Zusammenfassung
Obwohl niemand ausschließen kann, daß sich die Menschheit künftig, wenn nicht gleich ganz vernichtet, so doch so fürchterlich zugrunderichtet, daß sie wieder in Frühstufen ihrer Kulturentwicklung zurückfällt, scheint mir doch zumindest mittelfristig mehr dafür zu sprechen, daß wachsende Anteile der anschwellenden Menschenbevölkerung in global immer enger vernetzten, hochgradig arbeitsteiligen Industriegesellschaften leben werden, die denen zumindest ähneln, in denen die meisten Europäer oder Nordamerikaner, Ost- oder Südasiaten schon heute leben. Es ist bekannt, daß es manche Intellektuelle oder deren — meist aus öffentlichen Mitteln besoldete — Nachbeter gibt, die den ganzen Weg der Moderne, der zu solchen hochproduktiven und zunehmend ähnlicher strukturierten Industriezivilisationen geführt hat, als einen verhängnisvollen Irrweg der Menschheitsgeschichte beklagen, aus dem sie jedoch meist außer Illusionsgemälden keinen Ausweg aufzeigen können, zumal sie ja nolens volens selbst in dem Strom schwimmen oder von ihm mitgetragen werden, dessen ganze Richtung ihnen zuwider ist. Wer gegen den Strom schwimmt, weist ihm eben noch lange keine andere Richtung, meist folgt er ihm nur als Nachhut-Treibgut mit dem Hinterteil voraus.
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen
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Markl, H. (1994). Wissenschaftliche Eliten und wissenschaftliche Verantwortung in der industriellen Massengesellschaft. In: Wissenschaftliche Eliten und wissenschaftliche Verantwortung in der industriellen Massengesellschaft. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 406. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88136-6_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-08406-0
Online ISBN: 978-3-322-88136-6
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