Zusammenfassung
Um einen Überblick über den tatsächlichen Entwicklungsstand des Verwaltungs-Controlling zu gewinnen und die Einschätzung der Verwaltungspraktiker zu den Entwicklungsperspektiven zu erfassen, führte der Verfasser im Zeitraum von Ende Juli bis Mitte Oktober 1989 eine Befragung durch.1 Zielrichtung war neben der Erhebung der funktionalen, instrumentellen und aufbauorganisatorischen Auslegung der vereinzelt schon eingerichteten Controlling-Institutionen auch die Ermittlung von in der Planungs- oder der beginnenden Realisierungsphase befindlichen Etablierungen sowie von schon vorhandenen Strukturen, die in ein Controlling-System integriert werden können. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die sich ergebenden Schwierigkeiten und Widerstände gerichtet. Die Ergebnisse der Befragung sind als eine Ergänzung der Erkenntnisse des Literaturstudiums und der theoretisch-deduktiven Überlegungen zur Anwendbarkeit von Controlling in öffentlichen Verwaltungen zu sehen.
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Literatur
Vgl. dazu auch Schmidberger, Jürgen: Controlling in der öffentlichen Verwaltung — Ergebnisse einer Befragung, in: krp, Heft 2/1990, S. 115–121 und derselbe: Stand und Entwicklungsperspektiven von Controlling in der öffentlichen Verwaltung — Ergebnisse einer Befragung, in: Goller, Jost/Maack, Heinrich/Müller-Hedrich, Bernd (Hrsg.): Verwaltungsmanagement — Handbuch für öffentliche Verwaltungen und öffentliche Betriebe, Loseblattsammlung, Ergänzungslieferung November 1990, Stuttgart 1990, Teil B 2.4, S. 1–18.
Vgl. zum Wesen und den Anwendungsbedingungen des strukturierten, standardisierten Interviews Friedrichs, Jürgen: Methoden empirischer Sozialforschung, 10. Auflage, Opladen 1982, S. 189
und Hartfiel, Günter/Hilmann, Karl-Heinz: Wörterbuch der Soziologie, 3. Auflage, Stuttgart 1982, S. 354.
In neuerer Zeit (nach Abschluß der Befragung) erschienen: Braun, Günther E./Bozem, Karlheinz (Hrsg.): Controlling im kommunalen Bereich, München 1990. Enthalten sind 20 Beiträge zu Controlling-Ansätzen in kommunalen Unternehmen (einschließlich Krankenhäusern) und auch in der Kommunalverwaltung im hier so verstandenen engeren Sinne. Eine Würdigung der für die vorliegende Arbeit relevanten Beiträge findet sich in Kapitel 2, Teil I. C (Deskriptive Publikationen mit explizitem Bezug zum Controlling).
Für die befragten Kommunalverwaltungen von Karlsruhe, Osnabrück und Saarbrücken kann auf die inzwischen publizierten und in Kapitel 2, Teil I. C dargestellten Veröffentlichungen verwiesen werden.
Deshalb wurde nicht nur der Fragebogen in dieser Hinsicht bewußt neutral gehalten, vielmehr wurden auch Fragen der Interview-Partner nach dem Controlling-Verständnis des Interviewers erst nach der Abarbeitung des Fragebogens beantwortet.
In diesem Sinne z.B. auch Matschke, M.J./ Kolf J.: Historische Entwicklung, Begriff und organisatorische Probleme des Controlling, in: DB, Heft 13/1980, S. 601–607, hier S. 607.
Zur Wahrnehmung der Controllingfunktion in (privatwirtschaftlichen) Großunternehmen in “getarnter” Form vgl. Horváth, Péter: Controlling, 5. Auflage, München 1994, S. 68.
Vgl. zur Unterscheidung von funktionalen und institutionalen Controlling-Begriffen Weber, Jürgen: Einführung in das Controlling, Stuttgart 1988, S. 8ff.
Ein Interviewpartner aus einer Kommunalverwaltung in Baden-Württemberg meinte ausdrücklich, daß Controlling in seiner Verwaltung wohl stärker forciert würde, wenn die finanzielle Situation weniger positiv wäre.
Die Bundesländer Schleswig-Holstein Hamburg und Bremen waren nicht in die Befragung einbezogen. In Niedersachsen wurde nur eine Kommunalverwaltung im südlichen Landesteil besucht. Im Zeitraum der Befragung stellte sich die Frage einer Einbeziehung der nunmehrigen neuen Bundesländer noch nicht.
Vgl. KGSt: Bauinvestitionscontrolling zur Vermeidung von Baukostenüberschreitungen und unwirtschaftlichem Bauen, Teil 1: Entscheidungsorganisation und begleitende Wirtschaftlichkeitsprüfung, Bericht Nr. 12/1985, Köln 1985. Vgl. dazu auch die Ausführungen in Kapitel 2, Teil I. C (deskriptive Publikationen mit explizitem Bezug zum Controlling) und in Kapitel 7, Teil IL (Projekt-Controlling).
In Baden-Württemberg wurde die vom Aufgabenspektrum dem Controlling zumindest nahekommende Stabstelle Verwaltungsstruktur, Information und Kommunikation aus dem Staatsministerium in das Innenministerium umressortiert.
Daneben konnte der Verfasser in einem Fachministerium einer Landesregierung ein (in der Stellenbeschreibung auch so genanntes) Projekt-Controlling feststellen. Die Stelle wurde zum Befragungszeitpunkt allerdings erst gerade ausgeschrieben.
Vgl. dazu die Abbildung 3–3.
Siehe dazu unten, Teil G.
Die Antworten lassen erkennen, daß die Interviewten nur selten völlig von den Erfahrungen und Gegebenheiten “ihrer” Verwaltung abstrahierten.
Im Grunde können die meisten der aufgeführten Aktionsfelder der Controlling-Ansätze zumindest indirekt auch mit informatorischen Aspekten in Verbindung gebracht werden. Bei den in diesem Abschnitt aufgeführten Aktivitäten steht jedoch der Informationsversorgungsaspekt im Vordergrund der Anstrengungen.
Vgl. dazu auch die Ausführungen in Kapitel 2, Teil I. C (Deskriptive Publikationen mit explizitem Bezug zum Controlling).
Aus dieser Zeit stammt auch noch die Bezeichnung “Kostenkontrollsteile” für die Stabsstelle einer befragten Kommunalverwaltung, die inzwischen weit mehr als bloße Kontrollen durchführt.
Mit Ausnahme einer Landesverwaltung beziehen sich die Controlling-Aktivitäten nicht auf das Haushalts- oder das Kassenwesen. In einer Kommune werden zumindest in diese Richtung zielende Erwägungen angestellt, die aber zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht in ein konkretes Stadium eingemündet waren.
In diesem Zusammenhang wurden teilweise negative Erfahrungen mit externen Unternehmensberatern angeführt.
Mehrfachnennungen waren hier — solange nicht widersprüchlich — zugelassen.
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© 1994 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Schmidberger, J. (1994). Controlling-Ansätze in der Öffentlichen Verwaltung — Ergebnisse Einer Befragung. In: Controlling für öffentliche Verwaltungen. Schriftenreihe der krp Kostenrechnungs Praxis. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89825-8_3
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