Zusammenfassung
Fußgängerbereiche haben vielen Innenstädten ein neues Gesicht gegeben und den Innenstadtbesuchern ein neues Stadtgefühl ermöglicht. Wenn sie auch, wie es in der 1972 erschienenen ersten umfassenden Übersicht über „Fußgängerbereiche in deutschen Städten” hieß, „an sich kein umstrittenes städtebauliches Thema mehr” sind, so gilt doch auch weiterhin die dort gemachte Einschränkung, daß „erhebliche Meinungsverschiedenheiten und Widerstände sowohl im Grundsätzlichen als auch im Detail noch bestehen” 1).
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Anmerkungen
H. Ludmann, Fußgängerbereiche in deutschen Städten. Beispiele und Hinweise für die Planung. Zusammengestellt von der Planerzusammenkunft des Deutschen Städtetages. Planthemen und Systematik: H. Adrian, Köln 1972.
Der Verfasser hat 1972 bis 1976 in einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Habilitationsarbeit umfangreiche empirische Erhebungen über „Fußgängerbereiche und Fußgängerverkehr in Innenstädten in der Bundesrepublik Deutschland” durchgeführt. Eine erste zusammenfassende Übersicht der bis Anfang 1974 eingeführten Fußgängerbereiche bringt R. Monheim, Fußgängerbereiche, Bestand und Entwicklung, Reihe E, DST-Beiträge zur Stadtentwicklung, H. 4, Köln 1975. Weitergehende Untersuchungen der Fußgängerbereiche und des Fußgängerverkehrs erscheinen in R. Monheim, Fußgängerbereiche und Fußgängerverkehr in Stadtzentren in der Bundesrepublik Deutschland. Bonner Geographische Abhandlungen, Bonn 1977 (im Druck).
Parallel zu seinen eigenen Untersuchungen beteiligte sich der Verfasser auch beratend an der Konzeption der vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft — im Rahmen eines vom nordrhein-westfälischen Innenministerium veranlaßten Forschungsvorhabens — 1974 durchgeführten Erhebung über „Wohnen in Fußgängerbereichen — Untersuchungen zur Nutzung innerstädtischer Freiräume am Beispiel der Innenstadt Mülheim an der Ruhr”.
Für eine detaillierte Übersicht der mit Fußgängerbereichen angestrebten Ziele siehe Monheim, a.a.O., 1975, s. 10 bis 21.
Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas), Wohnen in Fußgängerbereichen, Untersuchungen zur Nutzung innerstädtischer Freiräume am Beispiel der Innenstadt Mülheim/Ruhr, 4 Berichte, Bonn-Bad Godesberg 1975, (unveröffentlichte Gutachten).
Die Arbeitsgruppe „Pro Stadt” hat einen fünfseitigen Bericht über die Ergebnisse der ersten Gesprächsrunden erstellt, dem die folgenden Angaben entnommen sind.
Auf eine vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft durchgeführte Repräsentativerhebung bei Hamburger Bürgern zur Lage und Gestaltung des dortigen Fußgängerbereiches wird im letzten Kapitel eingegangen.
Ausführlicher zu den Ergebnissen, vgl, R. Monheim, a.a.O., 1975, Seite 18 bis 21.
Der Fragebogen wurde zusammen mit den Seminareinladungen verschickt und von 74 Experten beantwortet. 60 Prozent der Experten waren in Stadtverwaltungen tätig. Eine erste Expertenbefragung war 1974 zusammen mit der Verwaltungsumfrage an alle Städte mit Fußgängerbereichen verschickt und von 127 Experten beantwortet worden.
Sowohl sehr geringe als auch sehr hohe Punktzahlen (1–9 bzw. 30 und mehr) wurden nur selten vergeben. Immerhin gewichtete jeder vierte Experte ein Ziel mit 40 oder mehr Punkten. Aus diesem Grund ist es nicht sinnvoll, die durchschnittlichen Punktwerte der Ziele für eine Rangordnung zu benutzen.
Die Ziele „Einkaufsbedeutung fördern” und „Zentralität steigern” wiesen offensichtlich für viele Experten nicht die nötige Trennschärfe auf. Addiert man die jeweils vergebenen Punkte, so werden beide Ziele zusammen ebenso oft genannt, wie das am häufigsten genannte Ziel „Innenstadtwohnen fördern”, erhalten aber wesentlich höhere Punktwerte (18%, 40 – 50 Punkte und 10%30 – 39 Punkte).
Prozent derjenigen, die etwas eingekauft haben, machen außerdem einen Stadtbummel und 21 Prozent kehren ein oder zeigen sonstige Freizeitaktivitäten; 24 Prozent suchen eine Behörde, Bank, Praxis oder ähnliches auf und 6 Prozent sind zu Ausbildung oder Arbeit im Stadtzentrum.
