Grundlagen der Theorie der Lagerhaltung und Modelle bei variablem Bedarfsverlauf
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Zusammenfassung
In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird dem Problem der Lagerhaltung seit langem besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Bereits 1915 wurde zu diesem Untersuchungsobjekt die von Harrisl) entwickelte, als klassisch zu bezeichnende LosgröBenformel veröffentlicht. Im wesentlichen auf diesem Grundmodell aufbauend fand in den folgenden Jahren eine kaum überschaubare Anzahl weiterer Untersuchungen statt.2) Mit Stefanic-Allmeyer3) und Andler4) -nach dem letztgenannten Verfasser wird die Harris-Formel im deutschsprachigen Raum häufig als Andler’sche Formel5) bezeichnet- begann in Deutschland die systematische Erfassung, Darstellung und Lösung von Lagerhaltungsproblemen.
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Literatur
- 1).Vgl.Harris, F.W., Operations and Cost.(Factory Management Series.)Chicago:A.W.Shaw Co., 1915, pp.48–52.(Zitiert nach Hadley, G., Analysis of Inventory Systems, Englewood Cliffs 1963.)Google Scholar
- )Die Entwicklung im amerikanischen Raum ist bis 1951 zusammenfassend und ergänzend dargestellt bei Whitin, T.M., The Theory of Inventory Management, Princeton 1953. Vgl.weiter z.B. Holt, C.C., Modigliani, F., Muth, J.F., Simon, H.A., Planning Production, Inventories, and Work Force, Englewood Cliffs 1960. Churchman, C.W., Ackoff, R.L., Arnoff, E.L., Operations Research, Wien, München 1961, S.189ff. Starr, M.K., Miller, D.W., inventory control:theory and practice, Englewood Cliffs 1962. Hadley, G., Whitin, T.M., Analysis of Inventory Systems, Englewood Cliffs 1963. Buchan, J., Koenigsberg, E., Scientific Inventory Management, Englewood Cliffs 1963. Mathematical Studies in Management Science, Ed., Veinott, A.F., New York, London 1965, S.175ff. Klingst, A., Optimale Lagerhaltung, Würzburg, Wien 1971. Naddor, E., Lagerhaltungssysteme, Frankfurt, Zürich 1971.Google Scholar
- )Vgl.Stefanic-Allmeyer, K., Die günstigste Bestellmenge beim Einkauf, Sparwirtschaft, Zeitschrift für den wirtschaftlichen Betrieb, Wien 1927, S.504ff.(Zitiert nach Kosiol, E., Die Ermittlung der optimalen Bestellmenge, ZfB 1958.)Google Scholar
- )Vgl.Andler, K., Rationalisierung der Fabrikation und optimale Losgröße, München 1929.Google Scholar
- )Vgl.Trux, W.R., Einkauf und Lagerdisposition mit Datenverarbeitung, 2.Auflage, München 1972, S. 290.Google Scholar
- )Vgl.z.B.Kosiol, E., Die Ermittlung der optimalen Bestellmenge, ZfB 1958, S.287ff. Pack, L., Optimale Bestellmenge und optimale Losgröße, Wiesbaden 1964. Kuhn, A., Zum Problem der optimalen Bestellmenge, Diss.Münster 1964. Kottke, E., Die optimale Beschaffungsmenge, Berlin 1966. Brunnberg, J., Optimale Lagerhaltung bei ungenauen Daten, Wiesbaden 1970. Zwehl, W.v., Kostentheoretische Analyse des Modells der optimalen Bestellmenge, Wiesbaden 1973.Google Scholar
- 2).Kosiol, E., a.a.O.,S.299.(“Stationär” im Original gesperrt.) 3)Vgl.ebenda.Google Scholar
- 1).Vgl.Hadley, G., Whitin, T.M., a.a.O., S.4.Google Scholar
- 2).Vgl.Naddor, E., a.a.O., S.14.Google Scholar
