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Part of the book series: Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung ((BEISOFO,volume 109))

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Zusammenfassung

Die erste Formulierung eines methodologischen und theoretischen Programms macht das Bemühen um eine eigene Standortbestimmung durch wechselseitige Abgrenzung deutlich: Die Abgrenzung gegenüber einer inadäquaten Ökonomiekritik sollte zugleich die Voraussetzung einer Theoriekritik klären, die den Eigenwert theoretischer Abstraktion nicht leugnet, sondern ihre Konstruktionsentscheidungen explizit macht. Die Bestimmung eines genuinen soziologischen Standortes bleibt eng verknüpft mit der Abgrenzung des ökonomischen Tatbestandes. Die Betonung der normativen Elemente im Handlungsschema erscheint als positive Füllung der Residualkategorien, die das ökonomische System zur soziologischen Interpretation “freigibt”. Die weitere Ausarbeitung des voluntaristischen Theorieprogramms bezieht sich sowohl auf die konzeptionelle Umsetzung des paradigmatischen Konzepts der ‘Wertintegration’ als auch auf die Relation von Soziologie und Ökonomie als theoretische Systeme. Auch hier ist von einer Reziprozität des theoretischen Diskurses auszugehen: Die theoretische Spezifikation des ursprünglichen Programms stellt die Theoriekonstruktion vor neue Fragen, die u.U. zu neuen konzeptionellen Entscheidungen führen. Ebenso stellt sich das Problem der Abgrenzung des ökonomischen Tatbestandes im Lichte der erreichten Kodifikation des soziologischen Theorieprogramms neu.

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Literatur

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  7. Diesen Aspekt betonte bereits Schumpeter: J. Schumpeter, Wesen und Hauptinhalt der theoretischen Nationalökonomie, Berlin 1970 (1908), insb. S. 539–541.

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  10. Eine solche Konzeption entwickelt z.b. M. Olsen, Economics, sociology and the best of all possible worlds, in: The Public Interest, Summer 1968, S. 96–118.

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  11. Vgl. T. Parsons, Die Motivierung des wirtschaftlichen Handelns, op. cit., S. 138–139.

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  14. Mehrdimensionalität bedeutet, daß innerhalb eines theoretischen Rahmens verschiedene Dimensionen von Wertmustern definiert werden können. In SS lassen sich drei Dimensionen von Wertorientierungen ausmachen: die kognitive, die moralisch-evaluative und die expressive. Vgl. SS, S. 57 ff.

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© 1988 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Saurwein, KH. (1988). Die strukturfunktionale Perspektive. In: Ökonomie und soziologische Theoriekonstruktion. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 109. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88880-8_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88880-8_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-12024-9

  • Online ISBN: 978-3-322-88880-8

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