Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit will einen Beitrag zu der Frage leisten, inwieweit und auf welche Weise betriebswirtschaftliche Konzepte in der öffentlichen Verwaltung zur Anwendung kommen können.1 Aus dieser umfassenden Fragestellung soll hier der Aspekt untersucht werden, inwieweit das in der Privatwirtschaft mehr und mehr eingesetzte “Controlling” nicht auch vorteilhaft in der öffentlichen Verwaltung zum Einsatz kommen kann und wie ein solches Verwaltungs-Controlling aussehen könnte.
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Literatur
Zur Übertragbarkeit betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse auf öffentliche Verwaltungen vgl. Budäus, Dietrich: Betriebswirtschaftliche Instrumente zur Entlastung kommunaler Haushalte — Analyse der Leistungsfähigkeit ausgewählter Steuerungs- und Finanzierungsinstrumente für eine effizientere Erfüllung öffentlicher Aufgaben, Baden-Baden 1982, S. 25f und S. 53ff
Braun, Günther E.: Ziele in öffentlicher Verwaltung und privatem Betrieb — Vergleich zwischen öffentlicher Verwaltung und privatem Betrieb sowie eine Analyse der Einsatzbedingungen betriebswirtschaftlicher Planungsmethoden in der öffentlichen Verwaltung, Baden-Baden 1988, S. 75–85
Laux, Eberhard: Verwaltungsmanagement, in: Chmielewicz, Klaus/Eichhorn, Peter (Hrsg.): HWÖ, Sp. 1677–1689, hier Sp. 1683
und Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung, 2. Auflage, Berlin und New York 1987, S.148f.
Es sei aber darauf hingewiesen, daß sich in der Literatur kaum empirische Analysen finden, die sich mit der Frage des Erfolges von Controlling-Implementationen auseinandersetzen. Dagegen existieren zahlreiche Analysen zur laufend zunehmenden Verbreitung und zum Aufgabenspektrum des Controlling (einen Überblick gibt Horváth, Péter: Controlling, 5. Auflage, München 1994, S. 56ff). Der Rückschluß von einer empirisch festgestellten hohen und weiter zunehmenden Verbreitung auf den Erfolg ist zwar plausibel, der Zusammenhang muß aber noch eingehender untersucht werden.
Vgl. Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 81f mit weiteren Literaturhinweisen. Zu einem umfassenden Vergleich von Unternehmen und “öffentlichen Verwaltungsbetrieben”
vgl. Rieger, Franz Herbert: Unternehmen und öffentliche Verwaltungsbetriebe — Ein betriebswirtschaftlicher Vergleich zum Aufbau einer Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung, Berlin 1983.
Zusätzlich erschwerend wirkt sich aus, daß auch im Bereich der privatwirtschaftlichen Unternehmen für Controlling-spezifische Kontigenzforschungen noch “ein geringer Entwicklungsstand” festzustellen ist (Hopfenbeck, Waldemar: Allgemeine Betnebswirtschafts- und Managementlehre, Landsberg 1989, S. 52).
Langrod, Georges: Der Nutzen der allgemeinen Systemtheorie in der Verwaltungswissenschaft, in: Die Verwaltung, Heft 2/1972, S. 127–140, hier S. 128f.
Flechtner, Hans-Joachim: Grundbegriffe der Kybernetik — Eine Einführung, Stuttgart 1966, S. 353
sowie nahezu identisch Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, 2. Auflage, Bern und Stuttgart 1970, S. 105.
Vgl. z.B. Parsons, Talcott: The Social System, New York 1964
Miller, J.G.: Living Systems, New York/St. Louis (McGraw Hill) 1978
sowie Luhmann, Niklas: Soziale Systeme — Grundriß einer allgemeinen Theorie, 2. Auflage, Frankfurt 1985.
Den ersten Anstoß zu einer Öffnung der Systembetrachtung gab wohl von Bertalanffy, indem er die einseitig technologische Orientierung zugunsten einer naturwissenschaftlich wie auch sozialwissenschaftlich geprägten Betrachtung aumab (vgl. Bertalanffy, Ludwig von: General System Theory, in: Yearbook of the Society for General System Research, No. 1/1956, S. 1ff und Langrod, Georges: Systemtheorie in der Verwaltungswissenschaft, a.a.O., S. 128f).
Vgl. zur Entwicklung der Theorie sozialer Systeme Wilke, Helmut: Systemtheorie, 2. Auflage, Stuttgart, New York 1987, S. 3ff.
Vgl. Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. 134. Soziale Systeme weisen in aller Regel auch die Eigenschaft der Komplexität auf, d.h.
“sozial” ist die hinreichende aber nicht notwendige Eigenschaft eines komplexen Systems (vgl. Ulrich, Hans/Sidler, Fredy: Ein Management-Modell nir die öffentliche Hand, Bern und Stuttgart 1977, S. 18).
Vgl. zum Strukturbegriff in der Systemtheorie z.B. Wilke, Helmut: Systemtheorie, a.a.O., S. 3 und 108
sowie Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. 109–111.
Beer, S.: Kybernetik und Management, Hamburg 1962, S. 27f.
Vgl. Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. 117f.
Ein künstliches, zweckorientiertes System hat stets die Funktion, Leistungen für ein Individuum oder eine menschliche Gemeinschaft zu erbringen. Insofern impliziert das Adjektiv “künstlich” auch die Eigenschaft “produktiv”. Wir folgen damit nicht Ulrich, der produktive (i.S. von output-orientierte) und konsumptive (i.S. von input-orientierte) soziale Systeme unterscheidet (vgl. ebenda, S. 134), vielmehr Luhmann, der auch schon die mit der Systembildung erreichte abstrakte Reduktion von Komplexität als Leistung ansieht (vgl. Luhmann, Niklas: Theorie der Verwaltungswissenschaft -Bestandsaufnahme und Entwurf — Köln und Berlin 1966, S. 65).
Vgl. Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. 112f.
Vgl. ebenda, S. 113f und 118ff.
Wegen einer exemplarischen Übertragung der systemtheoretischen Terminologie auf eine öffentliche Verwaltung (die Verwaltung eines schweizerischen Kantons) vgl. Ulrich, Hans/Sidler, Fredy: Ein Management-Modell für die öffentliche Hand, Bern und Stuttgart 1977, S. 14f). Zur systemtheoretischen Betrachtung des Controlling vgl. die Ausführungen in Ten III. dieses Kapitels.