- 3).Vgl.zur Stufenstruktur von Lagerhaltungsmodellen Popp, W., Einführung in die Theorie der Lagerhaltung, Berlin, Heidelberg, New York 1968, S.2f.Seine Ausführungen sind hier unwesentlich modifiziert und über die reine Darstellung hinaus werden Konsequenzen auf mögliche Entscheidungssituationen gezogen.Google Scholar
- 1).Vgl.dazu weitere Ausführungen bei Naddor, E., a.a.O., S.20f.Google Scholar
- 1).Kuhn, A., a.a.O., S.16.Es besteht ein funktionaler Zusammenhang derart, daß der Gesamtbedarf dividiert durch die Bestellhäufigkeit die Bestellmenge ergibt.Google Scholar
- 1).Neben der totalen Stückkostenbetrachtung ist diese Vorgehensweise in der Literatur üblich.Google Scholar
- 2).Vgl.zu diesem Dimensionssystem z.B. Zwehl, W.v., a.a.O., S.8.Google Scholar
- )Insofern ist das Dimensionssystem bei Pack, L., a.a.0., S.11f. nicht richtig, wenn er beispielsweise die Bestellmenge mit der Dimension (ME/Los) oder {ME/Bestellung} und die bestellfixen Kosten Kb mit der Dimension {DM/Los) bzw. {DM/Bestellung) belegt. Setzt man diese Dimensionen in seine Wurzelformeln von S.14 ein, so ist das Gleichheitszeichen diesbezüglich nicht gerechtfertigt.(Vgl.Formeln 8,9,11.) Der Sachverhalt kann mit dem Begriff “Temperatur” verglichen werden. Die Unterscheidung warm-kalt gewann meßtechnisch erst durch die Erfindung des Thermometers Bedeutung.Vgl.dazu z.B. Höfling, 0., Lehrbuch der Physik, Bonn 1959, S. 19.Google Scholar
- 2).Zur mathematischen Ableitung vgl. z.B.Brunnberg, J., a.a.0., S.45. Pack, L., a.a.0., S.12ff. Zwehl, W.v., a.a.0., S.5ff.Google Scholar
- 1).Dabei werden die bisher verwendeten Symbole beibehalten und es werden lediglich die Dimensionen teilweise abgewandelt.Google Scholar
- 1).Hieraus können die obigen Formeln 22.1 bzw. 22.2 abgeleitet werden. Dabei taucht allerdings zusätzlich T=1{ZE} im Nenner bzw. Zähler auf. Auf diese Weise ist dann die Konsistenz des für diese Untersuchung zugrunde gelegten Dimensionssystems auch für den Sonderfall der Einperiodenbetrachtung bzw. für die klassische Bestellmengenformel nachgewiesen. Als Dimension für xopt bleibt hierbei “Mengeneinheit” und nopt wird di-mensionslos.Google Scholar
- 1).Hadley, G., Whitin, T.M., a.a.O., S.336.Google Scholar
- )Vgl.dazu auch Sasieni, M., Dynamic Programming and Inventory Problems, O.R.Q. 1960, S. 42.Google Scholar
- )Vgl. z.B.Gebhardt-Seele, P., Rechenmodelle für wirtschaftliches Lagern und Einkaufen, München, Wien 1962. Kuhn, A., a.a. O. Peters, B., Die Bestimmung der optimalen Losgröße, Eine Anwendung der Nichtlinearen Programmierung, Diss.Göttingen 1961. Popp, W., a.a. 0.Google Scholar
- 1).Vgl.Modigliani, F., Hohn, F.E., Production Planning over Time and the Nature of the Expectation and Planning Horizon,Ec.1955, S.46ff.Google Scholar
- 2).Periode und Teilperiode werden im Rahmen dieser Untersuchung synonym verwandt.Google Scholar
- 1).Vgl.Modigliani, F., Hohn, F.E., a.a.O., S.47.Google Scholar
- 2).Vgl.ebenda.Google Scholar
- 3).Vgl.ebenda.Google Scholar
- 4).Beispielsweise ließe sich eine solche Annahme bei intensitätsmäßiger Anpassung rechtfertigen.Bei rein zeitlicher Anpassung gilt die Unterstellung monoton kontinuierlich wachsender Grenzkosten beschränkt für die Lohnkosten.Die entsprechende stückweise linear ansteigende Kostenfunktion müßte durch eine stetige approximiert werden.Für die linear mit Knickstellen steigende Kostenfunktion ist das Modell bei Peters, B., a.a. O., S.72ff. bzw. S.115ff. dargestellt.Google Scholar
