Zusammenfassung
In den letzten Jahren konnte keine Stiftungsform eine so hohe Zuwachsrate verzeichnen, wie die der Gemeinschaftsstiftung. Der Grund hierfür ist in einem tiefgreifenden Struktur-und Motivationswandel im Bereich des klassischen Ehrenamtes zu suchen. Seit den gesellschaftlichen Umbrüchen der späten 60er Jahre sinkt der Einfluss traditioneller Institutionen wie der Familie, der Kirche und anderer Werte vermittelnder Institutionen. Ein Großteil der nachwachsenden Generationen zeichnet sich in zunehmender Weise durch Orientierungslosigkeit, einen Hang zur Individualisierung und einen Verlust von Werten aus. Vereine und andere gemeinnützige Organisationen klagen darüber, dass sich immer weniger Menschen dauerhaft in eine bestimmte Organisation einbinden lassen, weil sie in diese keine eigenen Vorstellungen einbringen oder die Form ihres Mitwirkens bestimmen können. Insbesondere der jüngeren Generation mit einem ausgeprägten Verlangen nach Selbstbestimmung und Individualisierungstendenzen bieten die traditionellen Formen des Ehrenamtes wenig Anreiz.1
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Schmied, A. (2003). Gemeinschaftsstiftungen. In: Stiftung, B. (eds) Handbuch Stiftungen. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90317-4_10
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