Wegen weiterer Vorteile vgl. Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. 135f
Langrod, Georges: Systemtheorie in der Verwaltungswissenschaft, a.a.O., S. 137ff
und Ulrich, Hans/Sidler, Fredy: Ein Management-Modell für die öffentliche Hand, a.a.O., S. 19f.
Vgl. Wilke, Helmut: Systemtheorie, a.a.O.,1987 S. 1f.
Vgl. z.B. Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. 135
Ulrich, Hans/Sidler, Fredy: Ein Management-Moaell für die öffentliche Hand, a.a.O., S. 19
und Langrod, Georges: Systemtheorie in der Verwaltungswissenschaft, a.a.O., S. 132.
Zumindest diesen Vorteil sehen auch Autoren, die die öffentliche Verwaltung aus verschiedenen Gründen nicht einer systemtheoretischen Betrachtung unterziehen wollen (vgl. z.B. Eichhorn, Peter/Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I — Methodologie und Management, Baden-Baden 1976, S. 39 und 43f).
Vgl. Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. l00f.
Flechtner, H.J.: Grundbegriffe der Kybernetik, a.a.O., S. 10.
Definitionen anderer Autoren finden sich bei Ulrich, Hans: Die Unternehmung als produktives soziales System, a.a.O., S. l00f.
Vgl. etwa das kybernetische Modell der öffentlichen Auftragsvergabe bei Eichhorn, Peter/Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I, a.a.O., S. 40–42
mit Verweis auf ein Beispiel aus dem Bereich eines städtischen Fuhrparks bei Mülhaupt, Ludwig/Gornas, Jürgen: Betriebswirtschaftliche Grundsätze in der Kameralistik, in: Kommunale Kassen-Zeitschrift, 24. Jg., 1973, S. 104–110 und 121–128, hier S. 110.
Vgl. Luhmann, Niklas: Zweckbegriff und Systemrationalität, Taschenbuchausgabe, Frankfurt 1973 (Ersterscheinung 1968), S. 157ff, insbesondere S. 160ff
und Schreyögg, Georg: Unternehmensstrategie — Grundfragen einer Tneorie strategischer Unternehmensfuhrung, Berlin und New York 1984, S. 244.
Vgl. dazu die Ausführungen in Teil III. dieses Kapitels.
“Aussagensysteme im Rahmen des systemtheoretischen Konzepts sollen nach Möglichkeit als mathematische Modelle formuliert werden.” (Fuchs, Herbert: Stichwort “Systemtheorie”, in: Grochla, Erwin/Wittmann, Waldemar (Hrsg.): HWB, Band III, Sp. 3820–3832, hier Sp. 3821).
Zu denken ist etwa an die Lösung von Reihenfolge-Problemen oder zur isolierten Simulation der Auswirkung verschiedener Handlungsalternativen in einzelnen Subsystemen.
Vgl. zu den Grenzen eines Einsatzes mathematisch-kybernetischer Modelle Eichhorn, Peter / Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I, a.a.O., S. 43.
Nach Krieg gilt: “...äußerst komplexe probabilistische Systeme sind definitionsgemäß nicht vollständig beschreibbar” (Krieg, Walter: Kybernetische Grundlagen der Unternehmensgestaltung, Bern und Stuttgart 1971, S. 35).
Vgl. etwa den knappen Überblick bei Wöhe, Günter: Entwicklungstendenzen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre im letzten Drittel unseres Jahrhunderts — Rückblick und Ausblick, in: DBW, Jg. 50 (1990), S. 223–235, hier S. 227f.
Vgl. etwa den knappen Überblick bei Wöhe, ebenda, S. 228–230.
Die Entscheidung wird teilweise sogar schlechthin als der “Hauptinhalt von Verwaltungshandeln”, das “Verwaltungshandeln als administratives Entscheidungshandeln” bezeichnet (Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 25).
Ganz in diesem Sinne nimmt etwa Heinen als Vertreter einer entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre nicht in Anspruch, damit eine “Neue Betriebswirtschaftslehre” zu propagieren: “Neu und für die Zukunft richtungweisend ist nicht so sehr die Tatsache, daß sich die Betriebswirtschaftslehre mit Entscheidungen befaßt, sondern die Art und Weise, die Methodik, wie sie Entscheidungen untersucht.” (Heinen, Edmund: Zum Wissenschaftsprogramm der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre, in: ZfB, 39.Jg. (1969), S. 208).
Mayer, Otto: Deutsches Verwaltungsrecht, Band 1, 3. Auflage, Leipzig 1924, S. 7. Gornas und Beyer formulieren drastisch: “Eine befriedigende Definition der öffentlichen Verwaltung ist [allerdings] bisher nicht gelungen” (Gornas, Jürgen/Beyer, Werner: Betriebswirtschaft in der öffentlichen Verwaltung, Köln 1991, S. 2).
Die Verwendung des Begriffes der Verwaltung im allgemeinen Sprachgebrauch stiftet eher Unklarheit: Zumeist erfolgt eine Assoziation “mit Aktenführung oder Schreibtischtätigkeit” (Püttner, Günter: Verwaltungslehre, München 1982, S. 27).
Für die Zwecke der hier vorliegenden Untersuchung erscheint eine Beschränkung auf die Verwendung des Verwaltungsbegriffes m den Wirtschafts-, Rechts- und Verwaltungswissenschaften ausreichend. Zur etymologischen Herleitung des Begriffes der Verwaltung sowie dessen Verwendung in anderen Wissenschaftsdisziplinen und m der Umgangssprache vgl. Damkowski, Wulf: Die Entstehung des Verwaltungsbegriffs — Eine Wortstudie, Köm u.a. 1969, S. 13ff sowie Rieger, Franz Herbert: Unternehmen und öffentliche Verwaltungsbetriebe, a.a.O., S. 14–18 mit weiteren Literaturhinweisen.
Vgl. etwa Kosiol, Erich: Organisation der Unternehmung, Wiesbaden 1962, S. 58ff.
Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 30.
Walb spricht hier von unmittelbaren und mittelbaren Aufgaben (vgl. Walb, Ernst: Kaufmännische Betriebswirtschaftslehre, in: Eckert, Christian (Hrsg.): Rothschilds Taschenbuch für Kaufleute, 2. Buch: Kaufmännische Betriebswirtschaftslehre, 60. Auflage, Leipzig 1927, S. 26f).
