Policy-Forschung — ein “Kernbereich” der Politikwissenschaft. Was denn sonst?

Zusammenfassung

Die vorgelegten Referate und Statements für das Hannoveraner Symposium scheinen überwiegend darauf eingestimmt, den im Kongreßthema — hie ‘Kernbereiche’ des Faches, hie: Policy-Forschung — angelegten Konfliktstoff zu entschärfen, noch ehe er die Chance gehabt hat, eine klärende Diskussion innerhalb des Faches und vielleicht darüber hinaus anzureizen. Klaus von Beyme weist in seinem Papier (mit Recht) darauf hin, daß die heutigen Ansätze einer Policy-Forschung in der kameralwissenschaftlichen Polizeywissenschaft ihre Ahnherrin sehen können. Joachim Jens Hesse bedeutet mit dem Andersen-Märchen-Zitat (ebenfalls nicht ohne Grund), daß in der Diskussion um die neuen Ansätze der Policy-Forschung, heißen sie vor allem Implementations- oder Evaluierungsforschung, mitunter vorschnell ein neues Etikett für einen neuen Inhalt der “Wissenschafts-bereiche” des Faches offensichtlich stoßen, einzuebnen und auch den spezifischen Beitrag, den die Policy-Forschung zur Entwicklung und “Modernisierung” der politikwissenschaftlichen Disziplin hierzulande geleistet hat und leistet, aus dem Blick zu rücken.