Zusammenfassung
Es gibt heute eine Universal-Sprache, die fast überall gesprochen und verstanden wird: das Broken English (BE). Damit meine ich nicht das Pidgin English, einen hochformalisierten und spezialisierten Zweig des BE, sondern jene viel allgemeinere Sprache, deren sich die Kellner in Hawaii, die Prostituierten in Paris, die Botschafter in Washington, die Geschäftsleute in Buenos Aires, die Wissenschaftler bei ihren Kongressen und die Porno-Hausierer in Griechenland bedienen: Mit einem Wort, eine Menge ehrenwerter Leute in aller Welt, zu denen ich mich auch zähle. Gelegentlich wird das Broken English als mehr oder weniger erfolgreicher Versuch zur Verwendung eines korrekten Englisch betrachtet. Dies ist aber ein pedantischer und besserwisserischer Ansatz, der den jeweiligen Sprecher heruntermachen und das Ursprüngliche an der Kraft seiner Sprache zerstören soll. Es ist höchste Zeit, daß das Broken English als eigene Sprache anerkannt wird. Dann nämlich wird sich der unerschöpfliche Reichtum dieser Sprache herausstellen; phantasievoll, flexibel und mit einer fast uneingeschränkten Freiheit. Im folgenden will ich einige der Grundregeln des BE darstellen und hoffe gleichzeitig, daß Qualifiziertere als ich sich dieses Forschungsgebietes annehmen werden, damit dem BE der ihm zustehende Ehrenplatz in der Linguistik eingeräumt wird.
Auszug aus „Journal of Jocular Physics“, Vol. III (7. Oktober 1955). Diese Zeitschrift wurde in regelmäßigen Abständen vom Institut für Theoretische Physik in Kopenhagen aufgelegt, um den Geburtstag von Niels Bohr zu feiern.
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© 1986 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Casimir, H.B.G. (1986). Broken English. In: Kammerphysikalische Kostbarkeiten. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88802-0_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88802-0_2
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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