Zusammenfassung
Mit der Theorie des kommunikativen Handelns’ möchte Jürgen Habermas an ein zentrales Thema des westlichen Marxismus anknüpfen: Im Anschluß an Lukács einerseits, Horkheimer und Adorno andererseits versucht Habermas die Marxsche ’Kritik der Politischen Ökonomie’ so mit der Rationalisierungsthese von Max Weber zusammenzudenken, daß es möglich wird, moderne Sozialpathologien in Begriffen der Verdinglichung zu formulieren. Ausgangspunkt dieses zweiten Anlaufes “einer Weberrezeption aus dem Geist des westlichen Marxismus”1 bilden der Paradigmenwechsel von der subjektzentrierten zur kommunikativen Vernunft und die Einführung eines zweistufigen Gesellschaftskonzeptes. Mit der ausgedehnten Diskussion grundlagentheoretischer Fragen glaubt Habermas, konzeptuelle und kategoriale Schwächen in den gesellschaftstheoretischen Ansätzen seiner Vorgänger vermeiden und moderne Verdinglichungsphänomene unter dem Stichwort einer ’Kolonialisierung der Lebenswelt’ zu einem “empirisch erforschbaren Gegenstandsbereich”2 erklären zu können.
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Literatur
Vgl. Wellmer, Albrecht (1986): Ethik und Dialog. Elemente des moralischen Urteils bei Kant und in der Diskursethik. Frankfurt./M. S. 192.
Vgl. Cerutti Furio: Habermas und Marx. In: Leviathan. Heft 3, (1983), S. 352–376 Hier: S. 361.
Honneth, Axel und Hans Joas (Hrsg.): Kommunikatives Handeln. Beiträge zu Jürgen Habermas’ “Theorie des kommunikativen Handelns”. Frankfurt/M 1986, S. 7.
Angehrn, Emil: Krise der Vernunft? Neuere Beiträge zur Diagnose und Kritik der Moderne. In: Philosophische Rundschau, 33. Jahrgang 1986, H. 3/4, S. 161–209, hier: S. 187.
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Kneer, G. (1990). Die Verdinglichung der Verständigungsverhältnisse. In: Die Pathologien der Moderne. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 88. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88742-9_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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