Vgl. Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 30. Zu einem abgrenzenden Vergleich der öffentlichen Verwaltung mit der Verwaltung im Bereich privatwirtschaftlicher (und öffentlicher) Unternehmen vgl.
Schnettler, Albert/Ahrens, Heinz: Verwaltung im Bereich des Unternehmens, in: Morstein Marx, Fritz (Hrsg.): Verwaltung — Eine einführende Darstellung, Berlin 1965, S. 18–33, hier S. 18ff.
Vgl. auch Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 3.
Vgl. Stobbe, Alfred: Volkswirtschaftslehre I — Volkswirtschaftliches Rechnungswesen, 5. Auflage, Berlin u.a. 1980, S. 25 und 129ff.
Verwendet werden für diese betriebswirtschaftliche Teildisziplin — inhaltlich teilweise differierend -auch die Termini “Betriebswirtschaftslehre öffentlicher Verwaltungen und Unternehmen”, “Verwaltungsbetriebslehre” oder — weniger zutreffend — “Öffentliche Betriebswirtschaftslehre”. Vgl. eingehender die Ausführungen im nachfolgenden Teil B.
Teilweise wird hier auch von der öffentlichen Verwaltung im formellen Sinne gesprochen (vgl. z.B. Lecheler, Helmut: Verwaltungslehre, Stuttgart, München, Hannover 1988, S. 44).
Vgl. Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 30 mit weiteren Literaturhinweisen.
Rieger bezeichnet diesen Sachverhalt unzutreffend als Tautologie (vgl. Rieger, Franz Herbert: Unternehmen und öffentliche Verwaltungsbetriebe, a.a.O., S. 19).
Obermeyer, Klaus: Grundzüge des Verwaltungsrechts und Verwaltungsprozeßrechts, Stuttgart u.a. 1964, S. 6
ähnlich auch Wolff, Hans J./Bachof, Otto: Verwaltungsrecht I, 9. Auflage, München 1974, S. 16.
Vgl. Mayer, Franz: Allgemeines Verwaltungsrecht — Eine Einführung, 3. Auflage, Stuttgart, München, Hannover 1972, S. 3 mit weiteren Literaturhinweisen. Mayntz betont, daß erst die mit der Gewaltenteilung einhergehende “interne Differenzierung des staatlichen Institutionengeflechts” die öffentliche Verwaltung als eigenen Erkenntnisgegenstand hervorbringt (Mayntz, Renate: Soziologie der öffentlichen Verwaltung, Heidelberg, Karlsruhe 1978, S. 3).
Wolff, Hans J./Bachof, Otto: Verwaltungsrecht I, a.a.O., S. 16.
Eichhorn, Peter/Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I, a.a.O., S. 53 (Fettdruck des Verf.). Im Grunde handelt es sich dabei um eine betriebswirtschaftliche Kennzeichnung. Zum Verständnis des Begriffs der (öffentlichen) Verwaltung in der Volkswirtschaft vgl. ebenda, S. 55.
Ebenda, S. 56 (im Original hervorgehoben).
In teilweiser Anlehnung an Becker, Bernd: Öffentliche Verwaltung — Lehrbuch für Wissenschaft und Praxis, Percha 1989, insbes. S. 109ff, der selber allerdings nicht von einer Definition, sondern (zutreffender) von der Bildung eines Modells der öffentlichen Verwaltung spricht. Abweichend zu Becker wird hier der systemtheoretische Ansatz stärker betont (vgl. Abschnitt I dieses Kapitels), wodurch sich aber weniger inhaltliche als terminologische Abweichungen ergeben. Becker verwendet die Begriffe “konkrete Organisation” oder “soziale Gebilde” und nimmt keine Einschränkung auf nettoetatisierte öffentlich-rechtliche Formen vor.
Vgl. zu dieser “verbindlichen Wertallokation für die Gesellschaft” Mayntz, Renate: Soziologie der öffentlichen Verwaltung, a.a.O., S. 36.
Da dieser Zusammenhang hier als ein zentraler Ansatzpunkt des Verwaltungs-Controlling angesehen wird, wird darauf noch eingehend zurückzukommen sein (vgl. Kapitel 4, Teil I. C 2. und Kapitel 5, Teil III. B).
Vgl. zur “Herstellung bindender Entscheidungen” als Charakteristikum der öffentlichen Verwaltung Becker, Bernd: Öffentliche Verwaltung, a.a.O., S. 110 und Luhmann, Niklas: Theorie der Verwaltungswissenschaft, a.a.O., S. 67ff. Allerdings rechnen diese Autoren auch die Legislative und die Judikative der öffentlichen Verwaltung zu.
Auf die Leistungswirtschaft öffentlicher Verwaltungen sowie auf die Merkmale von Dienstleistungen wird wegen der hohen Bedeutung für das Verwaltungs-Controlling unten ausführlich eingegangen (vgl. Teil II. B dieses Kapitels und insbesondere Kapitel 6, Teil I. A).
Dieser Zusammenhang wird auch als Organprinzip bezeichnet (vgl. Eichhorn, Peter: Liquiditäts- Elanung und Gelddisposition in öffentlichen Haushalten — Ein Betrag zum Einsatz betriebswirtschaftcher Instrumente in der Finanzwirtschaft staatlicher und insbesondere kommunaler Verwaltung, 2. Auflage, Baden-Baden 1974, S. 19).
Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft, Köln und Berlin 1964, S. 730. Vgl. dazu auch die Ausführungen von Mayntz zur Frage: Verwaltung auf dem Weg zur Eigenmacht? (Mayntz, Renate: Soziologie der öffentlichen Verwaltung, a.a.O., S. 60ff, insbes. S. 64–73).
Vgl. z.B. Sidler, Fredy: Führungskonzepte in der öffentlichen Hand — Ein Erfahrungsbericht, in: Malik, Fredmund (Hrsg.): Praxis des systemorientierten Managements, Bern und Stuttgart 1979, S. 61–73, hier S. 64.
Petersen, Hans-Georg: Finanzwissenschaft, Band 1: Grundlegung — Haushalt — Aufgaben und Ausgaben, Stuttgart u.a. 1988, S. 70.
Vgl. in diesem Sinne auch König, Herbert: Beiträge der Betriebswirtschaftslehre zur Verwaltungsinnovation, in: DBW, Heft 2/1984, S. 271–286, hier S. 273f.
