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Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 66))

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Zusammenfassung

Konservatives Denken in der Bundesrepublik sieht den Staat im Niedergang. Meist wird die Krise des Staates der Gesellschaft angelastet, die in einer “Euphorie des Sozialen” den Versuch unternimmt, “sich von ihm zu befreien, indem sie ihn verleugnet. Sie hat ihn aller Zeichen der Hoheit und des Ranges, allen Anscheins der Würde entkleidet ... Wir wissen nicht, woran wir mit den Staat sind.” (Henke, 1973, S.219) Diese Misere zu beheben und den Staat wieder als Wahrer von Freiheit, Gerechtigkeit und Gemeinwohl zu inthronisieren, wird darum von konservativen Autoren als ihre Aufgabe gesehen. Das theoretische Instrument der “Staatsrettung” ist nicht zuletzt die juristische Staatslehre (vgl. ebda., S.219), die als juristische Metatheorie den Anspruch erhebt, das Erbe der traditionellen, noch integrierten Staatswissenschaften des 19. Jahrhunderts zu verwalten. Als “scientia regia” der Jurisprudenz wurde sie in den letzten Jahren stillschweigend wieder aufgewertet, nachdem sie bis Mitte der sechziger Jahre eher in ein Randdasein als ‘Orchideendisziplin’ abgedrängt worden war. Ihre neuerliche Renaissance dürfte sie wesentlich dem Umstand verdanken, daß mit der zunehmenden Infragestellung der juristischen Begriffswelt im Zuge des Ausbaus der Sozialwissenschaften Ende der sechziger Jahre die Notwendigkeit einer theoretischen Integrationsinstanz für die juristischen Einzeldisziplinen wieder deutlich wurde, weil entgegen der verbreiteten unpolitischen Sichtweise juristischen Denkens die juristischen Begrifflichkeiten ihre Legitimation nicht “in sich selbst” tragen, sondern vielfach erst vor den umfassenderen Hintergrund eines gesellschaftspolitischen Bezugsrahmens verständlich sind. Eben diesen Rahmen theoretischer Einordnung und Bezüge liefert die “Allgemeine Staatslehre”.

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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Hammans, P. (1987). Einleitung. In: Das politische Denken der neueren Staatslehre in der Bundesrepublik. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 66. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88735-1_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88735-1_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11809-3

  • Online ISBN: 978-3-322-88735-1

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