Zusammenfassung
Ziel der Untersuchung der “Arbeitsformen technischer Intelligenz im Steinkohlenbergbau” — im folgenden auch kurz “Steigerstudie” genannt — war die Ermittlung der Tätigkeitsinhalte technischer Angestellter im Untertagebetrieb des Steinkohlenbergbaus sowie der zur Ausübung ihrer Tätigkeiten erforderlichen Qualifikationen. Es sollte insbesondere die Frage beantwortet werden, ob das verfügbare Qualifikationspotential angesichts des vergangenen und weiterhin zu erwartenden Funktionswandels zur Bewältigung der vom Produktionsprozess gestellten Arbeitsaufgaben ausreichte oder ob zusätzliche Qualifizierungsmassnahmen (Reorganisation der Ausbildung, Verstärkung und Modifikation der Weiterbildung) ins Auge zu fassen wären.
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Anmerkungen zu Kapitel 1
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Neue Gesellschaft, Bonn-Bad Godesberg, sind wesentliche Teile des folgenden ersten Kapitels sowie Kapitel 3 wörtlich oder mit leichten Änderungen der Arbeit von W. Fricke “Arbeitsorganisation und Qualifikation”, Bonn-Bad Godesberg 1975, entnommen.
Die Etappen der technisch-organisatorischen Entwicklung der Abbauverfahren im Steinkohlenbergbau sind am Beispiel des englischen Bergbaus beschrieben worden von E.L. Trist, G.W. Higgin, H. Murray, A.B. Pollock “Organizational Choice. Capabilities of Groups at the Coal Face under Changing Technologies”, Tavistock Publications, London 1963, S. 31 ff.
Siehe dazu auch E. L. Trist, K.W. Bramforth “Some Social and Psychological Consequences of the Longwall Method of Coal-getting”, Human Relations, Vol. 4 (1951), S. 3 ff
sowie J.H. Goldthorpe “Technical Organization as a Factor in Supervisor-Worker Conflict”, The British Journal of Sociology, Vol. X, 1959, S. 213 ff
B. Lutz “Produktionsprozess und Berufsqualifikation”, in: Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft? Verhandlungen des 16. Deutschen Soziologentags, Stuttgart 1969, S. 241 ff.
Die in den Arbeitswissenschaften verbreitete tautologische Definition von Qualifikationen und Arbeitsanforderungen als jeweils statistischer Grössen ist in E. Fricke, W. Fricke “Berufsausbildung und Beschäftigungssystem”, Köln/Opladen 1976, Abschnitt 1.31 kritisiert worden
B. Lutz, I. Krings “Überlegungen zur sozioökonomischen Rolle akademischer Qualifikationen”, HIS-Brief Nr. 18, hrsg. vom Hochschulinformationssystem, Hannover 1971, S. 37/38. Die Autoren verwenden für den Sachverhalt des singuläre Qualifikationen übersteigenden Handlungspotentials den Begriff der “überschiessenden Qualifikation”, die “breiter und höher ist als das, was im normalen Arbeitsvollzug abgefordert wird.” Wir halten diese Begriffsbestimmung für unglücklich, weil es zum “normalen” Vollzug der in Rede stehenden Arbeitsprozesse ja gerade gehört,dass nicht vorhersehbare Sondersituationen mit besonderen Qualifikationsanforderungen unregelmässig und plötzlich auftreten.
siehe dazu W. Fricke “Arbeitsorganisation und Qualifikation”, a.a.0., S. 37 ff. Der Begriff der “beruflichen Autonomie” stammt von W. Lempert “Leistungsprinzip und Emanzipation”, Frankfurt/Main 1971, S. 139 ff
H. Popitz, H.P. Bahrdt, E.A. Jures, H. Kesting “Technik und Industriearbeit”, Tübingen 1957, S. 36 ff
H. Kern, M. Schumann “Industriearbeit und Arbeiterbewusstsein”, Frankfurt/Main 1970, Bd. I, S. 24 und S. 42 ff
H. Kluth “Technische und nicht-technische Determinanten der Arbeitsorganisation”, in: Soziologie und moderne Gesellschaft. Verhandlungen des 14. Deutschen Soziologentags, Stuttgart 1966, S. 133 ff
sowie H.J. Knebel “Handlungsorientierung im Industriebetrieb”, Tübingen 1963, S. 1 und S. 36
N. Altmann, G. Bechtle “Betriebliche Herrschaftsstruktur und industrielle Gesellschaft”, München 1971
H. Wiedemann “Das Unternehmen in der Evolution”, Neuwied 1971. Eine kritische Analyse der Thesen Wiedemanns zum strukturellen Wandel in Organisationen findet sich in W. Fricke “Arbeitsorganisation und Qualifikation”, a.a.O., S. 100 ff
Die Unterscheidung von prozess-und disziplinorientierten Arbeitsaufgaben knüpft an einen Vorschlag von Weltz an, der den produktiven vom disziplinarischen Aufgabenbereich trennt. Siehe F. Weltz “Vorgesetzte zwischen Management und Arbeitern”, Stuttgart 1964, S. 4 ff und S. 17 ff. Die genauen Definitionen der o.g. Aufgabenelemente finden sich in Abschnitt 2.15, S. 49 ff
P. Atteslander, der eine zwölf Punkte umfassende Liste mit den wichtigsten Beobachtungsfehlern aufführt, geht auf die Frage des veränderten Problembewusstseins und der Lerneffekte empirischer Untersuchungen,die wir durchaus positiv sehen, nicht ein. Er spricht im negativen Sinne lediglich von einer “Sensibilisierung der beobachteten Personen”. Siehe P. Atteslander “Methoden der empirischen Sozialforschung”,BerlinNew York 1971, S. 149 ff.,bes. S. 153
Siehe dazu u.a. F. Haag “Sozialforschung als Aktionsforschung” in: F. Haag, H. Krüger, W. Schwärzel, J. Wildt (Hrsg.):“Aktionsforschung”,München 1972, S. 22 ff.
Die gleiche Auffassung vertreten auch G. Brandt, L. Haas, E. Mayer, W. Schumm “Berufliche Sozialisation und gesellschaftliches Bewusstsein jugendlicher Erwerbstätiger”, Frankfurt/Main 1973, S. 34 ff und S. 78
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Fricke, E., Fricke, W., Portmann, G., Schmidt, W., Schönwälder, M. (1976). Analytischer Ansatz und methodische Anlage der Untersuchung. In: Arbeitsformen technischer Intelligenz im Steinkohlenbergbau. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88570-8_1
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