Zusammenfassung
Hörfunk ist — der Name sagt es schon — noch ein überwiegend akustisches Medium. Für das Radio der Zukunft wird die Bezeichnung Hörfunk nicht mehr gelten können, der Begriff „Radio“ ist angesichts der technischen Entwicklungen neu zu klären. Sowohl das ausschließliche Ansprechen des Gehörsinns als auch die Verbreitung über Funksignale wird ergänzt durch die Möglichkeit der Audio-Verbreitung via Internet. Damit einher geht die Möglichkeit, das Audiosignal durch visuelle Informationen zu ergänzen und die Linearität aufzubrechen. Crisell’s Definition, Radio sei eine Mischung aus Geräuschen, Musik, Sprache und Stille, ist somit ergänzungsbedürftig (Crisell 1994: 42 ff.). Diese erweiterten Möglichkeiten für Radioprogramme sind ein weiterer Beweis für die Konvergenz der Medien und zeigen, daß die bislang geltenden Arbeits- und Produktionsweisen des Hörfunkjournalismus für eine mediengerechte Gestaltung des Programms künftig nicht mehr ausreichen werden. Radiojournalisten müssen künftig nicht nur das Schreiben, Aufnehmen und Schneiden von Hörfunkbeiträgen, sondern auch das Schreiben und Produzieren für das Web beherrschen.
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Barth, C. (2000). Vom Radio zum Cyberradio. In: Altmeppen, KD., Bucher, HJ., Löffelholz, M. (eds) Online-Journalismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87328-6_14
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