- 1).Vgl.Modigliani, F., Hohn, F.E., a.a.O., S.47. Insofern irrt Kuhn, wenn er MH eine vorgegebene Bestellhäufigkeit unterstellt.Die Bestellzeitpunkte sind fakultativ, d.h. es wird zu den vorgegebenen Bestellzeitpunkten untersucht, ob auch tatsächlich eine Bestellung aufzugeben ist.(Das wird durch die folgende Modellvariation bestätigt).Vgl.dazu die Stellungnahme von Kuhn, A., a.a.O., S.26f.Google Scholar
- 1).Aufgrund der Prämissen hätte man diese Lösung auch ohne Rechnung angeben können.Google Scholar
- 2).Modigliani, F., Hohn, F.E., a.a.O., S.48.Google Scholar
- 3).Vgl.ebenda.Google Scholar
- )Lineare Terme sind sowohl konvex als auch konkav.Sind Funktionen in einem Definitionsbereich konvex, führt ihre Addition ebenfalls zu einer konvexen Funktion.Dann ergibt sich aus den ersten partiellen Ableitungen stets ein globales Minimum.Vgl. dazu Körth, H., Otto, C., Runge, W., Schoch, M., Lehrbuch der Mathematik für Wirtschaftswissenschaften, Opladen 1972, S.648f. bzw. S. 654. ( Im folgenden zitiert als Körth, H., u.a. ).Google Scholar
- 5).Modigliani, F., Hohn, F.E., a.a.O., S.50.Google Scholar
- )Vgl.Arrow,K.J.,Karlin,S.,Scarf,H.,Studies in the Mathematical Theory of Inventory and Production,Stanford 1958,S.61ff. 2)Vgl.Morin, F., Note on a Inventory Problem, Ec. 1955, S.447ff. 3)Vgl.Peters, B., a.a.O., S.68ff.Google Scholar
- )Für diesen Ansatz gibt Vazsonyi im Mehrproduktfall bei artgleichen Aggregaten eine Lösung an, die allerdings nicht unbedingt die optimale sein muß.Vgl.dazu Vazsonyi, A., Economic-Lot-Size Formulas in Manufacturing, O.R. 1957, S.28ff., insbesondere S.33ff.Google Scholar
- )Vgl.Wagner,H.M., Whitin,T.M., Dynamic Version of the Economic Lot Size Model, M.Sc. 1959, S.89ff. (Ebenfalls veröffentlicht in Mathematical Studies...,a.a.0., S.212ff. Im folgenden wird nur auf die Veröffentlichung in M.Sc. verwiesen.)Google Scholar
- 1).Vgl.Wagner, H.M., Whitin, T.M., a.a.O., S.90, Relation 1.Google Scholar
- 1).Vgl.Popp,W., a.a.O., S.63.Google Scholar
- 2).Vgl.dazu Hirsch, W.M., Dantzig, G.B., “The Fixed Charge Problem”, RAND Corporation RM-1383, December 1954. (Zitiert nach Wagner, H.M., Whitin, T.M., a.a.O., S.90.)Google Scholar
- 3).Vgl.Wagner, H.M., Whitin, T.M., a.a.O., S.90.Google Scholar
- 1).Vgl.Popp, W., a.a.0., S.64ff.Während hier das Optimum vom Planzeitpunkt 0 vorwärtsschreitend ermittelt wird, bestimmt Klingst das Optimum retrograd vom Ende des Planzeitraumes. Vgl.Klingst, A., a.a.0., S.119ff.Google Scholar
- 2).Vgl.Popp, W., a.a.0., S.70ff.Google Scholar
- 3).Vgl.Wagner, H.M., Whitin, T.M., a.a.0., S.91ff.Google Scholar
- 4).Vgl.Popp, W., a.a.0., S.75ff.Google Scholar
- 5).Vgl.ebenda.Google Scholar
- )Vgl.zu diesen Modifikationen z.B. Popp, W., a.a.0., S.81ff. Hadley, G., Whitin, T.M., a.a.0., S.336ff. Die Verfasser berücksichtigen eine positive Lieferzeit. Klingst, A., a.a.O., S.119ff. Fehlmengen sind zugelassen. Zäpfel, G., Exakte Verfahren der dynamischen Bestellmengenrechnung. Angewandte Informatik 1971, S.269ff. Die Beschaffungspreise sind zeitabhängig.Google Scholar