Befragungen vor dem Heimweg in drei City-Parkhäusern der Mühoga, vgl. Mon-heim, a.a.O., 1977.
Hier nur Auswertung für die Opern-Tiefgarage (200 Interviews).
H. Weeber, Als Fußgänger in der City, Leistungsbereitschaft, Zeitaufwand und beeinflussende Faktoren beim Einkaufsweg in der Innenstadt, Diss. Stuttgart 1973.
Vgl. F. Schaffer, W. Pöhlmann, Besucherverhalten in Fußgängerzonen, Beobachtungen in der Annastraße im Stadtzentrum von Augsburg, in: Mitt. der Geogr. Ges., München 1975, S. 37 bis 54.
Vgl. J. Gehl u.a., Mennesker til fods, in: Arkitekten 1968, H. 20, S. 429 bis 446.
Vgl. B. und H. Dardel, K. und K. Rehbock, D. und K. Schlegtendal, Städtischer Freiraum, Gebaute Umwelt, Sozio-Ökonomie, Kommunikation. Beurteilung von Umweltqualitäten alter und neuer Stadtstrukturen, Behringesdorf 1975;
Gehl, a.a.O; sowie J. Gehl, M. Varming, u.a., Studier i Venedig, in: Arkitekten 1972, H. 16, Seite 317 bis 332;
R. Günter, Eine Stadtbeobachtungsmethode, in: Bauwelt 64, 1973, H. 12, Seite 64 bis 66; Schaffer, Pöhlmann, a.a.O., 1975. Laufende Projekte:
- infas und Akademie für Städtebau und Landesplanung, Landesgruppe Niedersachsen/Bremen, Beobachtung von Plätzen im Rahmen des Forschungsvorhabens „Lebensqualität in der städtischen Umwelt”,
- J. Friedrichs u.a., Fümbeobachtungen des Passantenverhaltens in Hamburger Ortsteilzentren unterschiedlicher Zentralität,
- infas und T. Pfeiffer, Fotografische Beobachtungen des Benutzerverhaltens in sechs Personenbahnhöfen der Deutschen Bundesbahn.
Eine ausführliche Darstellung bisheriger Arbeiten zu Besucherstruktur und Besucherver-halten bringt Monheim, 1977. Noch nicht veröffentlichte Ansätze zur sozialen Freiraumanalyse enthalten eine Dissertation über die Freizeitfunktion des Nürnberger Fußgängerbereichs (Kuhn, Geographisches Institut Erlangen) und eine vom nordrhein-west-fälischen Innenministerium vergebene Untersuchung der Prognos-AG über die Benutzung von vier Freiräumen in Bielefeld, Düsseldorf und Wuppertal.
Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas), Besuche und Besucher der Hamburger Innenstadt, Tendenzen, Strukturen, Verhaltensweisen; Meinungen zur Fußgängerbereichsplanung, Bonn-Bad Godesberg 1976 (unveröffentlichte Gutachten).
Insgesamt wurden 26 Ganztagszählungen (bis 18.00 Uhr) aus 14 Städten ausgewertet.
Diese Veränderung ist zwar nicht durch Erhebungen vor und nach dem Umbau von Fußgängerbereichen belegt. Sie kann jedoch abgeleitet werden aus Erhebungen, die im Fußgängerbereich von Kopenhagen zu verschiedenen Jahreszeiten (Gehl 1968) und im Fußgängerbereich von Caen zu verschiedenen Tageszeiten (Dardel u.a. 1975) durchgeführt wurden.
Die Relation zwischen der Passantenfrequenz bei Stromzählungen und den insgesamt im Fußgängerbereich Anwesenden wechselte in Kopenhagen je nach Witterung zwischen 1: 6 (Februar) und 1: 12 (Juli). In Caen wurde eine tageszeitliche Schwankung dieser Relation zwischen 1: 1,6 (mittags) und 1: 6,1 (abends) festgestellt. Diese Werte der beiden Fußgängerstraßen sind wegen verschiedener Straßenabmessungen und Zählverfahren nicht unmittelbar vergleichbar.
Vgl. Monheim, a.a.O., 1975, Seite 5.
Auf diese Tendenz geht auch die in Anm. 17 erwähnte Freiraumstudie der Prognos-AG mit einer speziellen Arbeitsplatzbefragung über Aktivitäten in der Mittagspause ein.
Ausführliche Hinweise zu Möglichkeiten und Notwendigkeiten einer neuen Generation komplexer Fußgängerbereichsplanung bringt der 1977 erscheinende Sammelband „Die Fußgängerstadt” (Hrsg.: P. Peters).
Vgl. infas, a.a.O., 1976.
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Monheim, R. (1977). Fußgängerbereiche: Von „kraftverkehrsfreien Kaufstraßen” zur sozialen Mitte. In: Böhret, C., et al. Stadtforschung und Stadtplanung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88751-1_11
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