Wieder die gleichen Fehler? Verkehrssituation und -planung in ostdeutschen Städten

Zusammenfassung

Einer der auffälligsten Unterschiede zwischen den Städten in der DDR und der alten Bundesrepublik lag im Jahr 1989 im Verkehrssystem: in der DDR wurden überwiegend öffentliche Verkehrsmittel benutzt, in der alten Bundesrepublik dominierte der individuelle Pkw. Dieser Gegensatz war einerseits Ausdruck der unterschiedlichen Konsumniveaus, andererseits aber auch Ergebnis unterschiedlicher verkehrspolitischer Konzepte. Nach der Wende bewaffneten sich die Bürger der ostdeutschen Länder zunächst einmal massenhaft mit Autos, füllten die Freiflächen mit Blech und die Straßen mit Staus — zu einem Zeitpunkt, als in westdeutschen Städten allenthalben nach Alternativen zum Verkehrsinfarkt gesucht wurde. Für die Stadtentwicklung war es eine der spannendsten Fragen, ob die neuen Bundesländer ebenso wie die alten den bitteren Weg der Stadt- und Landschaftszerstörung gehen würden, die den Preis für die Massenmotorisierung darstellten.