- )Vgl.z.B. Arrow, K.J., Harris, T., Marschak, J., Optimal Inventory Policy, Ec.1951, S.250ff. Hoffman, A.J., Jacobs, W., Smooth Patterns of Production, M.Sc.1954, S.86ff. Eastman, W.L., A Note on the Multi-Commodity Warehouse Problem, M.Sc. 1959, S.327ff. Holt, C.C., Modigliani, F., Muth, J.F., Simon, H.A., a.a.O., S.220ff. Klein, M., On Production Smoothing, M. Sc.1961, S.286ff. Vazsonyi, A., Die Planungsrechnung in Wirtschaft und Industrie, Wien, München 1962, insbesondere S.86ff., S.189ff. und S.211ff. (Im folgenden als Planungsrechnung zitiert.) Starr, M.K., Miller, D.W., a.a.O., S.86ff. Sasieni,M., Yaspan, A., Friedman, L., Methoden und Probleme der Unternehmensforschung, Würzburg, Wien 1965, S.77f. und S.279ff. Falkner, C.H., Jointly Optimal Deterministic Inventory and Replacement Policies, M.Sc., Theory Series 1970, S.622ff. Naddor, E., a.a.O., S.112ff. Zäpfel, G., Das Problem der optimalen Anlieferungsmenge bei bekanntem Bedarf. Teil I: Statische Anlieferungsmodelle, Angewandte Informatik 1971, S.473 ff. Ebenda, Teil II, S.503ff.Google Scholar
- 2).Vgl. hierzu auch S. 34f.Google Scholar
- 1).Vgl.dazu auch Kuhn, A., a.a.O., S.28. 2)Vgl.Naddor, E., a.a.O., S.119f.Google Scholar
- 1).Vgl.Naddor, E., a.a.O., S.113.Google Scholar
- 2).Vgl.ebenda, S.112. 3)Vgl.ebenda, S.120. 4)Vgl.Schupack, M.B., Economic Lot Sizes with Seasonal Demand, O.R., 1959, S.45ff.Google Scholar
- 1).Vgl.Schupack, M.B., a.a.O., S.45f.Google Scholar
- )Wagner, H.M., Whitin, T.M., Comments on “Economic Lot Sizes with Seasonal Demand”, O.R. 1959, 5. 394.Google Scholar
- 3).Vgl.Schupack, M.B., a.a.O., S.55.Google Scholar
- 4).Vgl.Kuhn, A., a.a.O., insbesondere S.37ff.Google Scholar
- 5).Vgl.ebenda.Google Scholar
- 6).Vgl.ebenda, S.84.Google Scholar
- 1).Kuhn, A., a.a.O., S.38. 2)Ebenda, S.8.Google Scholar
- 3).Ebenda,_S.53.Google Scholar
- 4).Vgl.ebenda.Google Scholar
- 1).Vgl.Kuhn, A., a.a.O., S.58f.Google Scholar
- 2).Vgl.ebenda, S.62ff.Google Scholar
- 3).Ebenda, S.82. 4)Ebenda, S.1O.Google Scholar
- )Vgl. dazu auch die Stellungnahme von Kuhn, A., a.a.0., S.32. Vgl. weiterhin z.B. Bellman, R., Dynamic Programming,Princeton 1957, S.154. Er geht in seinem Beispiel zur Lagerhaltung ebenfalls von fixierten Bestellzeitpunkten aus.Google Scholar
- 2).ZApfel (vgl. Zdpfel, G., a.a.0., S.275) gibt an, er habe 34 Testbeispiele bei einem Planzeitraum von 250 Perioden mit Hilfe des von ihm entwickelten Identìtätsalgorìthmus unter Verwendung der dynamischen Programmierung in der durchschnittlichen Rechenzeit von 4,18 sec. pro Beispiel durchgerechnet. Eine allgemeine Würdigung dieses Sachverhalts wird dadurch erschwert, daß für den normalverteilt unterstellten Bedarf, die normalverteilten Bestellkosten sowie für den gleichverteilten Preis und die gleichverteilten Lagerkosten weder Mittelwerte noch Standardabweichungen angegeben sind. Bekanntlich ist eine Lösung mittels der dynamischen Programmierung u.a. umso einfacher, je geringer die Periodenbedarfswerte und/oder je größer die gewählte Schrittweite ist. Als weiterer wesentlicher Faktor fehlt die Angabe der Anzahl der Beschaffungsakte.Google Scholar
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