Vgl. dazu auch Petersen, Hans-Georg: Finanzwissenschaft, a.a.O., S. 84.
Vgl. z.B. Eichhorn, Peter/Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I, a.a.O., S. 56f.
Dies betrifft neben den als Sondervermögen der Kommunen geführten Eigenbetrieben insbesondere die beiden mit eigener Wirtschafts- und Rechnungsführung ausgestatteten großen Sondervermögen des Bundes, die Deutsche Bundesbahn und die Deutsche Bundespost.
Vor demselben Hintergrund kann in der vorliegenden, breit angelegten Untersuchung auf spezifische Probleme der rechtsfähigen Anstalten des öffentlichen Rechts (also etwa öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten) sowie der rechtsfähigen Real-, Personal- und Bundkörperschaften des öffentlichen Rechts (zu den rechtsfähigen Realkörperschaften zählen etwa die Industrie- und Handelskammern, zu den Personalkörperschaften die berufsständische Kammern und die Sozialversicherungen, zu den Bundkörperschaften z.B. die Spitzenverbände der Kammern und Sozialversicherungen) nicht näher eingegangen werden. Viele der allgemeinen Erkenntnisse dieser Arbeit lassen sich aber, z.T. unter Berücksichtigung der Eigenheiten dieser Organisationen, übertragen.
Vgl. Reichard, Christoph: Managementkonzeption des Öffentlichen Verwaltungsbetriebes, Berlin 1973, S. 13. Eichhorn spricht von Einzelverwaltungen im Gegensatz zur Gesamtverwaltung (vgl. Eichhorn, Peter: Liquiditätsplanung und Gelddisposition, a.a.O., S. 19).
Vgl. dazu z.B. Chmielewicz, Klaus: Überlegungen zu einer Betriebswirtschaftslehre der öffentüchen Verwaltung, in: ZfB, 41. Jg. (1971), S. 583ff
Eichhorn, Peter/Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I, a.a.O., S. 27f
Gornas, Jürgen: Grundzüge einer Verwaltungskostenrechnung: Die Kostenrechnung als Instrument zur Planung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit in der öffentlichen Verwaltung, Baden-Baden 1976, S. 19ff
Eichorn, Peter: Die öffentliche Verwaltung als Dienstleistungsbetrieb -Motive einer betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise der öffentüchen Verwaltung und Konsequenzen für Methode und System der Verwaltungswissenschaft, in: Rehkopp, Alfons (Hrsg.): Dienstleistungsbetrieb öffentliche Verwaltung, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1976, S. 16ff
Budäus, Dietrich: Entlastung kommunaler Haushalte, a.a.O., S. 52ff
Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 15ff.
Vgl. grundlegend zu den wirtschaftssystemunabhängigen und -abhängigen Betriebsdeterminanten Gutenberg, Erich: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, 22. Auflage, Berlin, Heidelberg und New York 1976, S. 457ff. Zur Einordnung der öffentlichen Haushalte nach den systemabhängigen Merkmalen vgl.
Eichhorn, Peter: Liquiditätsplanung und Gelddisposition, a.a.O., S. 15–17.
Vgl. etwa Steinebach, Nikolaus: Verwaltungsbetriebslehre, 2. Auflage, Regensburg 1983, S. 14ff mit weiteren Literaturhinweisen. Zum Begriff des öffentüchen Verwaltungsbetriebes m einer ähnüchen inhaltlichen Verwendung, jedoch abweichenden Herleitung vgl.
Rieger, Franz Herbert: Unternehmen und öffentüche Verwaltungsbetriebe, a.a.O., insbesondere S. 25–35.
Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 19.
Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 32 (Fettdruck des Verf.).
Lüder, Klaus: Betriebswirtschaftslehre und öffentliche Verwaltung — Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven, in: ZfB, 52. Jg. (1982), Heft 6, S. 538–545, hier S. 540.
Vgl. Mülhaupt, Ludwig/Gornas, Jürgen: Betriebswirtschaftüche Grundsätze in der Kameraüstik, a.a.O., S. 108ff.
Vgl. Chmielewicz, Klaus: Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung, a.a.O., S. 583.
Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 32 (Fettdruck des Verf.). Reichard spricht von “einzelnen Leistungseinheiten” oder von “Einzelbetrieben” (vgl. Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 18f). Häufig wird hier auch der Terminus “Einzelwirtschaft” gebraucht, vgl.
Chmielewicz, Klaus: Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung, a.a.O., S. 583
Gornas, Jürgen: Grundzüge einer Verwaltungskostenrechnung: Die Kostenrechnung als Instrument zur Planung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit in der öffentlichen Verwaltung, Baden-Baden 1976, S. 26.
Dies geschieht ungeachtet der Tatsache, daß das gemeinhin als systemindifferente Merkmal des finanziellen Gleichgewichts innerhalb dieser Globalbetriebe für abgrenzbare Organisationseinheiten nicht unmittelbar angewandt werden kann, da hier das Gesamtdeckungsprinzip zur Anwendung kommt (vgl. Gutenberg, Erich: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 45/ff).
Vgl. zu diesen Charakterisierungsmerkmalen Chmielewicz, Klaus: Betriebswirtschaftslehre der öffentlichen Verwaltung, a.a.O., S. 583ff
Steinebach, Nikolaus: Verwaltungsbetriebslehre, a.a.O., S. 14–18
Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 16–24
Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., S. 35 und 343.
Die entsprechende “Zweckprogrammierung” (siehe oben die allgemeinen Ausführungen zur öffentlichen Verwaltung) geschieht durch die Verfassung und die einschlägigen Rechtsvorschriften.
Hauschildt und Braun sprechen von “en-bloc-Zielen” (vgl. Hauschildt, Jürgen: Entscheidungsziele -Zielbildung in innovativen EntScheidungsprozessen: Theoretische Ansätze und empirische Prüfung, Tübingen 1977, S. 72 sowie 285 und Braun, Günther E.: Ziele, a.a.O., z.B. S. 184 und 223ff).
Ebenda, S. 226. Braun stützt seine Aussage auf empirische Erhebungen. Vgl. eingehend zur Zielbildung und Zielstruktur öffentlicher Verwaltungen und den sich in diesem Kontext einem Verwaltungs-Controlling stellenden Aufgaben die Ausführungen in Kapitel 5, Teil II.
