Zusammenfassung
Die untersuchungsleitende Fragestellung ging von der Feststellung aus, daß in Deutschland Personalisierungsphänomene zu beobachten sind. Es wurde die Vermutung begründet, daß sich diese Phänomene intensivieren. Daran konnte in der Verarbeiterperspektive die Erwartung geknüpft werden, daß sich Orientierungen über Kandidaten im Verlaufe der letzten 20 Jahre stärker ausdifferenziert haben. Empirisch bestätigt sich diese Erwartung vollkommen. Ähnliche Befunde aus anderen Ländern werden in der Literatur nicht mitgeteilt. Vielmehr finden sich in der Literatur implizit Hinweise, daß sich über die Zeit weder in Großbritannien zwischen 1963 und 1970 noch in den USA zwischen 1952 und 1984 in den Vorstellungsbildern zu den Kandidaten etwas geändert hat174. Nun mag sich damit in den Daten für Deutschland auch eine Anpassung an “normale” demokratische politische Bedingungen ausdrücken. Die Aufwärtsbewegung wäre aber ohne ein hinreichendes Interesse der Bürger an Kandidaten nicht zustandegekommen Die Daten weisen auf eine zunehmende politische Kompetenz der Bürger hin. Die Vorstellungen über Kandidaten gewinnen systematisch an Komplexität und damit an Umfang. Bewertungen über Kandidaten werden somit zunehmend kognitiv fundiert. Darüber lassen die Daten keinen Zweifel zu.
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Lass, J. (1995). Diskussion der empirischen Befunde. In: Vorstellungsbilder über Kanzlerkandidaten. DUV: Sozialwissenschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87616-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87616-4_7
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4174-7
Online ISBN: 978-3-322-87616-4
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