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„Produktive Umwege“ zu eigenen Fragestellungen

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Politische Entscheidungsprozesse

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 42))

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Zusammenfassung

Buridan neigte bekanntlich dazu, seine Beispiele entweder mit Sokrates, Platon oder mit „asinus“ zu illustrieren. Ihm wird jene mit „Buridans Esel“ bezeichnete Metapher zugerechnet, die wegen ihrer Annahmen groteske Züge aufweist. Der Esel steht danach in der Mitte zwischen zwei Heuhaufen. Er kann sich, hungrig wie er ist, nicht entscheiden, welchem dieser beiden Heuhaufen er sich zuwenden soll1.

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Anmerkungen zum ersten Kapitel

  1. Vgl. Schopenhauer, A., Die Beiden Grundprobleme Der Ethik, in: Löhneysen, W. (Hrsg.), Arthur Schopenhauer, Sämtliche Werke, Bd. III, Darmstadt 1962, S. 579 f.

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  2. Vgl. u. a.: Berg-Schlosser, D./Maier, H./Stammen, T. (Hrsg.), Einführung in die Politikwissenschaft, München 1974. — Lehmbruch, G., Einführung in die Politikwissenschaft, Stuttgart 1971. — Lenk, K., Politische Wissenschaft, Ein Grundriß, Stuttgart 1975. Grundsätzlich ist diese Einteilung nicht „sakrosankt“. T. Stammen spricht in seinem Beitrag zum Grundbegriff „Politik” — in: Noack, P./Stammen, T. (Hrsg.), Grundbegriffe der politikwissenschaftlichen Fachsprache, München 1976, S. 235 — von 4 relevanten „Politik-Begriffen“; dazu gehören: 1. ein normativ-ontologischer, 2. ein realistischer (Machiavelli, Hobbes), 3. ein marxistischer und 4. ein systemtheoretischer. Die im Text genannte Dreiteilung ist in einer spezifischen Weise historisch gewachsen und zu „Bastionen” für die Perzeption theoretischer Gegnerschaften bzw. Freundschaften stilisiert worden. Prominentestes Beispiel ist die unter dem Schlagwort „Positivismusstreit“ ausgetragene Kontroverse zwischen der historisch-dialektischen und empirisch-analytischen Richtung.

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  3. Hennis, W., Politik und praktische Philosophie, Eine Studie zur Rekonstruktion der politischen Wissenschaft, Berlin 1963. (Zitiert wird im Folgenden nach der Neuauflage mit dem neuen Untertitel: Schriften zur politischen Theorie, Stuttgart 1977.) Weitere zeitgenössische Vertreter sind z. B. Leo Strauss und Eric Voegelin.

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  4. Auf diesen Gedanken sowie auf einige Kritikpunkte an der Verwendung des Topik-Begriffs durch Wilhelm Hennis wurde aufmerksam gemacht von Peter C. Ludz, Vorlesung über „Grundmethoden der Politischen Wissenschaft“, SS 1977, Universität München.

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  5. Sik, O., Der dritte Weg, Die marxistisch-leninistische Theorie und die moderne Industriegesellschaft, Hamburg 1972.

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  6. Hennis, W., a.a.O., S. 9. Die in der politischen Soziologie gebräuchlichen Begriffe der „Gruppe“ und der „Schicht” finden bei Hennis mit Ausnahme des Begriffs der „Führungsschicht“ sonst keine Verwendung.

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  7. Morgenthau, H. J., Macht und Frieden, Gütersloh 1963.

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  8. Aristoteles, Nikomachische Ethik, 1094b.

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  9. In der Literatur werden als Beleg dafür des öfteren eine Reihe amerikanischer Präsidenten genannt. Einer der bekanntesten ist Woodrow Wilson, der 1886 sein Ph. D. in Politischer Wissenschaft an der Johns Hopkins Universtität erwarb. (Vgl.: Tugwell, R. G., How They Became President, Thirty-five Ways to the White House, New York: Simon And Schuster, 1964, S. 339 ff.) Eine verläßliche Beurteilung unter Abwägung der wissenschaftlichen Qualifikation wie des politischen Erfolgs — in Relation zum jeweiligen zeitgeschichtlichen Hintergrund — liegt unseres Wissens bisher nicht vor. Damit ist aber eine Vergleichbarkeit unterschiedlicher Amtsträger nur in sehr pauschalierter Form möglich.