Vgl. zu den folgenden Ausführungen Eichhorn, Peter/Friedrich, Peter: Verwaltungsökonomie I, a.a.O., S. 343ff; o.V.: Stichwort “Bürokratie”, in: Eichhorn, Peter u.a. (Hrsg.): Verwaltungslexikon, Baden-Baden 1985, S. 153
Derlien, Hans-Ulrich: Stichwort “Bürokratietheorie”, in: Eichhorn, Peter u.a. (Hrsg.): Verwaltungslexikon, a.a.O., S. 156–158 1979 sowie Reichard, Christoph: Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 146f mit weiteren Literaturhinweisen.
Vgl. zu der Verschiebung der Aufgabenstruktur Reichard, Christoph: Managementkonzeption des Öffentlichen Verwaltungsbetriebes, a.a.O., S. 16ff. Teilweise wird anstatt von der Hoheits- auch von der Eingriffsverwaltune gesprochen. Der Leistungsverwaltung werden insbesondere Umverteilungs- und Dienstleistungsrunktionen zugerechnet (vgl. Becker, Ulrich: Hoheitsverwaltungen, in: Chmielewicz, Klaus/Eichhorn, Peter (Hrsg.): HWO, Sp. 595–602).
Die Planungsaktivitäten der Verwaltung werden (wohl häufiger) der Leistungsverwaltung zugerechnet, vgl. Reichard, Christoph: Managementkonzeption des Öffentlichen Verwaltungsbetriebes, a.a.O., S. 18.
Vgl. Rehkopp, Alfons (Hrsg.): Dienstleistungsbetrieb Öffentliche Verwaltung, Stuttgart u.a. 1976.
Vgl. die eingehenden Ausführungen zur Leistungswirtschaft öffentlicher Verwaltungen in Kapitel 6, Teill.
Vgl. Mülhaupt, Ludwig: Kameralistik, in: Eichhorn, Peter u.a. (Hrsg.): Verwaltungslexikon, a.a.O., S.484.1979
Vgl. eingehend Mülhaupt, Ludwig: Theorie und Praxis des öffentlichen Rechnungswesens in der Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 1987.
Zünd, André: Begriffsinhalte Controller — Controlling, in: Haberland, G./Preissler, P.R./Meyer, C.W. (Hrsg.): Handbuch Revision, Controlling, Consulting, München 1978, S. 16.
Buchner, Manfred: Controlling — ein Schlagwort? Eine kritische Analyse der betriebswirtschaftlichen Diskussion um die Controlling-Konzeption, Frankfurt und Bern 1981, S. 175.
“Jeder hat seine eigene Vorstellung darüber, was Controlling bedeutet oder bedeuten soll, nur jeder meint etwas anderes.” (Preissler, P.R.: Controlling, München, Wien 1985, S. 10).
Eschenbach, Rolf.: Controlling — State of the Art, in: JfB 1988, S. 206f.
Bramsemann, Rainer: Controlling, 2. Auflage, Wiesbaden 1980, S. 18.
Baumgartner, Beat: Die Controller-Konzeption, Theoretische Darstellung und praktische Anwendung, Bern, Stuttgart 1980, S. 35.
Bruchhäuser, Klaus: Controlling, in: DBW, 41. Jg. (1981), S. 483
Hoffmann, Friedrich: Merkmale der Führungsorganisation amerikanischer Unternehmen — Auszüge aus den Ergebnissen einer Forschungsreise 1970, in: ZfO 1972, S. 97.
Küpper, Hans-Ulrich/Weber, Jürgen/Zünd, André: Zum Verständnis und Selbstverständnis des Controlling — Thesen zur Konsensbildung, in: ZfB, 60. Jg. (1990), Heft 3, S. 281–293, hier S. 282.
Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 144.
Seicht, Gerhard: Controlling und Wirtschaftlichkeitsrechnung, in: krp, Heft 2/1984, S. 60.
Preissler formuliert: “Erkennen, was Controlling bedeutet, ist eine unerläßliche Randbedingung vor der Einführung von Controlling!” (Preissler, P.R.: Checklist: Controlling einsetzen und gewinnbringend durchführen, München 1977, S. 14).
Schmidt, Andreas: Das Controlling als Instrument zur Koordination der Unternehmungsführung, Frankfurt, Bern, New York 1986, S. 1 und 5. (Schmidt verwendet eine Reihe derartiger Wortschöpfungen wie z.B. Controllingsachverhalte und Controllingtheorie (S. 2), Controllingtechnologie, Controllingphilosophie und Controllingvorstellungen (S. 3), Controllinglehre (S. 4), Controllingwissenschaft (S. 5).)
Eine Nominaldefinition ist (lediglich) “eine Festsetzung oder Konvention über die Verwendung eines bestimmten Ausdrucks” (Opp, Karl-Dieter: Methodologie der Sozialwissenschaften — Einführung in Probleme ihrer Theoriebildung, 2. Auflage, Reinbek 1976, S. 190). Dagegen leistet eine Realdefinition “die Beschreibung des “Wesens” oder der “Natur” von irgendwelchen Tatbeständen” (ebenda, S. 201).
Jackson spricht von einem “etymological error” (Jackson, J. Hugh: The Growth of the Controllership Function, in: Bradshaw, Thornton F./Hull, Charles C. (Hrsg.): Controllership in Modern Management, Chicago 1950, S. 11–27, hier S. 22).
Vgl. zur Wortentstehung und -entwicklung ebenda, S. 18–23
Matschke, MJ./Kolf, J.: Historische Entwicklung, Begriff undorganisatorische Probleme des Controlling, in: DB, Heft 13/1980, S. 601–607, hier: S. 601–603
Bramsemann, Rainer: Handbuch Controlling, Methoden und Techniken, München, Wien 1987, S. 23 und 42
Weber, Jürgen: Einführung in das Controlling, Stuttgart 1988, S. 1f
Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 26–29
und Weber, Jürgen: Ursprünge, Begriff und Ausprägungen des Controlling, in: Mayer, Elmar/Weber, Jürgen (Hrsg.): Handbuch Controlling, Stuttgart 1990, S. 3–32, hier S. 5f.
Vgl. Jackson, J. Hugh: The Comptroller: His Functions and Organization, 2nd Printing, Cambridge, Mass. 1949, S. 8.
