Zusammenfassung
In der praktischen Bildungs- und Sozialarbeit gelangt das Ethnizitätsparadigma auf unterschiedliche Art und Weise zur Anwendung. In Deutschland wird beispielsweise seit 1989, dem Beginn deutscher Westwanderung, “kulturelle Differenz” nicht mehr nur zwischen Deutschen und Ausländern (speziell Türken), sondern auch unter Deutschen konstruiert. Ethnisierung ist seither nicht mehr identisch mit Türkisierung. In der neuen Ethnisierungspraxis haben sich die Differenzierungs-, Distanzierungs- und Ausgrenzungskriterien germanisiert. Es sind nicht mehr nur die unterschiedliche Religionszugehörigkeit (Islam), die Bekleidungsart (Kopftuch) und die Fremdsprachigkeit, die in Deutschland Ethnizität markieren. Ethnisierungs- und Diskriminierungsmerkmale haben sich durch die Ende der 80er Jahre eingesetzte deutsche Zuwanderung weiter differenziert: Neu aufgenommen in die Ethnizitätsliste sind seither die unterschiedliche Einstellung zur Obrigkeit und zum Konsum.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Steiner-Khamsi, G. (1992). Das Ethnizitätsparadigma — dekonstruiert. In: Multikulturelle Bildungspolitik in der Postmoderne. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87632-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87632-4_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0991-3
Online ISBN: 978-3-322-87632-4
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