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  10. Vgl. zum Folgenden insbesondere Vanberg, V., Wissenschaftsverständnis, Sozialtheorie und politische Programmatik, Zur Analyse des Gegensatzes zwischen liberalem und totalitärem Politikverständnis, Tübingen 1973.

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  11. Habermas, J., Strukturwandel der Öffentlichkeit, Neuwied 1962.

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  12. Popper, K., Prognose und Prophetie in den Sozialwissenschaften, in: Topitsch, E. (Hrsg.). Logik der Sozialwissenschaften, Köln/Berlin 1965, S. 115.

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  13. Vgl. dazu insbesondere Kapitel Ill: „Wirtschaft“ in den Materialien zum Bericht zur Lage der Nation 1974, Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen (Hrsg.), Bundestagsdrucksache VI1/2423, Bonn 1974. In diesem Kapitel werden die Vorzüge des Wirtschaftssystems der Bundesrepublik Deutschland im Verhältnis zum Wirtschaftssystem der DDR hervorgehoben.

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  14. Topitsch, E., Über Leerformeln, in ders. (Hrsg.), Probleme der Wissenschaftstheorie, Festschrift für Victor Kraft, Wien 1960, S. 233 ff.

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  15. Brecht, A., Politische Theorie, Grundlagen Politischen Denkens im 20. Jahrhundert, Tübingen 1961, S. 150 ff.

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  16. Weber, M., Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis, in Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Winckelmann, J. (Hrsg.), Tübingen 1973

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  17. Bekanntlich hat Hans Albert in einem anderen Zusammenhang den Vorwurf der „Immunisierungsstrategie“ gegen Jürgen Habermas gewendet, als letzterer die Möglichkeit einer logischen Analyse des Begriffes „Totalität” generell bestritt. Vgl.: Albert, H., Der Mythos der totalen Vernunft (Dialektische Ansprüche im Lichte undialektischer Kritik), in: Adorno, T. W., u. a., Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Darmstadt/Neuwied (4. Aufl.) 1975, S. 193 ff.

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  18. Vgl. z. B. zum im Folgenden aufgenommenen Gedanken der durch direkte Sinneswahrnehmung erfolgenden Primärerfahrung König, R. (Hrsg.), Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd. I, Stuttgart 1962, S. 107.

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  19. Ein Überblick über einschlägige Verfahrensweisen in der empirischen Sozialforschung findet sich bei König, R., Bd. I, a.a.O., S. 107 ff. sowie ders., Bd. Il, Stuttgart 1969.

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  20. Vgl. etwa die Rolle des Datenmaterials bei Axelrod, R. (ed.), Structure of Decision, The Cognitive Maps of Political Elites, Princeton/N. J.: Princeton Un. Pr., 1976 und bei Steinbruner, J. D., The Cybernetic Theory of Decision, New Dimensions of Political Analysis, Princeton/N. J.: Princeton Un. Pr., 1974.

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  21. Dieser Effekt wird als „Zum-Fenster-hinaus-Reden“ bei Parlamentsdebatten bezeichnet.— In der Fülle der Diskussionen über das Für und Wider der Einführung des Fernsehens im „House of Commons” wird z. B. darauf verwiesen, daß bei einer Übertragung etwa der Fragestunde diese zu einem Forum lokaler Probleme entarten und dort bisher häufig diskutierte Probleme der nationalen Politik in den Hintergrund geraten würden. Vgl.: Crick, B., The Reform of Parliament, The Crises of British Government in the 1960 s, London: Cox & Wymann Ltd., sec. ed., 1968, S. 303.

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  22. Böhret, C., Entscheidungshilfen für die Regierung, Ein Beitrag zur demokratischen Regierungslehre, Opladen 1970, S. 95 ff.

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  23. Walker, P. G., The Cabinet, London: Jonathan Cape, 1970; Carstens, K., Politische Führung, Erfahrungen im Dienst der Bundesregierung, Stuttgart 1971; Sorensen, T. C., Decision-Making in the White House, The Olive Branch or the Arrows, New York/London: Columbia Un. Pr., 1963.