Vgl. Jackson, J. Hugh: The Growth of the Controllership Function, a.a.O., S. 16f.
Vgl. Weber, Jürgen: Ursprünge, Begriff und Ausprägungen des Controlling, a.a.O., S. 3f.
Vgl. ebenda, S. 5.
Besonders untauglich sind die etymologischen Analysen für die häufig diskutierte Abgrenzung der Begriffe “Controlline” und “Kontrolle”, da für beide die identische Abstammung vorliegt (zur etymologischen Herleitung des Begriffs der Kontrolle vgl. Stern, Klaus: Die staatsrechtliche Stellung des Bun-desrechnungshofes und seme Bedeutung im System der Finanzkontrolle, in: Zavelberg, Heinz Günter (Hrsg.): Die Kontrolle der Staatsfinanzen — Geschichte und Gegenwart, Berlin 1989, S. 11–42, hier S. 31).
Vgl. etwa Peemöller, Volker H.: Controlling: Grundlagen und Einsatzgebiete, Herne / Berlin 1990, S.40.
Vgl. Serfling, Klaus: Controlling, Stuttgart u.a. 1983, S. 12ff
Weber, Jürgen: Ursprünge, Begriff und Ausprägungen des Controlling, a.a.O., S. 4
und Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 3ff, insbes. S. 3–5.
Vgl. Ahearn, CM.: Die Controller-Tätigkeit in amerikanischen Aktiengesellschaften, in: Die Wirtschaftsprüfung, Nr. 1/1954, S. 8–11, hier S. 8.
Vgl. Jackson, J. Hugh: The Growth of the Controllership Function, a.a.O., S. 15f und S. 24–27.
Vgl. etwa Heigl, Anton: Controlling — Interne Revision, Stuttgart und New York 1978, S. 16f.
Vgl. z.B. Aghte, K.: Controller, in: Grochla, E. (Hrsg.): HWO, Sp. 351–362, hier insbes. 353f.
Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 33.
Vgl. Weber, Jürgen: Einführung in das Controlling, Stuttgart, a.a.O., S. 6. Auch verschiedene differenzierende Übersetzungsversuche brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis, vgl.
dazu z.B. Peemöller, Volker H.: Controlling, a.a.O., S. 45: “Festzuhalten ist, daß es für die Begriffe Controlling/Controller keine inhaltliche Entsprechung im deutschen Sprachraum gibt.”
Vgl. etwa die negative Einschätzung von Goossens, F.: Der “Controller” — Chef des Unternehmens ohne Gesamtverantwortung, in: Mensch und Arbeit Nr. 3/1959, S. 75f. Positiv dagegen die Bewertung von Deyhle, Albrecht: Der Controller in europäischer Sicht, in: Industrielle Orgamsation, 37 (1968), S. 73–84.
Vgl. Henzler, Herbert: Der Januskopf muß weg!, in: Wirtschaftswoche, Nr. 38/1974, S. 60–63, hier S.63.
In der DDR wurde das Thema “Controlling’ ideologisch eingefärbt wahrgenommen. Controlling war danach als ein Reaktionsversuch auf die Krisenerscheinungen des spätkapitalistischen Systems anzusehen (vgl. Schäfer, Jürgen: Marxistisch-leninistische Analyse und Kritik der Stellung und Funktion des “Controllers” in kapitalistischen Industrieunternehmen, Diss., Leipzig 1982).
Vgl. Bramsemann, Rainer: Handbuch Controlling, a.a.O., S. 25.
Vgl. Küpper, Hans-Ulrich: Koordination und Interdependenz als Bausteine einer konzeptionellen und theoretischen Fundierung des Controlling, in: Lücke, Wolfgang (Hrsg.): Betriebswirtschaftliche Steuerungs- und Kontrollprobleme, Wiesbaden 1987, S. 163–183, hier insbes. S. 164–172.
Küpper (ebenda) destilliert etwa zunächst aus verschiedenen, in der Literatur dokumentierten konzeptionellen Ansätzen die Controlling-Funktionen “Ziel- (oder Gewinn-) Orientierung”, “Koordination”, “Unterstützung der Unternehmensführung”, “Anpassung”, “Innovation”, “Spezialisierung” und “Sicherung rationaler Entscheidungen” heraus. Er verwirft dann nacheinander sämtliche Funktionen mit Ausnahme der Koordination als controlling-unspezifisch und damit ungeeignet, eine eigene Problemstellung zu begründen. Dabei bleibt aber die Frage offen, warum ausgerechnet und allein die Koordination, die von jeher als eine originäre Führungsaufgabe genannt wird, das funktionale Fundament einer neuen betriebswirtschaftlichen Teildisziplin abgeben soll. (Zur Koordination als originäre Führungsfunktion vgl. etwa Bleicher, Knut/Meyer, Erik: Führung in der Unternehmung — Formen und Modelle, Reinbek bei Hamburg 1976, S. 48–51
und Steinmann, Horst/Schreyögg, Georg: Management — Grundlagen der Unternehmensführung, Wiesbaden 1990, S. 8 (nier gilt die Koordination als Meta-Managementfunktion)).
Daß sich die skizzierte Entwicklung des Controlling nicht als die zwangsläufige Antwort auf eine durch die oben geschilderten Gegebenheiten (Wachstum, Konzentration, Dynamik...) zu kennzeichnende Situation erklären läßt, zeigt schon allein die Tatsache, daß auch mit anderen Lösungsansätzen auf derartige Problemlagen reagiert werden kann und auch erfolgreich reagiert wurde. Zu alternativen Lösungsansätzen vgl. Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 5ff, insbes. S. 6–9.
Vgl. in diesem Sinne auch Schmidt, Andreas: Das Controlling als Instrument zur Koordination, a.a.O., S. 44). Zur Vorgehensweise der Explikation vgl.
Opp, Karl-Dieter: Methodologie der Sozialwissenschaften, a.a.O., S. 246–254. Vgl. daneben auch die oben (Einleitung Teil III.) genannte Literatur zur Unterscheidung von Nominal- und Realdefinitionen.
Die aufgeführten Kriterien und Ausprägungen weisen zahlreiche Querbeziehungen auf. Sie können nicht als überschneidungsfrei angesehen werden.
Vgl. dazu Schmidt, Rudolf: Controlling-Grundauffassungen, in: krp, Heft 2/1991, S. 108f, hier S. 108.
