Skip to main content

Markt und Subjektkonstitution

  • Chapter
Book cover Der Markt der Gesellschaft
  • 75 Accesses

Zusammenfassung

Der Modus der Marktvergesellschaftung ist im Verlauf der Untersuchung in mehrerlei Hinsicht problematisiert worden: Ausgehend von der Analyse des Markttausches als besondere soziale Beziehung und des Tauschobjektes, der Ware, wurde zunächst die Rationalitätsproblematik des Marktes sowohl in sozialer, sachlicher, zeitlicher wie auch räumlicher Hinsicht entfaltet und auf dessen ambivalente Entlastungsfunktion bezogen; sodann wurden unter machttheoretischen Gesichtspunkten die sozial ungleichen Tauschchancen auf der Folie des Arbeitsmarktes und des Geldmediums rekonstruiert; und schließlich wurden vor dem Hintergrund der ökologischen Fragestellung die marktrationalen Formen der Umweltnutzung thematisiert. Der soziologische Blick auf das Marktgeschehen wäre allerdings verkürzt, wenn die Tauschenden selbst — als Handlungs- und Entscheidungsakteure — nicht in die Analyse einbezogen würden. Wie bereits angedeutet sind nämlich von der Rationalisierung und Versachlichung der Tauschbeziehungen nicht nur ausnahmslos die Objekte des Marktes, die Tauschgüter, sondern auch die Subjekte, die Tauschakteure betroffen. Im abschließenden Kapitel ist unter besonderer Berücksichtigung kultursoziologischer Überlegungen die Marktbeziehung aus der Binnenperspektive der Anbieter und Nachfrager zu beschreiben, um die für das Marktgeschehen typischen Deutungsformen des Selbst, die subjektiven Selbstverhältnisse, idealtypisch rekonstruieren zu können. Hierbei gilt die besondere Aufmerksamkeit der soziologisch aufschlußreichen Frage, welche Erwartungen und Anforderungen das Marktgeschäft an das moderne Individuum stellt, welche Verhaltensdispositionen zumindest für die Dauer des Leistungstransfers ausgeklammert werden und in welcher Weise das unausgesprochene kulturelle Selbstverständnis der Individuen von den formalen Rationalitätsvorgaben des Marktes eingefärbt wird. Während dem objektivistischen Blick auf die gesellschaftlichen Strukturen in aller Regel die sozial konstruierten Vorstellungen von Identität, Subjektivität und Individualität ebenso verborgen bleiben wie die sozial artikulierten Sicherheiten und Unsicherheiten, Erwartungen und Enttäuschungen, soll im folgenden die subjektive Seite in die Überlegungen zum Modus der Marktvergesellschaftung einbezogen werden. Sozialtheoretisch erfaßt werden sollen damit auf der Ebene des einzelnen Individuums die unter den alltäglichen Bedingungen von Markt und Konkurrenz strukturell begünstigten Dispositionen, Deutungsweisen und Erwartungsstrukturen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Kraemer, K. (1997). Markt und Subjektkonstitution. In: Der Markt der Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90286-3_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90286-3_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12989-1

  • Online ISBN: 978-3-322-90286-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics