Theoretische Grundlagen für die Bestimmung entscheidungsorientierter Abschreibungen in der Kostenrechnung

Zusammenfassung

Das Führen einer Unternehmung erfordert laufend Entscheidungen über die zur Verfügung stehenden Aktionsparameter. Die Wahrnehmung der Entscheidungsfunktion ist die wichtigste Aufgabe jeder Unternehmensleitung. Da das Unternehmensgeschehen in irgendeiner Form zweckgerichtet verlaufen soll ¹⁾, ist eine systematische Vorbereitung der Entscheidungen zur Erfüllung dieser Funktion notwendig. Zwar beruhen manche Entscheidungen notwendigerweise auf der “Initiative” des Entscheidungsträgers, doch auch hier würde man die Auswahl der betreffenden Alternative nur dann einem Zufallsmechanismus überlassen, wenn man keinen Grund zu der Vermutung hat, daß sich ihre Auswirkungen von denen der anderen Handlungsmöglichkeiten unterscheiden. Die Vorbereitung der Entscheidung und die Entscheidung für eine bestimmte Alternative selbst ist Aufgabe der Planung ²⁾. Beim Aufbau der Planung ist grundsätzlich davon auszugehen, daß die Planung als “gedankliche Vorwegnahme zukünftigen Geschehens” ¹⁾ notwendigerweise von der Wirklichkeit abstrahieren muß. Deshalb ist es erforderlich, die für das Entscheidungsproblem relevanten Einflußgrößen und Zusammenhänge aus der Totalinterdependenz der betrieblichen Realität herauszulösen und modellmäßig abzubilden. Die Modellanalyse bleibt jedoch für den Entscheidenden ohne unmittelbaren Wert, wenn eine Isomorphie von Modell und Wirklichkeit nicht wenigstens als “partiale Strukturgleichheit” ²⁾ angestrebt und erreicht wird und wenn das Modell nicht von vornherein so konzipiert ist, daß sein Ergebnis auch wieder in die betriebliche Realität übersetzbar ist ³⁾.