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  24. Vgl. dazu die bisher vorbildlichste konzeptionelle Fallstudie zur Kuba-Krise von Allison, G. T., The Essence of Decision, Explaining the Cuban Missile Crises, Boston: Little, Brown, 1971, in der Allison sich auf Seite 278 in seiner 1. Fußnote auf das von Präsident Kennedy verfaßte Vorwort in Sorenson, T. C., a.a.O., bezieht. An anderer Stelle (S. 289 ff.) werden wiederholt die Memoiren von Robert F. Kennedy, Thirteen Days, Memoir of the Cuban Missile Crises, zitiert.

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  25. Homans, G. C., Theorie der sozialen Gruppe, 3. Aufl. Köln/Opladen 1968, S. 39. „Interaktion“ ist ein Beispiel erster, „Status” ein Beispiel höherer Ordnung in der Gruppentheorie.

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  26. Die „U-Hypothese“ drückt die Sorge aus, daß die hochindustrialisierten westlichen Demokratien zunehmend unregierbarer werden. Der Begriff findet Verwendung u. a. bei Lakoff, S. A., „The U-Hypothesis”: Is The World Ungovernable? Paper presented at the 10th IPSAMeeting, Edinburgh, 1976. Die wesentlichsten Beiträge zu dieser Thematik wurden auf dem gleichen IPSA-Meeting präsentiert von Rose, R., Overloaded Governments. Insbesondere auf den Beitrag von Richard Rose wird in diesem Kapitel, Abschnitt III, 2., zurückgegriffen. Vgl. auch: Crozier, M./Huntington, S. P./Watanuki, J., The Crises of Democracy, Report an the Governability of Democracies to the Trilaterial Commission, New York: New York Un. Pr., 1975.

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  27. Wilson, B. R., A Sociologist’s Introduction, in: ders., (ed.), Rationality, Key Concepts in the Social Sciences, Oxford: Basil Blackwell, 1974, S. Xl.

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  28. Wilson, B. R., a.a.O., stellt auf S. XIV in einer Fußnote die These von der „Dominanz der Zweckrationalität“ bei Max Weber auf. Dabei wird „wertrational” mit ritualer und „zweckrational“ mit industrieller und bürokratischer Verhaltensorientierung gleichgesetzt. Eine solche idealtypische Gegenüberstellung Weberscher Grundkategorien ist u. E. entstellend verkürzt, unterschlägt sie doch die im Text von Wilson bereits erwähnten affektuellen (emotionalen) und traditionalen Bestimmungsgründe ritualen Handelns (Vgl.: Weber, M., Wirtschaft und Gesellschaft, Grundriß Der Verstehenden Soziologie, 5. Aufl., besorgt von Winckelmann, J., Studienausgabe, Tübingen 1972, S. 12). Nicht unbedenklich erscheint auch die auf die Neuzeit ausgerichtete von Weber abgeleitete historisierte Form der Dominanzthese. Als ungemein belesener Bürokratieforscher hat Weber auf die bereits unerreichte ägyptische Bürokratie hingewiesen. (Vgl.: (Diskussionsbeitrag zum Thema). Ober die wirtschaftlichen Unternehmungen der Gemeinden, in: Verhandlungen des Vereins für Socialpolitik in Wien, 1909. Schriften des Vereins für Socialpolitik, 132. Bd., Verhandlungen der Generalversammlung in Wien, 27., 28. u. 29.9.1909, aufgrund der stenogr. Niederschrift hrsg. v. Ständigen Ausschuß, Leipzig (Duncker & Humblot), S. 283). Die Hervorhebung etwa des Charismas und anderer nichtrationaler Faktoren in der Politik lassen es überhaupt fraglich erscheinen, ob außer auf der methodischen Ebene auch auf der historisch materialen Ebene von einer „Dominanz der Zweckrationalität” bei Max Weber gesprochen werden kann. — Bei aller Kritik an der Wilsonschen Interpretation von soziologischen Grundbegriffen Max Webers teilt der Autor die Aussage von Wilson über die Rationalität des „western man“, daß nämlich im Zuge der Industrialisierung und Bürokratisierung wesentliche gesellschaftliche Bereiche durch „formal-rationale” bzw. „zweckrationale“ Denkweisen für den einzelnen Akteur kalkulierbarer werden. („Formal-rational” soll das Verhalten von Akteuren genannt werden, die sich des sog. „Rationalprinzips”, auch als „ökonomisches“ oder „Vernunftsprinzip” bezeichnet, bedienen. „Zweckrational“ ist weitgehend mit dem „ökonomischen Prinzip” deckungsgleich, auch bei dieser Verhaltensweise erfolgt die Orientierung an Mitteln, Zielen und Nebenfolgen; ein feiner Unterschied liegt wohl darin, daß „zweckrational“ eine Orientierung an Verhaltenserwartungen beinhaltet und damit, wenn wir einmal die Ebene der individuellen Bestimmungsgründe sozialen Handelns verlassen, z. B. auch zur Kennzeichnung der Erwartung einer Zielverfolgung durch Organisationen herangezogen werden kann. Für den Bereich der (Ökonomie wie der Bürokratie gilt jedoch gleichermaßen, daß die dort verfolgten Ziele angesichts einer Fülle höherrangiger Ziele eindeutig Mittelcharakter aufweisen.) Ebenso wird die vorsichtige Aussage von Wilson geteilt, daß der „western man” möglicherweise nicht rationaler handelt als dies in anderen Kulturkreisen der Fall war bzw. ist; können wir doch nur darüber spekulieren, ob sich nicht im Verlauf der zunehmenden Industrialisierung und Bürokratisierung der Bereich des Unkalkulierbaren, Unabwägbaren und damit Irrationalen weniger stark, proportional oder überproportional ausgeweitet hat.

