Zusammenfassung
Der unerwartete und (hoffentlich) heilsame Schock der im Juni 2002 von der OECD veröffentlichten Resultate der sog. PISA-Studie — das Kürzel steht für Programme for International Student Assessment — hat das deutsche Bildungssystem und seine Qualität schlagartig in das Zentrum öffentlichen Interesses gerückt. So eindeutig die Ergebnisse sind, so unklar und mehrdeutig ist der Kreis der hierfür Verantwortlichen. Während die Bundesbildungsministerin auf die Kulturhoheit der Länder verweist und diese den Ball umgehend an die Bundesebene zurückspielen, scheinen sich beide mittlerweile auf einen dritten „Schuldigen“verständigt zu haben: die arbeitgebenden Unternehmen nämlich, die nicht nur zu wenig Lehrstellen anbieten würden, sondern deren Qualifikationsanforderungen an Schulen, Berufsschulen und Hochschulen auch zu einseitig und kurzsichtig an betrieblichen Belangen ausgerichtet seien. Darüber hinaus würden die Unternehmen ihre eigenen Qualifizierungsmaßnahmen oft nicht mit der notwendigen Konsequenz und Vielfältigkeit durchführen, sondern eher als aktionisti-sches „Feigenblatt“behandeln. (Überflüssig zu erwähnen, dass die Unternehmen und Wirtschaftsverbände die Hauptverantwortung für die beklagte Bildungsmisere wiederum im staatlichen Sektor sehen.)
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von der Oelsnitz, D., Hahmann, M. (2004). Zwischen Eigennutz und gesellschaftlicher Verantwortung. In: Wiedmann, KP., Fritz, W., Abel, B. (eds) Management mit Vision und Verantwortung. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90267-2_5
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