Zusammenfassung
Bei der Untersuchung der Patientenkartei besteht unser Forschungsinteresse darin, konkrete Behandlungsverläufe anhand von Akten und Dokumenten aus einer westdeutschen Frauenklinik zu rekonstruieren. Gemäß der Fragestellung des Projektes interessiert bei der Analyse dieses Datenmaterials besonders die Beschreibung der objektiven Belastung der Patienten, die sich einer Fertilitätstherapie unterziehen. Unter Belastung verstehen wir Faktoren wie beispielsweise die Dauer der Behandlung, die Anzahl der Arztbesuche pro Monat, Art und Umfang der medizinischen Untersuchungen oder auch die Nebenwirkungen der Diagnose- und Therapieverfahren. Dabei haben wir differenziert nach Behandlungen mit und ohne Hormontherapie. Bei der Bestimmung unterschiedlicher Grade der Beanspruchung durch die verschiedenen Behandlungsformen gilt unser Augenmerk in erster Linie naturgemäß der Patientin. Wir versuchen aber darüber hinaus, auch die sozialen Folgen für den Ehemann, für die Paarbeziehung und nicht zuletzt für das soziale Umfeld des behandelten Ehepaares zu bestimmen. Zum Bereich ‘soziales Umfeld’ zählt z.B. die Frage, ob bestimmte Formen der reproduktionsmedizinischen Behandlung mit einer Berufstätigkeit der Patientin bzw. des Paares (bei AIH) vereinbar sind.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Untersuchungen zum Erleben der `herkömmlichen Sterilitätsbehandlung sind im Gegensatz zu spezifischen Maßnahmen, wie heterologe Insemination und IVF, eher selten. Dies mag darauf zurückzuführen sein, daß besonders die hormonelle Sterilitätsbehandlung aus psy-chologischer Sicht kaum problematisch gesehen wurde.“ Strauß, Bernhard (1990): Psychosomatik der Sterilität und der Sterilitätsbehandlung. A.a.O. S. 94.
Zu detaillierteren Ergebnissen kommen da die großen Repräsentativuntersuchungen. Vgl. z.B. Manfred Stau-ber: Psychosomatik der sterilen Ehe. Berlin 1988.
Strauß, B. (1991): Psychosomatik der Sterilität und Sterilitätsbehandlung. a.a.O. S. 5–7
Tobler-Sommer, Monica et al. (1989): Das sterile Paar. Anamnestische und diagnostische Befunde bei Patienten der Sterilitätssprechstunde der Universitäts-Frauen¬klinik Göttingen. In: Fertilität 1989, Heft 4, S. 217–221.
Stauber, Manfred (1988): Psychosomatik der sterilen Ehe. A.a.O. S. 55.
Gerhard, I. et al. (1990): Untersuchungen der Faktoren, die den Schwangerschaftseintritt und -ausgang durch medikamentöse Therapie bei sterilen Frauen beeinflußen. I. Anamnestische und klinische Parameter. In: Fertilität, Bd. 6, Heft 3, 1990, S. 216.
Tobler-Sommer, Monica et al. (1989): Das sterile Paar. Anam-nestische und diagnostische Befunde bei Patienten der Steri-litätsprechstunde der Universitäts-Frauenklinik Göttingen. In: Fertilität 1989, Heft 4, S. 217–221.
Stauber, Manfred (1988): Psychosomatik der sterilen Ehe. A.a.0. S. 57. Z Die Dauer des Kinderwunsches ist in den Patientenakten in Jahren angegeben und wurde von uns in solchen Fällen gemit¬telt bzw. in den Fällen geringfügiger Abweichungen (von 1/2 oder 1 Jahr) gerundet.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Voß, A., Soeffner, HG., Krämer, U., Weber, W. (1994). Die Patientenkartei. In: Ungewollte Kinderlosigkeit als Krankheit. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3248. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87542-6_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87542-6_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-03248-1
Online ISBN: 978-3-322-87542-6
eBook Packages: Springer Book Archive