Ersatzpolitik bei Aggregaten mit mehreren stochastisch ausfallenden Systemen

Zusammenfassung

Die im Kapitel III entwickelten Ersatzkriterien beziehen sich auf ein isoliert betrachtetes stochastisch ausfallendes System. Nun besteht aber in der Regel ein Aggregat aus mehreren verschleißanfälligen Teilen, strenggenommen unterliegen alle Teile eines Aggregats Verschleißerscheinungen. Darüber hinaus sind in einem Betrieb in der Regel mehrere Aggregate vorhanden. Wird dieser Tatbestand berücksichtigt, indem die Ersatzpolitik für ein System nicht mehr isoliert bestimmt wird, sondern das System in seiner Verbindung zu den anderen Systemen betrachtet, so können sich hieraus Konsequenzen für die Ersatzpolitik ergeben. Diese Folgen richten sich danach, ob die Teile eines Aggregates oder mehrere Aggregate bezüglich der Ersatzpolitik verknüpft sind. Für die Ersatzpolitik sind dabei folgende Verknüpfungsarten von Bedeutung:

• 1. Kostenmäßige Verflechtung:

  • a) Bezüglich der Betriebskosten: Die Betriebskosten eines Aggregates hängen unter anderem von seiner Z-Situation und damit von den Zuständen aller Teile ab, wobei die Abhängigkeiten nichtlinear sein können.

  • b) Bezüglich der Ersatzkosten: Der gleichzeitige Ersatz mehrerer Systeme kann geringere Ersatzkosten oder Ausfallzeiten verursachen als die Summe der Ersatzkosten bei getrenntem Ersatz.

• 2. Stochastische Verflechtung:

  Das Ausfall verhalten eines Teiles kann nicht nur von dem eigenen technischen Zustand bestimmt werden, sondern hängt auch von den Zuständen anderer Teile ab.

• 3. Kapazitätsmäßige Verflechtung:

  • a) Für mehrere Systeme steht nur eine begrenzte Zahl von Ersatzteilen oder Ersatzteillagerkapazität zur Verfügung.

  • b) Für mehrere Systeme steht nur eine begrenzte Instandhaltungskapazität zur Verfügung.