Filmstruktur-Bildung unter Wassereinfluß

Zusammenfassung

Bei der Einwirkung von Wasser auf Anstrichfilme hat man mit verschiedenartigen Erscheinungen zu rechnen, wenn der Film Pigment oder Füllstoffteilchen enthält. Bei Klarlackfilmen fallen diese Einflüsse zwar weg, aber trotzdem zeigen sich auch in diesem Falle noch spezifische Wirkungen des Wassers. Sie treten immer dann ein, wenn die Filme aus verschiedenen Gründen örtlich eine Anreicherung von hydrophilen Gruppen besitzen. Hierbei kann es sich um typische Bestandteile des Bindemittels handeln oder um geringe Lösungsmittelreste polaren Charakters, die im Laufe der Filmbildung eingeschlossen wurden und lokal eine etwas höhere Konzentration als im gesamten Film haben. Das durch Quellung vom Film aufgenommene Wasser reichert sich an derartigen Stellen stärker an, so daß man nicht mehr nur von einer molekularen Verteilung des Wassers sprechen kann. Statt dessen tritt zusätzlich eine Erscheinung auf, die als Schwarmbildung bezeichnet wird (6). Maßgebend für derartige Schwarmbildungserscheinungen sind osmotische Wirkungen, die in zunehmendem Ausmaß das Wasser in diese mit hydrophilen Gruppen angereicherten Bezirke hineinziehen. Wenn die von Wasser erfüllten Bereiche sichtbaren Lichtes entspre chen, lassen sie sich makroskopisch durch eine entsprechende Trübung-feststellen.