Zusammenfassung
Im Folgenden werden der Berufseinstieg und die Erwerbstätigkeit der Augsburger Diplom-Pädagogen/innen beschrieben. Im Vorfeld sind zu zentralen Fragestellungen der Erwerbstätigkeit von Diplom-Pädagogen/innen sechs Hypothesen entwickelt worden. Diese stehen im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen. Die Hypothesen lassen sich in fünf inhaltliche Bereiche gliedern:
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1.
Hypothese(n), die besondere Risikogruppen im Auge haben. In dieser Studie sind das die Berufsanfänger/innen (H1);
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2.
Hypothese(n), die auf die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen betriebswirtschaftlicher, multimedialer und informationstechnologischer Art für eine gute Platzierung auf dem aktuellen Arbeitsmarkt zielen (H2a-c);
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3.
Hypothese(n), die veränderte Tätigkeitsfelder und Anstellungsträger untersuchen (H3–4);
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4.
Hypothese(n), die nach Platzierungsmöglichkeiten und formalen Arbeitsbedingungen von Diplom-Pädagogen/innen auf dem Arbeitsmarkt fragen (H5) und
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5.
Hypothese(n), die eine mögliche unterschiedliche Platzierung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt für Diplom-Pädagogen/innen im Blick haben (H6).
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Literatur
Das meist genannte Stichwort in diesem Zusammenhang ist die Transformation der Industrie- in eine Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft. Zu nennen ist hier jedoch auch eine “forcierte Rationalisierung der Arbeit (…), ihre räumliche und soziale Zersplitterung (…) und ihre erleichterte Flexibilisierung” (Schwemmle 1998, S. 21/22)
Zu diesen Zahlen muss allerdings einschränkend angemerkt werden, dass sie nur die Anzahl der tatsächlich beim Arbeitsmarkt gemeldeten Arbeitslosen wiedergibt. Diejenigen, die ohne Arbeit sind, sich jedoch nicht gemeldet haben oder sich in Weiterbildungs- oder anderen Maßnahmen befinden, sind in dieser Zahl nicht enthalten. Auch Frauen, die als “stille Reserve” Familienarbeit leisten, sind nicht in diesen Zahlen erfasst. Sie geben somit nicht den realen Stand der Arbeitslosen wieder.
Die höchste Quote weisen die Ingenieure mit 28,3% auf. Es folgen besonders qualifizierte kfm. und Verwaltungsberufe mit 15,9% und Lehrer/Geisteswissenschaftler mit ebenfalls 15,9% (vgl. ibv 21/02, S. 1646).
Die Einteilung der Gruppen ergibt sich aus der Verteilung der Absolventen/innen auf die Jahrgänge. 1989 hat sich der Studiengang etabliert, die Absolventen/innenzahlen sind konstant. Die Jahrgänge zwischen 1989 und 1994 stellen ein Zwischenstadium mit stark wechselnden Zahlen dar. Ab 1994 sind die Zahlen wieder konstant.
Es handelt sich hier um eine Frage mit der Möglichkeit von Mehrfachantworten. Die Prozentzahl bezieht sich auf die gegebenen Antworten und nicht auf die Fälle, die geantwortet haben.
p = 0,658
p = 0,447
Im Fragebogen war der ganze Komplex dieser Fragen als offene Frage konzipiert, um durch eine vorgegebene Itembatterie die ohnehin schon kritische Länge des Fragebogens (die Seitenzahl betreffend) nicht weiter zu strapazieren. Die Angaben der Absolventen/innen wurden dann entsprechend kategorisiert.
Vgl. S. 57ff. dieser Arbeit
Dieses Alter wurde zugrunde gelegt, weil es das durchschnittliche Alter der Absolventen/innen darstellt (vgl. hierzu S. 43f. dieser Arbeit).
Weitere Ausführungen hierzu finden sich in Zusammenhang mit der Überprüfung der fünften Hypothese in dieser Arbeit (S. 107ff.).
Unterschied: 1% Punkt.