So z.B. bei Koontz, Harold/Weihrich, Heinz: Management, 9. Auflage, New York u.a. 1988. Andere Autoren nehmen eine noch weitergehende Untergliederung vor, andererseits findet sich teilweise eine Bündelung bis hin zur Beschränkung auf die Bestandteile “Planning” und “Controlling” (vgl. z.B. Horngren, Charles T.: Accounting for Management Control, 3. Auflage, London 1975, S. 6f).
So z.B. ausdrücklich Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 26.
Baumgartner, B.: Die Controller-Konzeption, a.a.O., S. 35.
Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 26 (diese These leitet Horváth aus von ihm ausgewählten Praxisbeispielen ab).
Ähnlich auch Peemöller, Volker H.: Controlling, a.a.O., S. 45.
Ihring, Hans Christoph: Einführung in das Controlling für Mittelstandsunternehmen, Wien 1986, S. 6.
Vgl. Weber, Jürgen: Ursprünge, Begriff und Ausprägungen des Controlling, a.a.O., S. 14.
Vgl. z.B. Weber, Jürgen: Einführung in das Controlling, a.a.O., S. 25.
Vgl. Weber, Jürgen: Ursprünge, Begriff und Ausprägungen des Controlling, a.a.O., S. 14.
Vgl. dazu z.B. Büchner, Manfred: Controlling, a.a.O., S. 68–74 und 162f mit weiteren Literaturhinweisen.
Vgl. Mayer, Elmar: Überwindung der Kontrolle durch das Controlling-Führungskonzept, in: Weber, Jürgen/Tylkowski, Otto (Hrsg.): Controlling — Eine Chance für öffentliche Unternehmen und Verwaltungen, Stuttgart 1988, S. 21–34, hier insbes. S. 22–24 und 33f.
So z.B. Haberland, Günther: Der Controller — Seine Aufgaben und Stellung in den USA, in: DB, Jg. 1970, S. 2181–2185, hier S. 2182.
So häufig Deyhle (vgl. z.B. Deyhle, Albrecht: Controller-Funktion und Interne Revision, in: ZIR, Heft 2/1975, S. 73–84, hier S. 74).
So z.B. Spiller, Kurt: Interne Revision und Controlling, in: ZIR, Heft 2/1975, S. 65–72, hier S. 69.
Weber, Jürgen: Ursprünge, Begriff und Ausprägungen des Controlling, a.a.O., S. 16f.
Das Kriterium “funktionaler versus institutionaler Ansatz” wird teilweise als das Unterscheidungskriterium für die in der Literatur dokumentierten Controlling-Ansätze angesehen (vgl. z.B. ebenda, S. 12–20).
Vgl. tendenziell etwa Buchner, Manfred: Controlling, a.a.O., S. 159–161
Heigl, Anton: Controlling -Interne Revision, a.a.O., S. 23 oder Seicht, Gerhard: Controlling und Wirtschaftlichkeitsrechnung, a.a.O., S. 60. Zu dem hier immanenten Vorwurf des Controlling als “altem Wein in neuen Schläuchen” wird entgegnet: “Der funktionsübergreifende, integrative Charakter des Controlling, sein Planungsbezug und die Akzentuierung des Controlling als informationsversorgendes System zur Unterstützung der Unternehmensleitung machen deutlich, daß es sich beim Controllinggedanken keineswegs “um alten Wein in neuen Schläuchen” handelt.” (Serfling, Klaus: Controlling, a.a.O., S. 17).
Vgl. dazu z.B. Schmidt, Andreas: Das Controlling als Instrument zur Koordination, a.a.O.
Vgl. z.B. Küpper, Hans-Ulrich: Fundierung des Controlling, a.a.O., S. 163–183 und die Ausführungen zur Koordination als Kernfunktion des Controlling in Teil E dieses Kapitel und insbesondere in Kapitel 5 dieser Arbeit.
So etwa ganz dezidiert A. Schmidt, der “Controlling kurz als zielerreichungsorientierte Führungskoordination in Betrieben bezeichnet” (Schmidt, Andreas: Das Controlling als Instrument zur Koordination, a.a.O., S. 44). Horváth urteilt: “Innerhalb des Führungssystems sind Koordinationsvorgänge notwendig, um die einzelnen Subsysteme der Führung miteinander zu verbinden. Die Koordinationsaufgabe des Controlling bezieht sich auf diese sekundäre Koordination innerhalb der Führung, die die primäre Koordination (zwischen Führungs- und Ausfuhrungssystem, d.Verf.) erst ermöglicht.” (Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 127).
Vgl. etwa vgl. Heigl, Anton: Controlling — Interne Revision, a.a.O., S. 19 und Männel, Wolfgang: Anlagencontrolling, in: ZfB Ergänzungsheft 3/91 “Controlling Selbstverständnis — Instrumente -Perspektiven”, S. 193–216, hier insbes. S. 199.
Link spricht z.B. von der “im Kern informationswirtschaftlichen Dimension” des Controlling. Vgl. Link, Jörg: Die methodologischen, informationswirtschaftlichen und führungspolitischen Aspekte des Controlling, in: ZfB, 52. Jg. (1982), Heft 3, S. 261–280, hier S. 261. Müller konstatiert die “generelle Tendenz, das Controlling als eine zentrale Einrichtung der betrieblichen Informationswirtschaft zu verstehen und zu konzipieren.” (Müller, Wolfgang: Die Koordination von Informationsbedarf und Informationsbeschaffung als zentrale Aufgabe des Controlling, in: ZfbF, Heft 10/1974, S. 683–693, hier S. 683.)
Teilweise wird über die Differenzierung (enger) rechnungswesenorientierter Ansätze und (weiterer) informationssystemorientierter Ansätze noch die Kategorie der (umfassenden) managementsystemorientierten Ansätze gebildet (vgl. zu einer derartigen Systematisierung Schmidt, Andreas: Das Controlling als Instrument zur Koordination, a.a.O., S. 4–17
und etwas differenzierter Buchner, Manfred: Controlling, a.a.O., S. 36–79).
Heigl, Anton: Controlling — Interne Revision, a.a.O., S. 2.
Vgl. Weber, Jürgen: Einführung in das Controlling, a.a.O., S. l0f.
Vgl. etwa Horváth: “Der klassische Controller ist operativ orientiert” (Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 238).
