Zusammenfassung
Der Staat hat schon immer — mehr oder weniger bewußt — die räumliche Ordnung und die Entwicklung der verschiedenen Teilräume seines Staatsgebietes beeinflußt. In der unmittelbaren Nachkriegszeit mit der Wiederentdeckung der Marktwirtschaft gab es wenig planvolle Gestaltung des Raumes. Möglichst viel Marktwirtschaft und damit möglichst wenig Eingriffe des Staates in das Wirtschaftsgeschehen brachten Wohlstand und Fortschritt. So lag die Annahme nahe, daß die marktwirtschaftliche Steuerung der Kapitalinvestitionen auch eine sinnvolle räumliche Ordnung herbeiführen würde. Als sich jedoch mit Beginn der sechziger Jahre zwischen Verdichtungs- und ländlichen Räumen ein immer größeres Ungleichgewicht der Lebensbedingungen herausgebildet hatte, wurde der Ruf nach einer planvollen Gestaltung des Raumes durch den Staat laut. Es dauerte bis zum Jahre 1965 bis der Gesetzgeber mit dem Raumordnungsgesetz (ROG) den gesetzlichen Rahmen für eine planvolle Gestaltung erlassen hatte. Dieses Gesetz formulierte als Hauptziel der staatlichen Raumordnungsaktivität die Verwirklichung von gleichwertigen Lebensbedingungen in allen Teilräumen des Staatsgebietes. Unterentwickelte, dünn besiedelte, ländliche Räume sollen bevorzugt gefördert werden. Eine übermäßige Verdichtung mit ihren nachteiligen Folgen soll vermieden und die sinnvolle Verdichtung von Bevölkerung, Arbeitsplätzen und Infrastruktur soll erhalten bzw. angestrebt werden.
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Ganser, K. (1975). Aufgaben von Raumordnung und Landesplanung. In: Böhret, C., et al. Gleiche Chancen im Sozialstaat?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88749-8_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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