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Kultur in Bewerbungsgesprächen: Perspektivierung

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Kulturen der Selbstdarstellung

Part of the book series: DUV Sprachwissenschaft ((DUVSWISS))

  • 95 Accesses

Zusammenfassung

Etliche alltagssprachliche Ausdrücke geben einen Hinweis auf die Verschiedenheit der mit Perspektive bezeichneten Phänomene. So kann sich Perspektive auf jemandes Standpunkt, Wahrnehmung oder Einstellung beziehen; in einem technischen Sinne kann damit auch eine Rolle, ein Schema oder ein Bezugsrahmen gemeint sein (vgl. Graumann 1989). Perspektive spielt in vielen wissenschaftlichen Disziplinen eine Rolle und ist beispielsweise in der Philosophie, Sozialpsychologie, Literaturwissenschaft und Linguistik verwendet worden.

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Literatur

  1. Für einen umfassenden Überblick vgl. Graumann (1989).

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  2. Für einen Überblick von Perspektive in der Erzähltheorie vgl. auch Lindemann (1987).

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  3. Der Vollständigkeit halber sei hier angemerkt, daß Bühler (1934) zwischen drei verschiedenen Modi des Zeigens unterscheidet, nämlich erstens der demonstratio ad oculus, durch die auf unmittelbar in der Wahrnehmung Gegebenes verwiesen wird; zweitens der Deixis am Phantasma, durch die auf etwas nur in der Vorstellung Gegebenes „gezeigt“ wird; und drittens der Anaphora, durch die auf „soeben in der Rede Behandeltes” (vgl. ibid.) zurückgewiesen wird.

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  4. Alle Beispiele in diesem Abschnitt stammen aus Sandig (1996).

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  5. Vgl. dazu auch Auers (1998) Ausführungen zu personalisierten und entpersonalisierten Stilen. 119 Vgl. Kap. 7.1. 1.

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  6. Insbesondere in mündlichen Texten umfaßt der Begriff Dynamik jedoch noch weitere Gesichtspunkte, die im folgenden kurz beschrieben werden.

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  7. Zum Begriff der Stimmen vgl. auch Bachtin (1979, 1996 ). Neben den hier erwähnten neueren Untersuchungen vgl. auch Bredel (1999); der Verfasserin geht es allerdings eher um systemlinguistische Fragestellungen. Für einen gesprächsanalytisch orientierten Zugang vgl. auch Maynard (1991) sowie Pache (1998). Pache zeigt eindrucksvoll

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  8. wie die Teilnehmer/innen in interkulturellen Bewerbungsgesprächen verschiedene Verfahren der Perspektivierung nutzen, um soziale Passung zu signalisieren und zu prüfen.

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  9. Zur Unterscheidung von Fokus und Perspektive vgl. auch Graumann ( 1989: 115). Danach haben Perspektiven stärkere interaktive Relevanz als Fokussierungen. Um eine bestimmte Perspektive oder einen spezifischen Standpunkt zu vermitteln, fokussieren Beteiligte bestimmte Aspekte des Gesprächsgegenstandes. Fokussierungen weisen also auf Perspektiven hin und sind eines der Mittel, um sie zu setzen und zu kommunizieren.

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  10. Dieser Gedanke entspricht in etwa Hartungs (1998:63) Begriff der „sozialen Perspektivität“. Beteiligte perspektivieren auch von sozial spezifzierbaren Standorten aus, die mit darüber entscheiden, „wie wir unsere Umgebung sehen und was wir an ihr für mitteilenswert halten bzw. was uns an den Mitteilungen anderer interessiert”.

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  11. Zum Begriff der disclaimers vgl. Hewitt/Stokes (1975).

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  12. In ähnlichem Zusammenhang kann man Bachtins (1986:125) Diskussion der Beziehung zwischen den beiden Äußerungen in dem folgenden Dialog sehen: „Beautiful weather!“ -„Beautiful weather!”. Obwohl die Formulierungen völlig identisch sind, gehören sie doch unterschiedlichen Stimmen an und sind deswegen durch eine dialogische Beziehung der Zustimmung (dialogic relation of agreement) miteinander verbunden, durch die gleichzeitig etwas über die Beziehung zwischen den Sprechenden ausgesagt wird.

