Zusammenfassung
Mit dem deutschen Wirtschaftswunder begann für die deutsche Elektrizitätswirtschaft zunächst eine Zeit rasant wachsender Nachfrage nach elektrischer Energie.1 Die Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EltVU) begegneten dieser Herausforderung mit immer größeren Kraftwerkseinheiten und verbesserten Anlagenwirkungsgraden, die gleichzeitig sinkende Stromerzeugungskosten mit sich brachten. Mit den Energiepreiskrisen der 70er Jahre endete die Aufschwungphase, und geringere Steigerungen des Stromabsatzes traten ein. Höhere Primärenergiekosten begleitet von starken Lohnsteigerungen ließen die Strompreise im Anschluß daran deutlich ansteigen. Dies und die seit einiger Zeit verstärkt erhobene Forderung nach wettbewerbsfähigen Preisen für Elektrizität brachte für die EltVU das Erfordernis nach Kostensenkung in allen Bereichen der Stromversorgung — auch bei der Erzeugung von elektrischer Energie — mit sich.2 Die Ablösung des traditionellen angebotsmonopolistischen Ordnungsrahmens für die deutsche Elektrizitätsversorgung durch ein Wettbewerbssystem im Zuge der Liberalisierung des Elektrizitätsbinnenmarkts in der Europäischen Union sowie die jüngste Novellierung des deutschen Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) verstärkt diesen Druck weiter.3
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Literatur
Vgl. Klätte 1985, S. 17 ff., Boll 1969, S. 144 ff. und Herzig 1992, S. 145 ff. Zur Entwicklung der Strombedarfszuwachsraten bis in die jüngere Zeit vgl. darüber hinaus Win-je/Witt 1991, S. 143, Schilling 1995, S. 646 und Kugeler/Philippen 1993, S. 6.
Vgl. Grawe 1995, S. 12.
Zur Darstellung der Entwicklung des deutschen Energierechts bis zur Novellierung des EnWG vgl. Tegethoff1998, S. 9 ff. Da mit der Einführung von Wettbewerb die Höhe der Vergütungen für die Produkte der Kraftwerke nicht mehr auf den Kosten der Betriebsführung basieren, sondern weitgehend vom Markt bestimmt werden und somit veränderlich sind, ist seitens der Kraftwerksbetreiber zukünftig formell statt Kostensenkung das höhere Ziel Betriebsergebnisverbesserung zu verfolgen.
Vgl. Laufen 1984, S. 20 ff. und Bonn/Bitterlich 1982, S. 133 ff. Andere Energieumwandlungsformen werden nicht betrachtet, da sie nur in relativ kleinem Maßstab Anwendung finden.
Vgl. im Hinblick auf einen Überblick über die möglichen Maßnahmen in diesem Teilprozeß Baehr et al. 1985, S 440.
In der Systematik nach ZELEWSKI handelt es sich dabei um die qualitative Dimension des Kapazitätsmanagements von EltVU (vgl. Zelewski 1997, S. 297).
Vgl. Michaelis/Salander 1995, S. 202.
Vgl. § 9 EnWG.
Vgl. §§ 5 und 6 EnWG.
Vgl. §7 EnWG.
Vgl. Hilz/Abs 1998, S. 241.
Die Einbeziehung einer verfügbarkeitsabhängigen Vergütungskomonente wird auch für Stromlieferverträge zwischen Kraftwerken und Kunden in modernen wettbewerblich organisierten Marktformen vorgeschlagen (vgl. Hunt/Shuttleworth 1996, S. 109 ff.).
Vgl. die aktuelle Tagespresse. Die vor der Verabschiedung des neuen Rechtsrahmens für die deutsche Elektrizitätsversorgung diskutierte Option, den gesamten Elektrizitätsmarkt in Anlehnung an England/Wales oder Skandinavien als Pool-System auszubilden (vgl. auch Hilz/Abs 1998, S. 241), ist seitens des Gesetzgebers nicht gewählt worden. Vgl. hinsichtlich der bislang in Europa installierten Börsen für den Handel mit Strom Weizsäcker 1998, S. 84.
Vgl. zur Gestaltung eines Pool-Systems für Deutschland beispielsweise Bräuer/Egeln/Werner 1997, S. 130 ff. oder Klopfer et al. 1996, S. 8 ff.
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Zell, J. (2000). Einleitung und Aufgabenstellung. In: Ansätze zur betriebsergebnisgestützten Optimierung der Verfügbarkeit von Kraftwerken. DUV Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89615-5_1
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