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  29. Hoos, J. R., Systems Analysis In Public Policy, A Critique, Berkeley/Los Angeles/London: Un. of California Pr., (first Paperback ed.), 1974.

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  30. Der hier aufgeführte Begriff ist der Titel des Buches von Dickson, P., Think Tanks, New York: Atheneum, 1971.

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  31. Böhret, C., a.a.O.; Nagel, A., Leistungsfähige Entscheidungen in Politik und Verwaltung durch Systemanalyse, Ein generell anwendbares Verfahren zur systematischen Erarbeitung vertretbarer Tagesentscheidungen, Berlin/München 1971.

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  32. In der Habilitationsschrift von Carl Böhret: „Entscheidungshilfen für die Regierung“ wird im Untertitel: „Ein Beitrag zur demokratischen Regierungslehre” diese Absicht explizit gemacht. Ein ganzes Kapitel wird der Frage der Verschiebung des Machtgleichgewichts zwischen Exekutive und Legislative durch Einführung der Instrumente zur Entscheidungshilfe gewidmet, S. 244 ff.

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  33. Vgl. dazu insbesondere die von Zapf, W. herausgegebene mehrbändige Schriftenreihe: „Soziale Indikatoren, Konzepte und Forschungsansätze der Sektion Soziale Indikatoren in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie“ im Campus Verlag Frankfurt/Main.

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  34. Der Verfasser hatte selber Gelegenheit im März 1978 bei einem mehrtägigen Aufenthalt in Laxenburg an Informationsgesprächen über die zukünftig verstärkte „Policy-Analysis“Ausrichtung vom I.I.A.S.A. teilzunehmen. Er beteiligte sich ferner als Diskutant an einem „Workshop” zum Thema: „Institutionelle und politische Probleme bei der System-und Entscheidungsanalyse der Ölgewinnung und -verschmutzung in der Nordsee aus britischer und norwegischer Sicht“. Ein Überblick über die gegenwärtig im I.I.A.S.A. verfolgten Themen gibt die Broschüre: „iiasa publications, vol. 4, cumulative issue: 1977”, zu beziehen vom International Institute for Applied Systems Analysis, 2361 Laxenburg, Österreich. Außerdem wird eine Serie über angewandte Systemanalyse vom I.I.A.S.A. by John Wiley & Sons Ltd. verlegt.

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  35. Schneider, E., Einführung in die Wirtschaftstheorie, I. Teil, Theorie des Wirtschaftskreislaufs, 9. Aufl., Tübingen 1961, S. 13.

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  36. Vgl. dazu insbesondere die Initiatoren der Diskussion um die Grenzen des Wachstums: Forrester, J. W., Der teuflische Regelkreis, Das Globalmodell der Menschheitskrise, Stuttgart 1972 sowie Meadows, D. u. a., Die Grenzen des Wachstums, Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit, Stuttgart 1972.

