Zusammenfassung
Rutherfords große Gabe war es, Experimente zu ersinnen, die die tiefsten Fragen an die Natur richteten, und dann lange Zeit über deren Antworten nachzusinnen. In dieser Hinsicht kam er Newton und Faraday sehr nahe. Sie wußten, welche Fragen zu stellen wären und wie man nicht so sehr dem, was die Natur sagte, Aufmerksamkeit zollen sollte, sondern dem, was uns die Natur leise zuflüstert. Darin war Rutherford ein Meister. Alle seine Experimente hatten Stil. Lassen Sie mich dies mit einigen Beispielen zeigen: Eines von den frühen Experimenten, die er in Manchester unternahm, bestand — in Zusammenarbeit mit Royds — in der Identifizierung des Alpha-Teilchens als dem Atomkern des He-hums. Er wußte seit Jahren, daß das Alphateilchen mit aller Wahrscheinlichkeit das Heliumatom sei, doch den Beweis mußte er doppelt absichern. Eine Glasröhre, die so dünn geblasen war, daß Alphateilchen mit Leichtigkeit durch ihre Wand dringen konnten, wurde als gasdicht befunden. Gefüllt mit Radium wurde sie mit einem zweiten Glasrohr umgeben, das hoch evakuiert wurde. Es war dann einfach zu zeigen, daß sich in dem Rohr Helium ansammelte, als es sich im Laufe der Zeit mit Teilçhen füllte.
Aus „Lord Rutherford. Manchester 1907–1919“ (ein Kurzporträt, verfaßt von A. S. Russell in „Rutherford at Manchester“, herausgegeben von J. B. Birks (London Heywood) 1962.
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© 1979 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Russell, A.S. (1979). Rutherford und die kleinen Zeichen der Natur. In: Kabinett physikalischer Raritäten. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89411-3_33
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89411-3_33
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Print ISBN: 978-3-528-08404-2
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