Ein Vergleich der Anstellungsträger der ersten Stelle mit der aktuellen Erwerbstätigkeit erfolgt bei der Überprüfung der sechsten Hypothese.
Darunter fallen folgende Stellenbezeichnungen: Projektmitarbeiter/in, Projektkoordinator/in, Projektleiter/in
Die entsprechenden Absolventen/innen haben angegeben im pädagogischen Bereich zu arbeiten, arbeiten aber unter der Bezeichnung Therapeut/in. Dies ist eine Stellenbezeichnung, die nicht hier nicht als originär pädagogische eingeschätzt wird.
Die Frage ließ Mehrfachantworten zu. Die Prozentzahl bezieht sich auf die abgegeben Antworten (305) und nicht auf die Fälle die geantwortet haben.
Die Zahlen beziehen sich auf die Anzahl der gegebenen Antworten.
Hier wird nur das Item “unbefristeter Arbeitsvertrag” herangezogen.
Als Leitungsstellen ausgewiesen sind hier: Leitung, stellvertretende Leitung oder Geschäftsführung einer Institution sowie Fachbereichs- und Abteilungsleitungs-stellen. 37,6% der älteren Absolventen/innen arbeiten auf solchen Stellen, aber nur 15,5% der jüngeren.
Vgl. hierzu Kapitel 2 Forschungsstand und die einleitenden Anmerkungen zu diesem Kapitel.
Ältere Gruppe Ja: 92,4%, jüngere Gruppe: 89,7%
Die Frage ist als Mehrfachantwort behandelt worden. Die Zahl bezieht sich auf die abgegebenen Antworten (insgesamt: 75 bei 33 gültigen Fällen).
p = 0,007.
Die folgenden Aussagen betreffen nur die Absolventen/innen, die angegeben haben, im pädagogischen Bereich zu arbeiten. Auf Stellenbezeichnungen und Arbeitsfelder derjenigen, die nicht im pädagogischen Bereich arbeiten, wird an späterer Stelle eingegangen.
Die prekäre Datenlage in Bezug auf den Nachweis von Diplom-Pädagogen/innen in der amtlichen Statistik ist schon beschrieben worden. Insofern stellt auch Rauschenbach seine Zahlen, die er auf Grundlage der Kinder- und Jugendhilfestatistik gewonnen hat, unter Vorbehalt.
Diese Einteilung findet sich ähnlich oder leicht variiert auch in der wissenschaftlichen Literatur sowie auch immer wieder von einem relativ breiten Betätigungsspektrum gesprochen wird, z. B. Bahnmüller u. a. 1988, S. 108 oder Scherr 1996, S. 14; Schulze-Krüdener 1997, S. 93.
Vgl. dazu Kapitel 2 und 3 dieser Arbeit.
Diplom-Pädagogen/innen werden hierzu gezählt.
Definiert als die Stelle, die bei mehrfacher Beschäftigung das Haupteinkommen einbringt.
Auch bezüglich der Geschlechter gibt es keine auffälligen Unterschiede oder Signifikanzen.
Die außerschulische Jugendbildung wird hier nicht zu dem sozialen Segment gezählt, da hier die politische, gewerkschaftliche, kirchliche und weitere Jugendverbandsarbeit enthalten ist. Sie ist keine “Sozialarbeit” im klassischen Sinne und aufgrund ihrer Klientel auch nicht dem Bereich der Erwachsenenbildung zuzuordnen.
Soziale Beratung ältere Diplomjahrgruppe: 18,7%, soziale Beratung jüngere Gruppe: 9,9%. Dozententätigkeit ältere Gruppe: 6,7%, jüngere Gruppe: 3,6%.
Kinder- und Jugendarbeit ältere Gruppe: 5,3%, jüngere: 11,7%; Forschung: ältere Gruppe 1,3%, jüngere: 6,3%.
