marktorientierung aufweist. Das Merkmal marktorientierte Produktion bezieht sich hier auf die Produktion für den kundenanonymen Absatzmarkt.
Die Kombinationsmöglichkeiten zwischen den Ausprägungen des Merkmals auf Produktionssystemrahmenebene und auf der Ebene der Fertigungssegmente erscheint eingeschränkt und wird durch die Ausprägung auf Produktionssystemrahmenebene bestimmt. Die Ausprägung Massenfertigung schließt z. B. die Ausprägung Einzelfertigung auf der Fertigungssegmentebene i. a. aus.
Heterogene Fertigungsstrukturen setzen mindestens das Vorhandensein von zwei, in unterschiedlicher Organisationsform der Fertigung ausgerichteten Fertigungs segmenten voraus. Ein Produktionssystem, das aus nur einem Fertigungssegment besteht, ist a priori homogen.
Bei job shop ist die Operationenfolge jeweils für ein Produkt fest vorgegeben, sie ist nur unterschiedlich zwischen den einzelnen Produkten.
Wie bereits hervorgehoben wurde, erfolgte die Zuordnung der Merkmale bzw. Elementartypen nicht auf Basis objektiver Kriterien sondern anhand von Plausibilitätsüberlegungen. Allgemeingültige Kriterien, die eine eindeutige Zuordnung der Merkmale zum Systemrahmen bzw. zu den Fertigungssegmenten ermöglichen, konnten nicht gefunden werden.
Die kursiv gekennzeichneten Merkmalsausprägungen wurden im Prozess der Elementartypenbil-dung aus der Betrachtung ausgeschlossen. Kriterien dafür waren der betrachtete Untersuchungsgegenstand sowie der Untersuchungszweck.
Auf die ausführliche Darstellung aller 16 Kombinationstypen wird an dieser Stelle verzichtet, sie sind durch die Abbildung 3–1 und Tabelle 3–6 eindeutig bestimmt und reproduzierbar.
Die genannten Typenbezeichnungen entsprechen den Produktionssystemrahmentypen aus (Schneider 1997, S. 17 ff.). Die genannten Typen sind in Anlage 3 abgebildet.
Die hervorgehobenen elementaren Typen (siehe Abbildung 3–1) dominieren den komplexen Kombinationstyp.
Die kursiv gekennzeichneten Merkmalsausprägungen wurden im Prozess der Elementartypenbil-dung von der Betrachtung ausgeschlossen. Kriterien dafür waren der betrachtete Untersuchungsgegenstand sowie der Untersuchungszweck.
Auf die ausführliche Darstellung aller 40 Kombinationstypen wird an dieser Stelle wiederum verzichtet. Sie sind durch die Abbildung 3–2 und Tabelle 3–9 eindeutig bestimmt und reproduzierbar.
Eine ausführliche Gegenüberstellung von Ergebnissen empirischer Untersuchungen mit den Ergebnissen der durchgeführten synthetischen Typenbestimmung steht jedoch noch aus, da eine umfassende empirische Studie nicht vorgenommen wurde und ein Vergleich mit in der Literatur veröffentlichten Studien aus zwei Gründen nicht möglich ist. Zum einen muss der hier gewählte Ansatz der Unterscheidung zwischen Produktionssystemrahmen- und Fertigungssegmenttypen als neuartig eingestuft werden, zum anderen wäre ein Vergleich durch die Beeinflussung der Ergebnisse durch die doch stark subjektiv geprägte Auswahl an Merkmalen und die Bewertung der Beziehungen zwischen den Merkmalen (Regeln) ohnehin erschwert.
Die genannten Typenbezeichnungen entsprechen denen aus (Schneider 1997, S. 17 ff.), wobei sich hier nur auf das Produktionssystem beschränkt wird. Die genannten Typen sind in Anlage 6 abgebildet.
Die hervorgehobenen Typen (siehe Abbildung 3–2) sind dominant.
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Schlüter, F. (2001). Standardisierte Beschreibung von Produktionssystemen mit heterogener Fertigungsstruktur. In: Hybride PPS für heterogene Fertigungsstrukturen. Schriften zum Produktionsmanagement. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90349-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90349-5_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7292-5
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