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  37. Shubik, M., Information, Rationality and Free Choice in a Future Democratic Society, in: Lamberton, D. M. (ed.), Economics of information and knowledge, Bungay/Suffolk: Richard Clay Ltd., 1971, S. 359.

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  38. Vgl. zu der folgenden Übersicht: Materialien zum Bericht zur Lage der Nation 1974, a.a.O., Tz. 610–659.

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  39. „Government“ umfaßt im engl. Sprachgebrauch: „Chief executive and cabinet, Parliament and committees, Senior administration”, vgl.: Apter, D. E., Government, in: Sills, D. L. (ed.), International Encyclopedia of the Social Sciences, Vol. 6, New York/London: Collier and Macmillan, Inc., 1968, S. 225.,-,Government“ ist damit offensichtlich weitergefaßt als der deutsche Begriff Regierung, der stärker auf die Regierungsspitze mit ihrer dominierenden Führungsfunktion zugeschnitten ist. Vgl.: Ellwein, T., Regieren und Verwalten, Eine kritische Einführung, Opladen 1976, S. 109 ff.

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  40. Das Konzept des „Overloaded Government“ weist deutliche Parallelen zu David Eastons „Input-Output”-Modell auf (vgl. das dritte Kapitel). Ist der „Input“ dort in „Support” und „Demand“ aufgeteilt, so ist bei Rose in deutlich differenzierterer Weise von „Ressourcen” und von „Erwartungen“ die Rede. Für Easton wie für Rose gilt, daß der eigentliche Entscheidungsprozeß eine „Black Box” bleibt. Rose geht über Easton hinaus, indem er die „Capabilities“ der Regierungsinstitutionen und den „Impact” von Entscheidungen näher untersucht. Sein besonderer Beitrag liegt jedoch in der Relationierung der Modellkomponenten, die er zu Zustandsbeschreibungen des politischen Systems verdichtet.

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  41. Die Erwartungen der Bürger sind offensichtlich abhängig vom erreichten Anspruchsniveau sowie von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Sind die Anspruchsniveaus und damit auch die Erwartungen an die Regierung niedrig, so haben wirtschaftliche Einbrüche in der Mechanik des Modells von Rose weit geringere politische Implikationen. Steigende Anspruchsniveaus sind quasi ein Indikator für die zunehmende potentielle Interdependenz zwischen ökonomischem und politischem System. Ungeklärt bleibt bei Rose die Frage, wie sich Anspruchsniveaus bei positiven und negativen wirtschaftlichen Entwicklungen verändern. Ohne auf die möglicherweise kaum lösbaren Meßprobleme hier näher einzugehen, sollte

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  42. ch gefragt werden, ob die Elastizitäten Anspruchsniveau/wirtschaftliche Entwicklung bei beiden „Trends“ vergleichbar sind. Oder erfolgt eine Anpassung des Anspruchsniveaus in der Rezession eher stufenförmig und mit erheblich größeren „time-lags”? — Zum Gedanken der zunehmenden Verzahnung von nationaler und internationaler Wirtschaftspolitik sowie einer zunehmenden Beeinträchtigung der Ressourcen der Regierung der USA in diesem Fall für eine Integration und Kohärenz der Außenpolitik durch eine „economization of foreign policy“ vgl.: Allison, G./Szanton, P., Remaking Foreign Policy, The organizational Connection, New York: Banc Books Inc., 1976, S. 44 ff. —

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  43. Rose, R., a.a.O., S. 24. Eine Einbuße an politischer Unterstützungshaltung seitens der Bürger kann bei hohem „gewachsenen“ Anspruchsniveau natürlich auch durch (1) außer-ökonomische Schwierigkeiten wie etwa wachsenden Regionalismus in Großbritannien (Wales, Schottland) oder durch (2) nur indirekt mit ökonomischen Problemen zusammenhängende Schwierigkeiten wie etwa der forcierten Umstellung auf Nuklearenergie (Sicherheitsrisiko) ausgelöst werden. In jedem Fall muß Rose zugestimmt werden, daß die hohen Wachstumsraten der Nachkriegszeit in den hochindustrialisierten Ländern zu einer „Explosion” der Anspruchsniveaus und damit zu potentiell vermehrten politischen Angriffsflächen gegen die Vertreter der etablierten politischen Systeme geführt haben.

