Zusammenfassung
In den im dritten Kapitel (3.3) diskutierten Theorien der Diskriminierung spielt die Randbedingung des Wettbewerbs eine herausragende Rolle (siehe v.a. 3.3.6). Das Argument lautet kurz zusammengefasst, dass sich leistungsferne Kriterien wie die Ethnizität in Konkurrenzsituationen als Hindernisse für den langfristigen Erfolg erweisen und demzufolge diskriminierende Handlungen gegenüber Ausländern sowie ihnen zugrundeliegende negative Einstellungen auf Dauer wenig wahrscheinlich sind. Das Ligensystem des Fußballs stellt nun — durch die Fixierung auf Siege und Niederlagen und die involvierten Auf- und Abstiege — eine besonders institutionalisierte Form einer solchen Konkurrenzsituation dar und eignet sich deshalb in besonderer Weise für einen Test dieser Hypothese. Insbesondere kann mit der Ligenhöhe eine Variation der Wettbewerbsstärke vorgenommen werden. Diskriminierende Handlungsweisen werden — so die grundsätzliche These — mit zunehmender Ligenhöhe immer unwahrscheinlicher, denn der Konkurrenzdruck wächst in gewisser Weise ‚natürlich’ mit der Höhe der Liga. Die pyramidenartige Struktur des Ligensystems (siehe Abbildung 2–3) bedingt, dass immer mehr Mannschaften bzw. Vereine um die entsprechenden Plätze konkurrieren und die Leistungsstärke der Konkurrenz zunimmt. Leistungsfernes Denken oder Handeln erweist sich somit mit zunehmender Ligenhöhe als immer hinderlicher bzw. es wird immer unwahrscheinlicher, dass Mannschaften bzw. Spieler mit solchen Denk- und Handlungsmustern ein bestimmtes Ligenniveau erreichen können.
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Kalter, F. (2003). Diskriminierung im Ligensystem. In: Chancen, Fouls und Abseitsfallen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89949-1_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89949-1_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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