Skip to main content

Probleme des Untersuchungsrahmens I: Wissenschaftstheorie und Modularität

  • Chapter
Die Modularität der Wissenschaft

Part of the book series: Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie ((WWP))

  • 35 Accesses

Zusammenfassung

Um den methodologischen Rahmen, der dem im vorangehenden Kapitel angeführten Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit gerecht wird, entwickeln zu können, ist es unumgänglich, die Vorentscheidungen explizit zu machen, die einerseits unseren Erwartungen gegenüber einer Wissenschaftstheorie der Linguistik, andererseits der Einschätzung der Stellung der Rektions- und Bindungstheorie in der theoretischen Linguistik der Gegenwart, zugrundeliegen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 29.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literetur

  1. Mit Ausnahme von Finke (1979, 1982, 1986).

    Google Scholar 

  2. Selbst innerhalb der hier angedeuteten Verwendungsweise des Modulbegriffs (V-Modul) sind mehrere verschiedene Deutungen bekannt. (MH) unterscheidet sich beträchtlich z.B. von der Auffassung Fodors in Fodor (1983) sowie deren Weiterentwicklungen in etwa Shanon (1988), Bennett (1990) oder Garfield (Hrsg.) (1987). Nach Fodor sind Module autonom funktionierende Eingabe- und Ausgabemechanismen des mentalen Systems. Demgegenüber weist (MH) auf ein viel generelleres Organisationsprinzip der Organismen hin. Es handelt sich dabei nicht um den Prozeß-, sondern um den Systemaspekt von Modulen. Zur Rechtfertigung einer solchen verallgemeinerten Deutung der Modularitätshypothese siehe u.a. Bierwisch (1981, 1989), Chomsky (1980, 1986), Grewendorf — Hamm — Sternefeld (1987), Jackendoff (1983). Allerdings mag (MH) demjenigen, der sich in den gegenwärtigen methodologischen Diskussionen der theoretischen Linguistik wenig auskennt, als trivial erscheinen. (MH) behauptet natürlich bedeutend mehr, als daß menschliches Verhalten aus Teilsystemen besteht und ist keineswegs trivial; ganz im Gegenteil. Dies wird sofort ersichtlich, wenn man die Modularitätsannahme der globalen oder funktionalen Betrachtungsweise in der heutigen Sprachtheorie gegenüberstellt (vgl. dazu etwa die Einleitung zu Meibauer (Hrsg.) 1987). (MH) impliziert dann nämlich die recht starke Annahme, daß...eine Theorie, die die V zugrundeliegende Strukturbildung als Resultat zweier separater Systeme Si, Sj expliziert, an Generalisierungsmöglichkeiten gewinnt gegenüber einer Theorie, die die Struktur von V als Produkt eines einheitlichen Systems S darstellt. Lang (1987: 292)[V = Verhaltensinstanz, A.K.] Daß (MH) nicht trivial ist, ergibt sich auch aus den weiter unten zu spezifizierenden Eigenschaften von V-Modulen.

    Google Scholar 

  3. Für Einzelheiten s. u.a. Bierwisch (1981), Lang (1987), Berwick — Weinberg (1984), Pylyshin (1985), Garfield (Hrsg.) (1987), Marr (1982), Grewendorf — Hamm — Sternefeld (1987), Wiese (1982) usw. Die Präzisierung wird im Abschnitt 2.5 erfolgen.

    Google Scholar 

  4. Für intuitiv einleuchtende Beispiele, die diese Begriffe erhellen, siehe Bierwisch (1981, 1987). Als eine einfache Illustration der Behauptung, daß jede Verhaltensinstanz eine Überlagerung verschiedener Repräsentationen darstellt, die jewels durch die Prinzipien und Regeln des entsprechenden V-Moduls gesteuert werden, nehmen wir an, jemand bringt folgende Äußerung, die als eine Verhaltensinstanz anzusehen ist, hervor: (1) Dieser Rockstar kann jungen Leuten viel über Liebe und Freiheit sagen. Die durch die Prinzipien bzw. Regeln des syntaktischen V-Moduls determinierte syntaktische Repräsentation dieser Äußerung würde z.B. die Tatsache enthalten, daß das finite Verb “können” der Reihenfolge nach zwar nach “Rockstar” steht, aber der Hierarchie nach mit dem infiniten Verb “sagen” eng verbunden ist. Die möglichen konzeptuellen Repräsentationen, denen die Prinzipien des konzeptuellen V-Moduls zugrundeliegen, werden z.B. die kontextbedingte Variabilität der begrifflichen Interpretation von “sagen” widerspiegeln. Es lassen sich u.a. folgende — vom jeweiligen Interpretationskontext abhängige — konzeptuelle Repräsentationen dieses Verbs angeben: (2)(a) Dieser Rockstar bringt auditiv perzpierbare Äußerungen hervor, aus denen junge Leute viel lernen können. (b) Dieser Rockstar komponiert Lieder, aus denen junge Leute viel Lernen können. (c) Dieser Rockstar singt Lieder, aus denen junge Leute viel lernen können. Bei gleicher konzeptueller Repräsentation kann die Äußerung wiederum verschiedene — durch die Prinzipien und Regeln des V-Moduls der sozialen Interaktion bestimmte — kommunikative Funktionen haben, die von der jeweiligen Interaktionssituation abhängen und verschiedenen interaktionalen Repräsentationen entsprechen. (2)(b) kann z.B., wenn von einem Englischlehrer geäußert, den Schülern vorschlagen, sich zwecks Förderung ihrer Sprachkenntnisse mehr mit englischen Schlagertexten zu befassen. Oder, in einer Diskussion zwischen zwei Ästheten kann dieselbe Äußerung ein Werturteil über den Standpunkt des Ästheten formulieren, der etwa der Meinung ist, Rockmusik habe nichts mit Kunst zu tun usw.

