Zusammenfassung
Sosehr der Kulturjournalismus beachtet wird, so wenig wird er analysiert. Die Publizistik, stets eifrig bemüht, Wesensmerkmale aller medialen Sparten zu erkennen, scheut offenbar die nähere Einlassung mit allem, was irreführend „Feuilleton“ genannt wird. Damit befindet sich die Publizistik in guter Gesellschaft. Auch die Politik erklärt sich grundsätzlich für unmündig, wenn von öffentlichen Regungen jeglicher Art mit Nachdruck behauptet wird, es handle sich um Kunst. Kunst, von der angenommen wird, sie bestimme die Kultur in erster Linie, schwebt über allen gesellschaftlichen, also definierbaren Zusammenhängen. Im Sog dieser generellen Vernebelung führen Kunstkritik, Kulturkritik ein unverbindliches, unterhaltendes Schmarotzerdasein. Dennoch sollte es möglich sein, den Kulturjournalismus, die permanente Kritik der Kultur nach Eigenheiten, gar Gesetzmäßigkeiten zu untersuchen. Man darf davon ausgehen, daß Kritik der Kultur ihrerseits Kultur hat, Kultur vertritt. Wenn das so ist, dann bleibt zu fragen: welche?
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Schneyder, W. (1998). Die Kultur der Kritik der Kultur. In: Duchkowitsch, W., Hausjell, F., Hömberg, W., Kutsch, A., Neverla, I. (eds) Journalismus als Kultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87316-3_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-87316-3_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13258-7
Online ISBN: 978-3-322-87316-3
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