Zusammenfassung
Eine Untersuchung der Jugendschriften von Autoren, die wenige Jahre später zum Mitarbeiterkreis des emigrierten Instituts für Sozialforschung zählten, unter diesen Titel zu stellen, kommt einer Provokation gleich. Die politische Kultur der Weimarer Republik war in Westdeutschland zunächst unter totalitarismustheoretischen Vorzeichen aufgearbeitet worden, später differenzierte sich das Bild in dem Maße, in dem die Forschung von der wohlfeilen Rechts-Links-Gleichung Abstand gewann.1 Soll dieser Fortschritt jetzt, in Fortsetzung einer ebenso wohlfeilen Nostalgie, rückgängig gemacht werden? Kann denn mehr als ein purer Skandaleffekt dabei herauskommen, wenn man sich für die Tatsache interessiert, daß exponierte Vertreter der Weimarer Linksintelligenz wie der Jurist Franz Neumann, der Politologe Otto Kirchheimer und der Philosoph Herbert Marcuse bei noch stärker exponierten Vertretern der akademischen Rechten in die Schule gegangen sind?
Diesen Text habe ich als Referat auf der Tagung „Weimar ou la Modernité“ vorgetragen, die im Juni 1982 in Paris/Saint-Cloud stattfand.
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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Söllner, A. (1996). Linke Schüler der konservativen Revolution? — Franz Neumann, Otto Kirchheimer und Herbert Marcuse am Ende der Weimarer Republik. In: Deutsche Politikwissenschaftler in der Emigration. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90228-3_3
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Print ISBN: 978-3-531-12935-8
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