Auswirkungen aktueller Tendenzen auf den Arbeitskräftebedarf und auf die Standortmobilität von Unternehmen des tertiären Sektors

Zusammenfassung

Einige zentrale Aspekte, die einen erheblichen Funktionsverlust der bisherigen regionalen und kommunalen Wirtschaftsförderung verursacht haben, der u.a. im drastischen Rückgang der Zahl neuerrichteter Industriebetriebe als von der herkömmlichen Förderstrategie bevorzugter Investitionstyp sichtbar geworden ist 145), wurden oben bereits dargestellt. 146) In ihrem Zusammenhang werden in der problemnahen Literatur Bedingungen genannt, mit denen die Förderpolitik in der Bundesrepublik im nächsten Jahrzehnt konfrontiert sein wird:

• Die Veränderungen des binnen- und außenwirtschaftlichen Rahmens beschneiden die künftigen Wachstumsspielräume und erzwingen einen beschleunigten technisch-organisatorischen Wandel und eine Veränderung der Produktionsstruktur in Richtung auf ausbildungsintensive Produkte und Dienstleistungen; 147)

• die negativen Auswirkungen des Strukturwandels treffen insbesondere anspruchslose Produktionen in wirtschaftsschwachen Regionen und Städten, die in eine doppelte Konkurrenz zu geraten drohen: mit den Niedriglohn-Ländern einerseits, deren weltwirtschaftliche Integration hiesige komparative Vorteile bei standardisierten Produktionen und bei Leistungsprozessen mit geringen Anforderungen an die Qualifikation der Arbeitskräfte in Frage stellen; mit den großen Ballungszentren andererseits, sofern diese über ein entwickeltes Forschungsund Technologiepotential in den Unternehmen verfügen und den Markt peripher produzierender Betriebe mittels Preis- und Qualitätskonkurrenz einschränken; 148)

• den sinkenden Investitionsraten im Inland geht eine stark sinkende Kapitalmobilität in Richtung auf wirtschafts- und beschäftigungsstrukturelle Problemgebiete mit der Folge eines drastischen Rückgangs bei der Ansiedlung neuer und bei der Erweiterung ansässiger Unternehmen/Betriebe einher, so daß der auf großräumige Mobilität orientierten Förderprogrammatik weitgehend der Boden entzogen ist; sie wird hauptsächlich nur noch am Bestand der Unternehmen an den gegebenen Standorten anknüpfen können. 149)