Zusammenfassung
Das Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland kennt in seinem allgemeinen Teil die Strafaussetzung zur Bewährung (§§ 56 – 58). Im Rahmen dieses Rechtsinstituts wird der Bewährungsbegriff eindeutig formuliert: Das Gericht setzt “die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung aus, wenn zu erwarten ist, daß der Verurteilte sich schon die Verurteilung zur Warnung dienen lassen und künftig auch ohne die Einwirkung des Strafvollzugs keine Straftaten mehr begehen wird” (§ 56 I 1 StGB). Der Straftäter hat sich also “bewährt”, wenn er “keine Straftaten mehr” begeht. Das kann auch heißen: wenn Straftaten der juristischen Sanktionsinstanz nicht bekannt oder zwar bekannt, aber nicht verfolgt werden. Bewährung in diesem Sinne erschöpft sich also in einer Unterlassung bzw. in einem speziellen Nichttun der Beteiligten. An dieser Grundbedeutung ändert sich auch nichts, wenn das Gericht dem Verurteilten bestimmte Anforderungen auferlegt (§ 56b StGB). Weisungen, die das Gericht für die Bewährung erteilt (§ 56c StGB) sind möglich, wenn der Verurteilte “dieser Hilfe bedarf, um keine Straftaten mehr zu begehen.” Sie dienen also gleichfalls nur zur Unterstützung der Unterlassung spezieller Handlungen.
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Becher, H.J., Over, A. (1985). Bewährung im Helferberuf. In: Bellebaum, A., Becher, H.J., Greven, M.T. (eds) Helfen und Helfende Berufe als soziale Kontrolle. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 68. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88680-4_11
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