Zusammenfassung
Wie sieht die gesellschaftspolitische Reaktion auf das Problem der Mediengewalt aus? Im folgenden geht es darum, die rundfunkpolitischen Maßnahmen zu beschreiben, die auf das Mediengewaltproblem zielen, und sie in den Kontext der Rundfunkregulation insgesamt einzuordnen. Die Kontrolle von Gewaltdarstellung bildet ein typisches Regelungsfeld, so dass sich an ihrem Beispiel Rückschlüsse auf die Grundproblematik rundfunkregulatorischer Maßnahmen insgesamt ziehen lassen. Im weiteren wird die Bedeutung der organisierten Selbstkontrolle gegenüber der staatlichen Fremdkontrolle erläutert, die auf der Zensurgefahr staatlichen Eingreifens beruht. Fremd- und Selbstkontrolle werden von der Forschung gleichermaßen kritisch beurteilt. Das Scheitern der Mechanismen der Fremd- und der Selbstkontrolle wird dabei letztlich auf dieselbe Ursache zurückgeführt: Die staatlichen Regulierer tendieren zu einer Übernahme der Interessen der Regulierten, während der Selbstkontrolle diese Gefahr einer mangelnden Rollendifferenzierung zwischen Kontrolleuren und Kontrollierten bereits inhärent ist. Im Anschluss wird die Beurteilung der Rundfunkaufsicht unter hergebrachten Effektivitätskriterien problematisiert. Aus organisationsanalytischer Sicht stellt sich dann nicht die Frage, warum die regulatorischen Maßnahmen formal ineffektiv sind, sondern warum die zuständigen Regulierungseinrichtungen unverändert weiter existieren, obwohl ihnen die Forschung in historischer wie international vergleichender Sicht immer wieder und mit auffälliger Einhelligkeit mangelnde Effektivität attestiert.
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Eisermann, J. (2001). Die Regulation des Problems der Mediengewalt. In: Mediengewalt. Studien zur Kommunikationswissenschaft, vol 44. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89166-2_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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