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  44. Die Begriffe „Overload“ und „Responsiveness” sind von besonderer Bedeutung in der Kommunikationstheorie von Karl Deutsch. Vgl. dazu: Deutsch, K. W., The Nerves of Government, Models of Political Communication and Control, Glencoe, III.: The Free Press, London: Collier-Macmillan 1963, S. 137 und S. 230.

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  45. Vgl. z. B. die Erfahrungen in der Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes oder etwa die im fünften Kapitel angesprochenen Erfahrungen mit dem „PPB“ (Planning Programming Budgeting) in amerikanischen Regierungsinstitutionen.

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  46. Vgl. den Begriff „technologischer Liberalismus“ bei Rose, R., a.a.O., S. 14 ff; dieser Begriff beinhaltet eine Mischung aus vorhandener „fiskalischer Dividende” sowie dem Glauben an die Machbarkeit und den Wandel, der als stets praktikabel und „benign“ bezeichnet wird.

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  47. Simon, H. A., Political Research: The Decision-Making Framework, in: Easton, D. (ed.), Varieties of Political Theory, Englewood Cliffs N. J.: Prentice-Hall, 1966, S. 15 ff.

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  48. Vgl. zu den „Theories of the Middle Range“ die Ausführungen von Robert Merton, in „Social Theory And Social Structure”, Illinois: The Free Press of Glencoe, 1961, S. 5 ff.

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  49. Vgl. z. B. die wiederholten Hinweise bei Kirsch, W., Entscheidungsprozesse, Bd. III: Entscheidungen in Organisationen, Wiesbaden 1971.

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  50. Zwei „Policy“-Begriffe, die uns im Folgenden wiederholt begegnen werden, sind: a) Public Policy und b) Policy Analysis. Zu a): „Public policy is whatever governments chose to do or not to do” — konzentriert sich also stärker auf den Entscheidungsakt der Auswahl einer Regierungspolitik —. Zu b): „Policy analysis is finding out what governments do, why they do it, and what difference it makes“ — ist also wesentlich breiter angelegt als Public Policy —. Policy Analysis kann folglich daraus bestehen, die Beschreibung des „Ist-Zustandes” eines Regierungsprogramms vorzunehmen. Ferner können die politischen und institutionellen Faktoren zur Initiierung und Realisierung von Regierungsprogrammen untersucht werden. Schließlich soll die Wirksamkeit solcher Programme möglichst auch im Vergleich mit anderen herausgefunden werden. Die Zitate entstammen: Dye, T. R., policy analysis, What Governments Do, Why They do it, And What Difference It Makes, Alabama: The University of Alabama Pr., 1976, S. 1.

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  51. Steinbruner, J. D., siehe Anmerkung 31.

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  52. Bei der dem Begriff „Regierung“ zugeschriebenen doppelten Bedeutung: 1. Organ und 2. Tätigkeit wird bei der konzeptionellen Untersuchung politischer Entscheidungsprozesse bevorzugt die 2. Bedeutungsvariante benutzt. Erst für den Fall, daß in Fallstudien die Teilnehmer von Regierungsinstitutionen erwähnt werden, wird auch die Organ-Bedeutung wichtig. Dabei fällt auf, daß bei der Schilderung der Funktionen von Regierungen für gewöhnlich das Schema der klassischen Gewaltenteilung gesprengt wird. Vgl.: Sontheimer, K./Röhring, H. H., Handbuch des deutschen Pralamentarismus, München 1970, S. 95 ff., sowie King, A., Executives, in: Greenstein, F. I./ Polsby, N. W. (eds.), Governmental Institutions And Processes, Handbook of Political Science, Vol. 5, Reading, Mass.: Addison-Wesley Publ. Comp., 1975, S. 173 ff.

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  53. van Gunsteren, H. R., The Quest for Control, A critique of the rational-central-rule approach in public affairs, London u. a.: John Wiley & Sons, 1976.

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Behrens, H. (1980). „Produktive Umwege“ zu eigenen Fragestellungen. In: Politische Entscheidungsprozesse. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 42. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88729-0_1

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