QM-Assistent/in = Qualitätsmanagement-Assistent/in
Darunter fallen folgende Stellenbezeichnungen: Projektmitarbeiter/in, Projektleiter/in, Projektkoordinator/in
“Nicht pädagogisch” umfasst Stellenbezeichnungen, die eine nicht pädagogische Tätigkeit ausweisen. Die Absolventen/innen haben hier bei der Frage, ob sie im pädagogischen Bereich tätig sind mit Ja angekreuzt, die Stellenbezeichnung deutet aber auf eine nicht pädagogische Tätigkeit hin. Hinter den drei Stellen verbergen sich die Angaben Therapeut/in, Musiker/in, Sekretär/in, Wissenschaftliche Mitarbeiter/in.
Darunter fallen folgende Stellenbezeichnungen: Projektmitarbeiter/in, Projektleiter/in, Projektkoordinator/in
“Nicht pädagogisch” umfasst Stellenbezeichnungen, die eine nicht pädagogische Tätigkeit ausweisen. Die Absolventen/innen haben hier bei der Frage, ob sie im pädagogischen Bereich tätig sind mit Ja angekreuzt, die Stellenbezeichnung deutet aber auf eine nicht pädagogische Tätigkeit hin. Hinter den vier Stellen verbergen sich die Angaben Therapeut/in, Musiker/in, Sekretär/in, Wissenschaftliche Mitarbeiter/in.
Bezüglich einer Definition dieser Begriffe, muss hier daran erinnert werden, dass sie von den Absolventen/innen unter einer Kategorie “Sonstiges” genannt wurden. Hier eine Definition von Seiten der Verfasserin vorzugeben, ist wenig sinnvoll, da nicht geklärt ist, ob die entsprechenden Absolventen/innen dieselbe Definition unterlegt haben.
Im ibv werden die Diplom-Pädagogen/innen den sozialwissenschaftlichen Berufen zugeordnet, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter den sozialpflegerischen.
Bezogen auf die Anzahl der Fälle, die auf diese Frage geantwortet haben.
Bezogen auf die Anzahl der Fälle.
Die Frage war als Mehrfachantwort konzipiert. Das heißt, die Absolventen/innen konnten mehrere Bezeichnungen gleichzeitig ankreuzen.
Diese Zahlen sind durch die Tabelle nicht einsichtig. Sie wurden durch die Filterfunktion im SPSS-Programm ermittelt.
Vgl. S. 54 dieser Untersuchung
Dafür wurden die Items der Mehrfachantwortenbatterie einzeln in einer Kreuztabelle mit dem Diplomjahr ausgezählt.
p = 0,899
Der Datensatz für die Augsburger Absolventen/innen wurde mir von der Forschergruppe zur Verfügung gestellt.
Das Untersuchungsdesign der beiden Studien ist in diesem Punkt sehr verschieden. Die 44,7% setzen sich wie folgt zusammen: BAT IIa: 6,9%, BAT III: 6,9%, zwischen DM 60.000 – 80.000: 31%.
Zur Erinnerung: in die Stichprobe einbezogen wurden bundesweit die Absolven-ten/innenjahrgänge 1996 und 1997.
Als Teilzeitstellen werden alle Stellen definiert, die mit einer Stundenzahl von 11–34 Stunden besetzt sind.
Bezogen auf die Anzahl der Fälle
Bezogen auf die Anzahl der gegebenen Antworten.
> als 50%
Die Datenmenge wurde dazu jeweils entsprechend gefiltert.
Werkstatt für Behinderte
Die Klammern bedeuten die Häufigkeit der Angabe. Die Häufigkeit wird nur angegeben, wenn die Häufigkeit > 1 ist.
Vgl. hierzu Kapitel 2 (Forschungsstand) dieser Arbeit.
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Wischmeier, I. (2004). Hypothesenüberprüfung — Berufseinstieg und Berufsverlauf der Augsburger Absolventen/innen. In: Berufseinstieg und Berufsverbleib Augsburger Diplom-Pädagoginnen und -Pädagogen. Augsburger Reihe zur Geschlechterforschung, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89869-2_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89869-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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