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Produktive Irritation und notwendige Distanzierung — Die Sozialwissenschaft der Gesellschaft

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Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis

Zusammenfassung

Wieviel Praxisrelevanz müssen die Wissenschaften — auch die Sozialwissenschaften — einer problembeladenen Gesellschaft bieten ? Können Sie zur Lösung aktueller Problemlagen Essentielles beitragen? Und andererseits: Wieviel ‚Elfenbeinturm‘, wieviel „l’art pour l’art“, wieviel Freiheit des Gegenstands können sich die Wissenschaften in Zeiten knapper Finanzbudgets leisten und wieviel davon auch gesellschaftlich durchsetzen? Diesen Fragen soll im folgenden ‚empiriegestützt‘ nachgegangen werden — im Sinne einer ersten Zwischenbilanz des hier vorgestellten Forschungsprojekts über „Institutionelle Differenzierung und Anwendungsbezüge der Sozialwissenschaften“. Zur Unterstützung der vorgetragenen Thesen werden Interviewpassagen aus der Empirie des Forschungsprojekts herangezogen. Bislang können wir uns allerdings nur auf eine Vorauswertung stützen. Als ersten gedanklichen Zugang zu den angesprochenen Fragen soll einleitend eine Passage aus Niklas Luhmanns ‚Die Wissenschaft der Gesellschaft‘ (1990, 325f) zitiert werden. Der von Luhmann angesprochene Sachverhalt soll dann im folgenden Text kritisch diskutiert werden: „In der Perspektive einer seit der Antike wichtigen Unterscheidung von sicherem Wissen (epistéme) und Meinungswissen (doxa) könnte man zunächst vermuten, wissenschaftliches Wissen unterscheide sich vom Alltagswissen durch einen höheren Grad an Gewißheit. … Aber das Gegenteil trifft zu. Das wissenschaftliche Wissen ist weniger sicher als das Alltagswissen. In der Interpretation von Wahrnehmung des Alltags entstehen normalerweise keine Zweifel.

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Literatur

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© 1999 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Bosch, A. (1999). Produktive Irritation und notwendige Distanzierung — Die Sozialwissenschaft der Gesellschaft. In: Bosch, A., Fehr, H., Kraetsch, C., Schmidt, G. (eds) Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88945-4_2

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