Zusammenfassung
Die vier Grundfaktoren der Massenkommunikation — Kommunikator, Aussage, Medium und Rezipient1 — haben in unterschiedlichen Konjunkturen das kommunikationswissenschaftliche Interesse gefunden. So fanden und finden Aussagenanalysen und die wissenschaftlichen Beschäftigung damit vor allem vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Rolle und vermuteten Wirkung der Massenmedien, etwa im Rahmen der Vielfaltsdebatte, statt. Die Rezipientenforschung — hier auf die Rundfunkmedien bezogen — fand besonderen Auftrieb durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen, die zu verschärftem Wettbewerb im und um das Publikum, mithin zu mehr Interesse am Publikum führte. Medienökonomische Fragen werden aus der Beobachtung der Konzentrationsprozesse unter den Medienunternehmungen und deren gesellschaftlicher Kontrolle heraus vorangetrieben. Die Kommunikatorforschung schließlich — im Ganzen wohl das Stiefkind der Massenkommunikationsforschung2 — bezog Anstöße aus der Debatte um die politische Einflußnahme auf die Aussagenproduktion (etwa in aktuellen Redaktionen).
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Anmerkungen
Gerhard Maletzke gebührt die Urheberschaft für diese deutschsprachige begriffliche Prägung und vor allem die Entwicklung des darauf basierenden Feldschemas der Massenkommunikation; vgl. Gerhard Maletzke: Psychologie der Massenkommunikation. Hamburg 1963, S. 34ff.
Dies betont Rühl vor allem mit Blick auf eine organisatorische Perspektive der Kommunikatorforschung; vgl. Manfred Rühl: Organisatorischer Journalismus. Tendenzen der Redaktionsforschung. In: „Kölner Zeitschrift für Soziologie und Solzialpsychologie“, Sonderheft 30: „Massenkommunikation“. Opladen 1989, S. 253–269.
vgl. Wolfgang H. Staehle: Management. Eine verhaltenswissenschaftliche Perspektive. München 61991, S. 382ff.
Im weiteren ist mit „Rundfunkanstalt“ immer die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in der Bundesrepublik Deutschland mit ihren spezifischen Rahmenbedingungen gemeint.
vgl. Alfred Kieser/Herbert Kubicek: Organisation. Berlin und New York 31992, S. 73–191.
Eine wenig bekannte Ausnahme stellt der dänische Runkfunk dar. Danmarks Radio (DR) hat seit 1993 eine weitgehend objektorientierte Makrostruktur, bei der auf der obersten Ebene nur zwischen Hörfunk und Fernsehen unterschieden wird; vgl. Torsten Rossmann: Zwischen EG-Harmonisierung und nationaler Ordnungstradition — Rundfunkpolitik in Dänemark. In: „Media Perspektiven“, Nr. 9/1993, S. 432–444.
vgl. Alfred Kieser/Herbert Kubicek: a.a.O. (Anm. 5), S. 95ff.
So etwa in §§2 und 18 des Gesetzes über den Hessischen Rundfunk. Gesetz- und Verordnungsblatt Hessen 1948, S. 123; die Formulierungen für die anderen Rundfunkanstalten lauten ähnlich.
Eine ausführliche Diskussion hierzu findet sich bei Paul Kemmer: Zielkonzeption und Rechnungssystem von Rundfunkanstalten. Baden-Baden 1986.
vgl. Oliver Fix: Organisation des Rundfunks. Wiesbaden 1988, S. 158ff.
vgl. ebenda, S. 162ff.
vgl. ebenda, S. 170ff.
Eine Darstellung hierzu findet sich bei Christa-Maria Ridder: Zukunftsstrategien der BBC. In: „Media Perspektiven“, Nr. 4/1993, S. 150–158.
Die Entscheidungswege innerhalb der ARD weisen grundsätzlich andere Merkmale und Probleme auf, sie sollen hier ausgeklammert bleiben.
Wolfgang H. Staehle: a.a.O. (Anm. 3), S. 661.
vgl. ebenda; S. 705ff.
vgl. Anna M. Theis: Vom Umgang mit Komplexität — Organisatorische Konsequenzen des dualen Rundfunksystems. In: „Rundfunk und Fernsehen“, 40. Jg. 1992/Heft 4, S. 493–506.
vgl. Alfred Kieser/Herbert Kubicek: a.a.O. (Anm. 5), S. 155.
Einen solchen Zusammenhang stellt schon Lerg her, wenn er in der Diskussion über Mitbestimmung im Rundunk auf dessen demokratisches Mandat in der Gesellschaft verweist; vgl. Winfried B. Lerg: Angebot oder Austausch? — Thesen zur Organisation der Rundfunkanstalt. In: Gerhard Maletzke (Hrsg.): Einführung in die Massenkommunikationsforschung. Berlin 1972, S. 75–84.
Die deutsche „Gesellschaft für Organisationsentwicklung“ versteht darunter „einen längerfristig angelegten, organistionsumfassenden Entwicklungs- und Veränderungsprozeß von Organisationen und der in ihr tätigen Menschen. Der Prozeß beruht auf Lernen aller Betroffenen durch direkte Mitwirkung und praktische Erfahrungen. Sein Ziel besteht in einer gleichzeitigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Oraganisation (Effektivität) und der Qualität des Arbeitslebens (Humanität).“ Zitiert nach Norbert Thom: Organisationsentwicklung. In: Erich Frese (Hrsg.): Handwörterbuch der Organisation. Stuttgart 31992 (= Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 2).
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Ehlers, R. (1997). Organisationsprobleme in Rundfunkanstalten. In: Fünfgeld, H., Mast, C. (eds) Massenkommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87292-0_16
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