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  13. Fairclough (1992:138ff) versteht die häufigen Modalisierungen der Patientin in seinem Beispiel als Hinweis darauf, daß sie die „Machtlose” im Gespräch ist.

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  14. Weitere Aufgaben bei Äußerungsproduktionen beziehen sich größtenteils auf die technischen Aspekte der Realisierung und sind: Fokuskonstitution, Kontextualisierung und Konturierung (vgl. Kallmeyer 1992:351ff).

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  15. Vgl. dazu Hentschel/Weydt ( 1990: 70f), die zwischen objektivem und subjektivem Gebrauch von Modalverben unterscheiden. Beim objektiven Gebrauch werden „sozusagen,objektiv` vorhandene Voraussetzungen (…) für das Zutreffen der im Vollverb enthaltenen Aussage zum Ausdruck gebracht“. Dagegen drückt beim subjektiven Gebrauch der/die Sprechende aus, „welche Bedingungen ihrer Einschätzung nach für das Zusammentreffen der gesamten Aussage gegeben sind”.

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  16. Zu weiteren Eigenschaften von formelhaften Wendungen sowie ihren Formen und Funktionen vgl. Quasthoff (1978, 1981) sowie Coulmas (1981 ed.).

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  17. Quasthoff (1981) verweist in diesem Zusammenhang auf Berger/Luckmann (1980:41), nach denen Sprache in ihrer typisierenden Funktion auch entpersönlicht. So enthält die Allerweltsredensart „die böse Schwiegermutter“ wegen ihrer Darstellung typisierter Erfahrung ein anonymisierendes Moment, weil jede/r, der in die Kategorie Schwiegertochter bzw. -sohn fällt, die persönliche Erfahrung der bösen Schwiegermutter haben kann.

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  18. Zur „Frage nach den Stärken und Schwäche“ und ihrem Stellenwert als sog. „typische Fragen” in Bewerbungsgesprächen, auf die es präferierte Antworten gibt, vgl. Birkner (im Erscheinen).

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  19. Vgl. Kap. 3.1.2.2 zum Begriff der konditionellen Relevanz.

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  20. Zur entlastenden Funktion von Lachen auch in kritischen Momenten der Gesprächssituation vgl. u.a. Kotthoff (1996a), Günthner (1996).

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  21. Vgl. dazu Pomerantz (1978) sowie Birkner (im Erscheinen). Selbstlob ist dispräferiert insofern, als daß es gegen Normen der Bescheidenheit verstoßen könnte, die in vielen Gesellschaften einen hohen Stellenwert haben. Einen weiteren Hinweis dafür, daß Selbstlob dispräferiert ist, gibt die Bewerberin in Telefon.l, die auf eine ähnlich formulierte Frage das Thema „Stärken“ eigeninitiativ in „Schwächen” ändert.

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  22. Zu closing-signals in Bewerbungsgesprächen, die Übergänge zwischen den einzelnen Themen explizit markieren, vgl. Adelswärd (1988) sowie Birkner (im Erscheinen).

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  23. Zur funktionalen Bestimmung von Varietätenveränderungen in institutionellen Kontexten vgl. Selting (1989), die zeigt, wie durch die Verwendung „typischer Kernmerkmale“ (vgl. ibid.) Varietäten Wechsel von Gesprächsmodalitäten von formell zu informell mitkonstituiert und Rahmenänderungen von institutionell zu alltagsweltlich angezeigt werden.

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  24. Zur Funktion der Abtönungspartikel ja, die auf bekanntes Wissen hinweist, vgl. Hentschel/Weydt (1990).

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  25. Zum Gebrauch von need-statements und ihrem Status als unmentionables in Bewerbungsgesprächen vgl. Auer/Birkner/Kern (1997b) sowie Birkner (im Erscheinen).

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Kern, F. (2000). Kultur in Bewerbungsgesprächen: Perspektivierung. In: Kulturen der Selbstdarstellung. DUV Sprachwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87383-5_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87383-5_9

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

  • Print ISBN: 978-3-8244-4420-5

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