    Google Scholar 

  5. Vgl. u. a. Bierwisch (1983), Farmer — Harnish (1985), Abraham (1986), Reis (1985, 1987), Meibauer (Hrsg.) (1987), Bierwisch — Lang (Hrsg.) (1987), Grewendorf — Hamm — Sternefeld (1987), Lang (Hrsg.) (1988), Fries (1987, 1989) usw.

    Google Scholar 

  6. Abraham (1986), Grewendorf (1985), Reis (1985, 1987), Meibauer (Hrsg.) (1987), Fries (1989) Rosengren (Hrsg.) (1987), Kertész (1990b, 1990e) usw.

    Google Scholar 

  7. Wobei die Möglichkeit einer solchen Integration natürlich nicht dadurch ausgeschlossen werden kann, daß Chomsky selbst eine Kluft zwischen seiner Auffassung und der Wittgensteins oder Searles postuliert, vgl. z.B. Bierwisch (1983), Grewendorf (1985) sowie unsere Ausführungen im Kapitel 2.

    Google Scholar 

  8. Sowohl “Theorie” als auch “Disziplin” werden hier und im weiteren in einem heuristischen Sinne verwendet. Im Hinblick auf die Problemstellung dieser Arbeit ist ihre präzise Explikation nicht nötig, und auch die Entscheidung für eine der gängigen Definitionen scheint, wie sich im späteren noch zeigen wird, unmöglich zu sein. Zur Deutung der theoretischen Linguistik als Disziplin s. auch Bierwisch (1982). Allerdings werden wir den Begriff der Theorie im Abschnitt 1.2, den der Disziplin im Abschnitt 2.5 defmitorisch eliminieren.

    Google Scholar 

  9. Zwar ist die Annahme, daß infolge der Modularitätshypothese auch Wissenschaft V-modular organisiert sein muß, in der einschlägigen Literatur nirgendwo explizit ausgeführt worden, doch es gibt Belege dafür, daß diese Möglichkeit erkannt und als plausibel bewertet worden ist. Vgl. z.B.: “In short, modularity of explanation permits a corresponding modularity of scientific investigation.” Berwick -Weinberg (1984: 80).

    Google Scholar 

  10. In Bierwisch (1989) und Fanselow (1989) wurden zwar die Annahmen, die dem Analogon von (WMH)(a) auf der Ebene des Sprachverhaltens zugrunde liegen, in Frage gestellt, aber die dort genannten Argumente sind nicht stark genug, um (WMH)(a) als eine Hypothese von vornherein anzufechten. Ihre Stichhaltigkeit ist immerhin eine rein empirische Frage und solange keine systematischen Untersuchungen durchgeführt worden sind, läßt sie sich ohne weiteres aufrecht erhalten.

    Google Scholar 

  11. Für einige Konsequenzen, die sich aus diesem Ergebnis für die Behandlung bekannter Probleme der Wissenschaftstheorie der Linguistik folgen, siehe Kertész (1990c) und (1990e).

    Google Scholar 

  12. Auf die Schwierigkeiten, die mit dem Nachweis der Eigenständigkeit von V-Modulen zusammenhängen, wollen wir an dieser Stelle nicht eingehen, weil sie im Abschnitt 6.2.1 diskutiert werden. Die richtunggebenden Überlegungen befinden sich in Bierwisch — Lang (1987).

    Google Scholar 

  13. Die Idee einer intradisziplinären Wissenschaftstheorie wurde in Finke (1982) in bezug auf die Literaturwissenschaft vorgeschlagen.

    Google Scholar 

  14. Für eine Gegenüberstellung der Autonomiethese der traditionellen Wissenschaftstheorie und der Idee der Konstruktivität s. Finke (1979, 1982).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1991 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Kertész, A. (1991). Probleme des Untersuchungsrahmens I: Wissenschaftstheorie und Modularität. In: Die Modularität der Wissenschaft. Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88967-6_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88967-6_3

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag

  • Print ISBN: 978-3-322-88968-3

  • Online ISBN: 978-3-322-88967-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics