Zusammenfassung
Eine filmwissenschaftliche Herangehensweise, die das Motiv in den Mittelpunkt der Analyse stellt, hat sich im Fall des Serienmördermotivs als fruchtbar erwiesen, ließen sich doch auf diese Weise genreübergreifend und über einen größeren historischen Rahmen hinweg Entwicklungslinien und Schwerpunkte in der Behandlung von Serienmördern im Spielfilm mit den darin behandelten Diskursen und Bezügen erarbeiten. Der Motivansatz eröffnet den Blick auf die Kontextualität populärer Motive, überschreitet damit werk-, genre- oder autorenspezifische Zugänge, versteht Intertextualität nicht nur als einen Analysepunkt, sondern als wesentliche Größe in den symbolischen Praktiken des Unterhaltungsbereichs.
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Literatur
Dies belegt die große Attraktivität der dirty Cop — Figur, sei es in der ausgeprägten Form, wie sie Eastwood als „Dirty Harry“ grundgelegt hat, seien es die ungezählten Kopien und Derivate der skrupellosen und einzelgängerischen Cops.
Im Kriminalroman: „American Psycho“ (Bret Easton Ellis), „Der Mörder in mir“ (Jim Thompson), „Das Wittgensteinprogramm“ (Philip Kerr) oder „Profil eines Serienmörders44 (Robin Cook).
Im Modus Unterhaltung herrscht das Prinzip der Personalisierung gesellschaftlicher Konflikte, deren Regulierung und häufige Harmonisierung. Im Kontext einer Ästhetik des Schreckens mit ihrer Sicherheit gefahrloser Teilhabe kommt die Schaulust am Verbotenen als „mise en discourse“ des Tabuisierten (Wolf 1995, 46 mit Bezug auf Foucault) zum Tragen.
Hirseland/Schneider (1991, 139) zitieren Foucault/Sennett, wenn sie „Sexualität als Seismograph neuer Subjektivität“ verstehen, als eine der Technologien des Selbst. Dies vollzieht sich nicht nur zwischen den Subjekten, sondern auch in ihnen.
Medienwirkungsforscher wie Scheungrab (1993) behaupten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Gewaltdelikten durch vermehrte Rezeption von Gewaltfilmen und die Umkehrung, ein größeres Interesse an Gewaltfilmen bei Gewalttätern.
Seim/Spiegel (1995, 40) zitieren den US-Komiker Lenny Bruce, „Amerikaner könnten nackte Körper nur verstümmelt ertragen.“
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Juhnke, K. (2001). Abschließende Reflexionen über das Serienmördermotiv im Spielfilm. In: Das Erzählmotiv des Serienmörders im Spielfilm. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89955-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89955-2_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4454-0
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