Vgl. Peemöller, Volker H.: Controlling, a.a.O., S. 100.
Vgl. etwa Mann, Rudolf: Vom operativen zum strategischen Controlling — Die Anpassung des Controlling an eine sich schneller verändernde Umwelt, in: CM Heft 1/1978, S. 1–4.
Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 2392.
Vgl. dazu auch die Ausführungen von Hahn zur Rolle des strategischen Controlling innerhalb der strategischen Unternehmensführung (Hahn, Dietger: Strategische Führung und strategisches Controlling, in: ZfB Ergänzungsheft 3/91 “Controlling Selbstverständnis — Instrumente — Perspektiven”, S. 121–146.
Vgl. Serfling, Klaus: Controlling, a.a.O., S. 31.
Vgl. etwa Bramsemann, Rainer: Handbuch Controlling, a.a.O., S. 54.
Vgl. Henzler, Herbert: Der Januskopf muß weg!, a.a.O., S. 60–63.
Vgl. Zünd, André: Der Controller-Bereich (Controllership), in: Probst, GJ.B./Schmitz-Dräger, R. (Hrsg.): Controlling und Unternehmensführung, Bern, Stuttgart 1985, S. 28–40, hier S. 32f.
Vgl. etwa Bramsemann, Rainer: Handbuch Controlling, a.a.O., S. 53.
Vgl. etwa ebenda.
Im Umkehrschluß könnte formuliert werden: Wenn eine solcherart spezifische bzw. restriktive Controlling-Auffassung vertreten wird, ist kein Platz für ein Verwaltungs-Controlling.
So z.B. Mann, Rudolf: Die Praxis des Controlling, München, o.J., S. 11 und 175; Siegwart, Hans: Controlling-Konzepte und Controller-Funktionen in der Schweiz, in: Mayer, E./v. Landsberg, G./Thiede, W. (Hrsg.): Controlling-Konzepte im internationalen Vergleich, Freiburg 1986, S. 105–131, hier S. 109. Vgl. dazu auch Buchner, Manfred: Controlling, a.a.O., S. 49.
Vgl. z.B. Matschke, MJ./Kolf, J.: Controlling, a.a.O., S. 602
Serfling, Klaus: Controlling, a.a.O., S. 11ff
Ziegenbein, K.: Controlling, Ludwigshafen 1984
Deyhle, Albrecht: Kommentar der 12 Thesen im Beitrag Küpper/Weber/Zünd zum “Verständnis und Selbstverständnis des Controlling”, in: ZfB Ergänzungsneft 3/91 “Controlling Selbstverständnis — Instrumente — Perspektiven”, S. 1–8
Schröder, Ernst F.: Modernes Unternehmens-Controlling, 4. Auflage, Ludwigshafen 1989, insbes. S. 17.
Buchner kommt etwa zu dem Ergebnis, daß sich die “Quellen der teilweise recht mystisch anmutenden Aura” (Buchner, Manfred: Controlling, a.a.O., S. 69) der Controlling-Denkhaltung (-Philosophie) auf drei im Grunde recht “unphilosophische” Bereiche zurückführen lassen: eine kybernetische Sicht der Unternehmen, die Versorgung des Management mit “richtigen” Informationen sowie das Streben nach Gewinnsteigerungen zur Existenzsicherung (vgl. ebenda, S. 68–74). Vgl. daneben auch die kritischen Anmerkungen im vorigen Abscnnitt.
Wohl aber werden darin enthaltene konkrete Elemente aufgegriffen werden. In Kapitel 4 werden etwa koordinative Aufgaben eines Verwaltungs-Controlling auch im Bereich der Abstimmung/Vermittlung zwischen den (vermeintlich konkurrierenden) Rationalitätsebenen der Rechtmäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit analysiert. Dabei geht es letztlich um eine stärkere Verankerung des ökonomischen Denkens in Zweck-Mittel-Relationen im Denken der Verwaltungsmitarbieter. Hier könnte von einer “Controlling-Einstellung” gesprochen werden, die freilich auch andere Namen tragen könnte — etwa “Denken in Alternativen” oder schlicht “ökonomisches Denken”.
Vgl. etwa Männel, Wolfgang: Anlagencontrolling, in: ZfB Ergänzungsheft 3/91 “Controlling Selbstverständnis — Instrumente — Perspektiven”, S. 193–216, hier insbes. S. 199 oder Männel, Wolfgang/ Warnick, Bernd: Entscheidungsorientiertes Rechnungswesen, in: Mayer, Elmar/Weber, Jürgen (Hrsg.): Handbuch Controlling, Stuttgart 1990, S. 395–418, hier S. 407–412.
Nach Heigl ist Controlling lediglich mit Regelkreisbeziehuneen im technischen Sektor nicht befaßt (vgl. Heigl, Anton: Controlling — Interne Revision, a.a.O., S. 19).
Diese Kernfunktionen des Controlling sind nicht als trennscharf nebeneinander stehend anzusehen. Es liegt auf der Hand, daß vielfältige Beziehungen bestehen, auf die ausführlich zurückzukommen sein wird.
Für die Zwecke der in den Kapiteln 5–7 zu erörternden Aufgaben und Instrumenten des Verwaltungs-Controlling. Die breitere funktionale Fassung von Controlling als ein Bestandteil der Management-Funktion wird dagegen in den Kapiteln 2–4 (Literaturanalyse, empirische Erhebung, Erörterung der Kernfunktionen) noch mitberücksichtigt werden.
Vgl. eingehend zum Begriff der Koordination die Ausführungen in Kapitel 4, Teil I. An dieser Stelle sei lediglich festgehalten, daß der Begriff der Koordination hier in einem weiten Sinne aufgefaßt wird.
Küpper, Hans-Ulrich: Fundierung des Controlling, a.a.O., S. 170.
Becker, Wolfgang: Funktionsprinzipien des Controlling, in: ZfB, 60. Jg. (1990), Heft 3, S. 195–318, hier S. 314. Heigl spricht von einer “großen Fülle denkbarer Instrumente” (Heigl, Anton: Controlling -Interne Revision, a.a.O., S. 59).
Horváth, Péter: Controlling, a.a.O., S. 142f.
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Schmidberger, J. (1994). Grundlegung. In: Controlling für öffentliche Verwaltungen. Schriftenreihe der krp Kostenrechnungs Praxis. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89825-8_1
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