Zusammenfassung
Es ist deutlich geworden, wie Tönnies’ wissenschaftstheoretische Konzeption von der Logik der allgemeinen historischen Situation, die er im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vorfand, bestimmt worden ist. Neben den Konsequenzen, die sich aus der besonderen Lage ergaben, in der sich die Soziologie damals als neu entstehende Einzelwissenschaft befand, waren es vor allem Tönnies’ wissenschaftspolitische und sozialethische Bestimmungsgründe, die in seine wissenschaftstheoretischen Festlegungen zur Begründung der Soziologie hineinwirkten. Angesichts dieser Konstellation stellt sich sogleich die Frage, wie denn — umgekehrt — Tönnies’ wissenschaftstheoretischer Hintergrund seine Position in den politischen Auseinandersetzungen seiner Zeit bestimmt hat. Tönnies’ wissenschaftliche und publizistische Stellungnahme zu bedeutenden und politisch folgenreichen Zeitfragen und -ereignissen stehen dabei zur Debatte. Da das Schwergewicht der Darstellung auf den theoretischen Zusammenhängen während der eigentlich produktiven Phase von Tönnies’ Gedankenentwicklung liegt, die den Entstehungsprozeß von “Gemeinschaft und Gesellschaft” und die anschließenden Jahre bis zur Jahrhundertwende umfaßt, rücken vor allem zwei Themenbereiche in den Vordergrund: zum einen Tönnies’ Auseinandersetzung mit dem Sozialdarwinismus und zum anderen Tönnies’ wissenschaftliche Analyse des Hamburger Hafenarbeiterstreiks von 1896/97 und sein sozialpolitisches Engagement in diesem Arbeitskampf (siehe dazu das folgende Kapitel 2, V).
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© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Bickel, C. (1991). Tönnies’ Kritik des Sozialdarwinismus in der Auseinandersetzung mit der Krupp-Preisfrage von 1900. In: Ferdinand Tönnies. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 82. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88744-3_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12110-9
Online ISBN: 978-3-322-88744-3
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